Mehr Verwaltungs- aber keine Investitionsumlage müssen die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen in diesem Jahr bezahlen. Für Himmelstadt, Retzstadt sowie die Märkte Thüngen und Zellingen sind es je Bürger knapp 271 Euro und damit etwa 10,50 Euro mehr als 2023. Da kamen aber noch als Vermögensumlage 7,80 Euro oben drauf. Das ist diesmal nicht nötig, weil die Investitionen von fast 150.000 Euro aus den Rücklagen finanziert werden können. Der von der Gemeinschaftsversammlung einstimmig beschlossene Haushalt sieht im Verwaltungshaushalt 3,60 Millionen Euro (260.000 Euro mehr als 2023) und im Vermögenshaushalt 273.800 Euro (113.000 Euro mehr) vor.
Bestimmt wird der Verwaltungshaushalt vor allem von den Personalkosten, sie machen mit 2,95 Millionen Euro über 80 Prozent der Ausgaben aus. Im Stellenplan gibt es mit elf Beamten und 36 Angestellten eine Stelle bei den Angestellten mehr als im Vorjahr. Dazu kommen drei Auszubildende. Für das Mitteilungsblatt erhöhte der Verlag den Preis von um 8000 auf 48.000 Euro, zudem soll es ein moderneres Layout erhalten.
Bürger sollen Termine online verwalten können
Miete und Nebenkosten für das Rathausgebäude schlagen mit knapp 162.000 Euro zu Buche, gegenüber dem Vorjahr steigen dabei die Nebenkosten um 15.000 Euro. Für die Europawahl am 9. Juni sind knapp 37.000 Euro an Kosten kalkuliert, davon alleine 14.500 Euro Porto für Briefwahlunterlagen, bei 35.000 Euro Erstattung vom Bund und Land. Beim IT-System entfallen allein 120.000 Euro auf die Pflege der speziellen Verwaltungs-Software der Firmen AKDB und Komuna.
Im Vermögenshaushalt sollen in die EDV-Anlage rund 111.000 Euro vor allem für neue Software investiert werden, außerdem 25.000 Euro in Mobiliar und 12.500 Euro in Transponder der Schließanlage. Wesentlich sind die Kosten für eine Terminplanungssoftware, mit der dann auch Bürger Termine online verwalten können und neue Software für den Bereich Einwohnermeldeamt und technische Verwaltung, weil die bisherigen Programmpakete auslaufen. Zudem soll eine Alarmsoftware eingeführt werden. In den Folgejahren soll 2025 in die "digitale Akte", 2026 in neue PCs und eine neue Telefonanlage sowie 2027 in den Austausch der Drucker investiert werden.
An Verwaltungsumlage bezahlen der Markt Zellingen 1,76 Millionen Euro, die Gemeinde Retzstadt 437.000 Euro, die Gemeinde Himmelstadt 427.000 Euro und der Markt Thüngen 387.000.
Stellvertretende Leitung des Standesamtsbezirks ernannt
Wie aus dem von Retzstadts Bürgermeister Karl Gerhard als Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses vorgetragenen Prüfungsbericht zum Haushalt 2022 hervorgeht, stieg das Haushaltsvolumen der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen in den letzten zwei Jahren um rund 600.000 Euro an. Damals waren es 3,27 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt 3,02 Millionen Euro, Vermögenshaushalt 248.900 Euro), in diesem Jahr sind es 3,87 Millionen Euro. Positiv merkten die Rechnungsprüfer die schnelle Umsetzung der geänderten Verwaltungskostensatzung und den Rückgang der Überstunden aller Mitarbeiter um 5,1 Prozent auf 3981 Stunden (zum Jahresende 2023) an. Auch den Beschluss vom Juni 2022, weitere 25 Formulare und Vordrucke für das Online-Zugangsgesetz zu digitalisieren, setzte die Verwaltung um.
Die VG-Versammlung stellte die Jahresrechnung 2022 einstimmig fest und beschloss auch Entlastung, hierbei stimmte der VG-Vorsitzende Stefan Wohlfart nicht mit.
Zur stellvertretenden Leitung des Standesamtsbezirks Zellingen ernannte die Versammlung Standesbeamtin Marion Weis. Eine stellvertretende Leitung hatte die Rechtsaufsicht des Landratsamtes Main-Spessart bei ihrer Prüfung angemahnt, zudem lobte sie die vorbildlich Arbeit der vier Standesbeamten.