Der Ferienspaß mit dem Bund Naturschutz in Karlstadt stand unter dem Motto „Wo kommt unser Trinkwasser her?“. Mit 14 Kindern gingen die Betreuerinnen Monika Scheiner und Stephanie Kleinwechter zu den Wasserbehältern am Saupurzel. Von dort werden Karlstadt und seine Stadtteile außer Rohrbach, Wiesenfeld und Stadelhofen mit Trinkwasser aus dem Werntal versorgt, das aus dem Wasserwerk Thüngen kommt.
Wassermeister Wolfgang Maiberger ließ die Kinder in das riesige Wasserbecken schauen, das in der Nacht vollgepumpt wird, damit der Wasserverbrauch am Tag reibungslos funktioniert. An verschiedenen Säulen kann man den Wasserstand und -verbrauch ablesen. Im oberen Behälter konnten die Kinder das Wasser durch ein Bullauge anschauen. Die Behälter werden mindestens einmal im Jahr gereinigt. Geduldig beantwortete Maiberger die vielen Fragen.
Versteckte Gegenstände
Über einen Pfad zog die Gruppe weiter zur Hütte am ehemaligen Saupurzelspielplatz. Dort wartete die nächste Aufgabe. Es sollten versteckte Gegenstände in der Nähe des Weges gefunden werden, die nicht in die Natur gehören. Da lagen eine Plastikflasche Orangensaft, eine Tüte Chips, ein Pack Erdnüsse, eine Packung Vollkornbrot, ein Tetrapack Milch, Kleidungsstücke, eine Tastatur und ein Handy.
Dass diese Gegenstände viel Wasser bei der Herstellung verbrauchen, konnte sich kaum einer vorstellen. Um eine Jeans herzustellen, werden 11 000 Liter, das sind 73 Badewannen voll Wasser, verbraucht. Das geht über das Wässern der Pflanze und das Herstellen des Fadens bis zum Einfärben und Waschen der fertigen Jeans. Auch Handys und Computer werden mit hohem Wasserverbrauch hergestellt. Die benötigten Kunststoffe werden gefertigt und mit Wasser abgekühlt, und die Metalle müssen aus der Erde geholt werden.
Für einen Liter Orangensaft werden immer noch 1000 Liter Wasser benötigt. Um ein Kilo Brot herzustellen, werden 1300 Liter Wasser gebraucht, und für eine Scheibe Nutella-Brot werden 70 Liter oder sieben Eimer Wasser verbraucht.
Auf einem Globus betrachteten die Kinder die Wassermassen der Meere. Wenn ein Eimer das Wasser der Erde darstellt, so wäre eine kleine Müslischale das Eis, und vier Teelöffel wären das Trinkwasser. So konnte sich jeder vorstellen, wie gering dieser Anteil ist, denn nur drei Prozent des verfügbaren Wassers sind Trinkwasser. Davon sind drei dieser vier Teelöffel unterirdisch verborgen.
Der tägliche Wasserverbrauch pro Kopf liegt in Äthiopien bei zehn Litern, in USA bei 350 Litern, in Deutschland bei 130 Litern. Innerhalb Bayerns liegt er bei 132 Litern und in Unterfranken bei 122 Litern. Vor allem sollte jeder darauf achten, das Wasser nicht unnötig zu verschmutzen.
Zum Schluss bastelten alle Wassergeist-Masken. Dabei bemalten die Kinder Pappteller und verzierten sie mit Wollfäden. Die Wassergeister durften sie mit nach Hause nehmen.