Bereits in seiner Sitzung vor Ostern hat sich der Volkacher Stadtrat mit dem anstehenden Ersatz der Orgel in der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus und St. Georg beschäftigt. Am Montag lag dem Gremium nun ein Zuschussantrag der katholischen Pfarrei vor.
Dass es um viel Geld geht, dürfte den Stadtratsmitgliedern seit Mitte April klar gewesen sein. Denn Kirchenpfleger Karl-Peter Kohlhaupt hatte ausführlich den Neubau des Instruments beschrieben und die geschätzten Kosten geschildert. Auch ohne Schnickschnick rechnet die Pfarrei mit einer halben Million Euro. Von der Stadt erbat die Kirchenverwaltung nun einen Zuschuss von 20 Prozent, also 100 000 Euro.
Doch so weit ist der Stadtrat der Pfarrei nicht entgegen gekommen. Bildlich gesprochen blieb er auf halber Strecke stehen: Maximal 50 000 Euro, zehn Prozent der geschätzten Kosten, möchte die Stadt übernehmen. Der Beschluss fiel einstimmig.
Zehn Prozent ist das Maß der Dinge
Zuvor hatte Bürgermeister Peter Kornell ausgeführt, dass die Stadt bei kirchlichen Baumaßnahmen "immer zehn Prozent" gebe. Diesem Richtmaß folgten die Fraktionen. Heiko Bäuerlein (CSU) nannte diese Zuschusshöhe als geltende Linie, "fast selbsterklärend". Dieter Söllner (SPD) verwies darauf, dass auch die zehn Prozent immer unter dem Vorbehalt stünden, dass die Stadt dieses Geld auch habe. Und Robert Amling (FW) gab zu bedenken, die Stadt solle freiwillige Leistungen generell "nicht überstrapazieren".
Es habe zwar mit der aktuellen Entscheidung nichts zu tun, meinte Bürgermeister Kornell, doch gab er den Ratsmitgliedern eine Information des Kirchenpflegers Kohlhaupt weiter: Die Diözese Würzburg habe sich dagegen ausgesprochen, auf dem Turm der Stadtpfarrkirche einen Mobilfunksender zu installieren. Doch die Pfarrgemeinde habe dagegen Widerspruch eingelegt. Sie sehe sich so um die Möglichkeit gebracht, Pacht einzunehmen – Einnahmen, die sie allein für die Orgel dringend gebrauchen kann.