Mitarbeiter des Sägewerks und rund 100 Feuerwehrleute aus dem Raum Gemünden und Karlstadt verhinderten mit ihrem beherzten Eingreifen am Dienstagmittag Schlimmeres: Auf dem Hof des Sägewerks Försch in Gössenheim hatte sich ein Schwelbrand an dort gelagerten Douglasienstämmen entwickelt.
Angestellte des Nachbarbetriebs, die hinter dessen Halle Mittagspause machten, sahen den Rauch und alarmierten das Sägewerk. Dessen Inhaber Johannes Försch erklärte am Mittwoch auf Nachfrage dieser Redaktion, dass er zu diesem Zeitpunkt selbst in der Mittagspause und gar nicht vor Ort war. Seine Mitarbeiter riefen die Feuerwehr und kämpften mit Feuerlöschern und Wassereimern gegen den Schwelbrand. "Wenn die Mitarbeiter das nicht so im Griff gehabt hätten, hätte es schlimmer gebrannt", denkt Försch. Als er zum Sägewerk fuhr, habe man schon in Karsbach die Rauchwolke gesehen.
Extrem trockener Untergrund
Wieso es brannte, ist weiterhin unklar. "Wir wissen nicht, wo der Funke herkam", sagte Försch. Glasscherben schließt er als Ursache aus. Laut Oliver Ebert, Leiter der Polizeistation Gemünden, gibt es keine Anhaltspunkte für eine strafbare Handlung: "Das Bodenmaterial war extrem trocken, da lagen unter den Stämmen noch holzige Abfälle, Rindenstücke. Da ist ein Schwelbrand entstanden, wie auch immer, das ist alles spekulativ."
So ein Schwelbrand kommt laut Försch normalerweise nicht vor. "Das hatten wir noch nicht. Aber es ist wie wenn am Straßenrand was brennt, man weiß nicht, ob einer eine Kippe hingeschmissen hat. Das Gute war, dass der Brand außerhalb der Halle war, das hat alles relativiert. Am Anfang war es schon schockierend." Die Erinnerung an den verheerenden Brand im Sägewerk Massenbuch im November ist noch frisch. Und auch in Förschs Betrieb gab es schon eine Feuerkatastrophe.

Am 25. Juli 2001 brannten die Werkhalle und sämtliche Maschinen des alten Sägewerks, damals noch unten im Ort, komplett ab. "Das war auch ein heißer Sommer. Ungefähr um 23 Uhr hat der Nachbar aus dem Fenster geschaut und gesehen, dass die ganze Produktion in Flammen steht. Da war's zu spät." Sogar eine Staubexplosion gab es, "das Dach mit 120 Metern ist in die Luft gegangen", erinnert sich Försch. "Es war von hinten bis vorn alles kaputt." Den Schäden schätzte der damalige Seniorchef Otto Försch auf mehr als zwei Millionen Mark, wie im Archiv der Main-Post zu lesen ist.
Försch glaubt nicht an Vorsatz
Sägewerksinhaber Försch denkt nicht, dass eine vorsätzliche Brandstiftung hinter dem Vorfall steckt. "Ich glaube auch nicht, dass da ein Delikt war. Wenn man es anbrennen will, muss man das anders machen, nicht außerhalb von der Produktion." Die Stämme lagen 50 bis 60 Meter von der Produktionshalle entfernt. "Schaden haben wir eigentlich gar keinen, nur den Aufwand und den Schock", sagt Försch. Die Stämme können noch verwendet werden, da sie "noch frisch und nass" waren, so der Sägewerksbesitzer. "Bloß die Rinde war abgetrocknet."