Ein Jubiläumsfest, das dort stattfand, wo das Wirkungsfeld der Vereinsmitglieder ist, wurde in Büchold am Wochenende gefeiert. Zum 111-jährigen Bestehen des Gartenbau- und Dorfverschönerungsvereins kamen mehr als 3000 Besucher in den Mittelpunkt Unterfrankens. 18 Privatgärten hatten ihre Gartentüren geöffnet, und am Bücholder Schloss, in der Kirche und am Friedhof gab es fundierte Geschichts-Führungen.
Die Gartenbesitzer luden die Gäste, die aus einem Umkreis von 100 Kilometern angereist waren, mit großer Gastfreundschaft ein, ihre ganz persönlichen Grün- und Erholungsoasen kennenzulernen. Wer wollte, konnte Tipps für die eigene Gartengestaltung mit nach Hause nehmen, und gerne waren die Gartenbesitzer zu gemütlichen Plaudereien bereit. Wer mehr über die Inspirationen hören wollte, die zur Anlage des jeweiligen Traumgartens führten, war zum Philosophieren eingeladen.
Mit dem Shuttle-Bus konnten die Gäste den eineinhalb Kilometer außerhalb von Büchold gelegenen historischen Schafhof mit seiner großflächigen Gartenanlage bewundern. Beliebt waren die Ruhe-Plätzchen, die jeder Gartenbesitzer für seine Gäste eingerichtet hatte, und fast überall gab es Leckeres zum Trinken oder zum Verkosten. Allen Unkenrufen zum Trotz hatte sich schönster Sonnenschein eingestellt, und am Abend hieß es am Schulplatz, wo die Bücholder Essens- und Getränkespezialitäten angeboten wurden: Wir sind ausverkauft.
Eröffnet wurde der Festtag mit einem Festgottesdienst, der von Pfarrvikar Johannes Werst zelebriert wurde. Danach geleiteten die Bücholder Musikanten die Gäste mit einer Kirchenparade zum Schulplatz, wo bereits das Weißwurstfrühstück wartete. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel hatte die Schirmherrschaft über das Jubiläumsfest übernommen. Vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege war Präsident Wolfram Veitl zusammen mit seinem Stellvertreter und Bezirkspräsidenten Dr. Otto Hünnerkopf gekommen. Für die Stadt Arnstein gratulierte Bürgermeisterin Anna Stolz, von den befreundeten Nachbar-Gartenbauvereinen grüßten die jeweiligen Vorsitzenden.
Geöffnet hatte auch die 500 Jahre alte ehemalige „Zapf's Wirtschaft“. Nach deren Renovierung soll dort das „Haus des unterfränkischen Dialekts“ entstehen. So, wie es früher der Brauch war, wurde im Gasthaus „Kritisch“ gespielt, und die Kellergeister des Hauses luden zum „Orakeln“ ein. Die Deftigkeit des fränkischen Humors nahm der Künstler Raimund Schemmel zum Anlass, um Karikaturen zu zeichnen, die er unter das Thema stellte „Gezächert – Fränkisches mit spitzer Feder“. Mithilfe der Dialektbox konnten alte fränkische Begriffe rund um das Obst und die Gartenfrüchte ertastet werden.
Oldtimer-Bulldogs dürfen in Büchold bei keinem Fest fehlen. Zusätzlich gab es eine Ausstellung mit Fendt Anbaugeräten und Geräteträgern aus den 50er- bis 90er Jahren. Non-Stopp wurde der Film „Bulldog-Liebe“ vorgeführt, und für die Kleinen gab es Streichelzoo und Tretbulldog-Wettbewerbe.
Seit dem Frühjahr bereiteten sich die Bücholder Gartenbauer und Dorfverschönerer auf das Jubiläum vor, so konnte eine 500-Lose-Tombola zusammengestellt werden mit 500 Pflanzenzöglingen aus eigener Nachzucht. Am Vorabend des Festes hatten Siggi Juhasz & The Dukes zu einem ganz besonderen Musikabend mit dem Thema „Dahöm und Daus“ eingeladen. Die Leidenschafts-Musiker präsentierten Eigenkompositionen in Mundart, in denen sie das Leben rund um Büchold und die Besonderheiten der Werntal-Bewohner beschrieben – das Publikum war begeistert.