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Lohr: Geflüchteter 19-Jähriger aus Lohrer Forensik wurde von der Polizei im Raum Würzburg festgenommen

Lohr

Geflüchteter 19-Jähriger aus Lohrer Forensik wurde von der Polizei im Raum Würzburg festgenommen

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    Die forensische Abteilung am Lohrer Bezirkskrankenhaus aus der Luft. Von dort ist Donnerstagnacht ein 19-jähriger Patient geflohen. Mittlerweile konnte er im Raum Würzburg ausfindig gemacht werden.
    Die forensische Abteilung am Lohrer Bezirkskrankenhaus aus der Luft. Von dort ist Donnerstagnacht ein 19-jähriger Patient geflohen. Mittlerweile konnte er im Raum Würzburg ausfindig gemacht werden. Foto: Johannes Ungemach

    Nach intensiven Suchmaßnahmen der Polizei konnte ein flüchtiger 19-jähriger Patient des Bezirkskrankenhauses Lohr (BKH) in der Nacht von Freitag auf Samstag im Raum Würzburg ausfindig gemacht werden. Nach derzeitigem Informationsstand nahmen Polizeibeamte im Zuge der Fahndungsmaßnahmen den Mann fest und brachten ihn zurück in eine forensische Einrichtung.

    Wie diese Zeitung am Samstagvormittag gemeldet hatte, war der BKH-Patient in der Nacht von Donnerstag auf Freitag aus der Forensik des Bezirkskrankenhauses (BKH) geflohen. Wie dessen Ärztlicher Direktor Domenikus Bönsch auf Anfrage dieser Redaktion sagte, handele es sich um einen Mann, der im Zusammenhang mit seiner Suchterkrankung und nicht wegen Gewaltdelikten im Bezirkskrankenhaus untergebracht war.

    Technisches Problem ermöglichte Flucht

    Entwichen sei er zwischen einer nächtlichen Kontrolle und dem morgendlichen Kontrollgang durch das Personal. Deshalb kreiste am Freitagmorgen ein Polizeihubschrauber über Lohr. Johannes Schuhmann, Leiter der Polizeiinspektion Lohr, hatte mit dem Alarm gegen 8.30 Uhr die Einsatzleitung übernommen.

    Aus Sicht der Polizei lag bei dem Geflüchteten keine Fremdgefährlichkeit vor, so Schuhmann. Neben Drogenproblemen sei der 19-Jährige verurteilt wegen Eigentumsdelikten. Der junge Mann wurde zur Festnahme ausgeschrieben, auch über die Bundespolizei, falls er etwa per Zug fliehen wolle. Aus Datenschutzgründen gab Schuhmann keine Auskunft zu Details über die Herkunft des Mannes und wie lange er schon im BKH untergebracht war. "Die Kollegen sind alle sensibilisiert, vielleicht haben wir ja einen schnellen Fahndungserfolg", so die Hoffnung des Lohrer Polizeichefs.

    Bönsch rechnete nicht damit, dass Gefahr vom Patienten ausging

    Auch Bönsch, der Leiter des Maßregelvollzugs ist, rechnete nicht damit, dass von dem Patienten Gefahr ausgeht. Dennoch sollte man sich ihm nicht nähern, riet er. Fluchtsituationen stellten, so der Facharzt, eine besondere Belastung dar. Deshalb seien außergewöhnliche Reaktionen "nicht ganz" auszuschließen.

    Aus Sicherheitsgründen äußerte sich Bönsch nicht zu Details, wie dem Mann die Flucht gelungen war. Das Problem sei "provisorisch" gelöst. Um Flucht aufgrund dieses in Lohr aufgetauchten technischen Problems gänzlich zu verhindern, seien bauliche Maßnahmen notwendig, stellte er klar. Diese seien auch geplant, aber aufgrund hoher Kosten – für Lohr spricht Bönsch von 1,5 Millionen Euro – würden sie gestreckt.

    Ausbrüche eher selten

    Ausbrüche seien extrem selten, betonte der Ärztliche Direktor Bönsch. Der letzte Ausbruch liege um die sechs oder sieben Jahre zurück. Ein Zusammenhang zwischen der starken Überbelegung – 200 statt 118 Patienten – und der Flucht bestehe nicht. Außerdem wies er darauf hin, dass es innerhalb des Gebäudes verschiedene Sicherheitsstufen gebe.

    Psychisch Kranke mit dem Hintergrund schwerer Gewalttaten unterlägen schärferen Sicherheitsbedingungen als diejenigen, die aufgrund einer Suchtproblematik untergebracht sind.

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