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Helmstadt: Das Helmstadter 60. Prinzenpaar: Wie Kathrin und Jochen Wander Fasching und Alltag unter einen Hut bringen

Helmstadt

Das Helmstadter 60. Prinzenpaar: Wie Kathrin und Jochen Wander Fasching und Alltag unter einen Hut bringen

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    Kathrin II und Jochen II sind in diesem Jahr das Prinzenpaar des Helmstadter Faschingsclubs.
    Kathrin II und Jochen II sind in diesem Jahr das Prinzenpaar des Helmstadter Faschingsclubs. Foto: Elfriede Streitenberger

    Kathrin und Jochen Wander repräsentieren in diesem Jahr den Faschingsclub Helmstadt als Prinzenpaar. Damit treten sie als Prinz Jochen II., hoheitlicher Schatzmeister im benachbarten Gelbfuss-Land aus dem Hause Schöpper, und ihre Lieblichkeit Prinzessin Kathrin II., Kugelschreiber-schwingende Bürofee im Haus der Neugeborenen, aus dem Lande der Zwieweltrater, in die Fußstapfen ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger. Seit der Gründung des Vereins im Jahr 1960 wurde der Faschingsclub bereits von 60 Prinzenpaaren vertreten und nun sind sie an der Reihe, die Narrenzeit mit Leben zu füllen.

    "Wir freuen uns, das diesjährige Prinzenpaar zu sein", sagt Kathrin Wander. Auch ihre drei Kinder Kilian (10), Emma (6) und Vinzent (3) sind begeistert. Von der Entscheidung erfuhren die Kinder erst wenige Stunden vor der offiziellen Inthronisierung. Denn, wie Sitzungspräsident Thomas Bauer betonte, ist die Ernennung des Prinzenpaares bis zur Inthronisierung jedes Jahr ein gut gehütetes Geheimnis.

    Alles begann auf dem Weihnachtsmarkt des Motorradclubs Helmstadt

    In geselliger Runde bot sich Kathrin Wander mehr zum Spaß als nächste Faschingsprinzessin beim Sitzungspräsidenten an – ohne, dass ihr Mann etwas davon wusste. Damit sie es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte, hielt Sitzungspräsident Bauer ihre Bereitschaft schriftlich fest und ließ sie von Zeugen unterzeichnen.

    Die frohe Botschaft traf zunächst beim Prinzen in spe auf Zurückhaltung. "Als meine Frau nach Hause kam und mir eröffnete: 'Jochen, wir sind das neue Prinzenpaar!', dachte ich zuerst, sie macht einen Witz", erinnert sich Jochen. "Ich musste erst einmal Überzeugungsarbeit leisten", erzählt die Prinzessin.

    Jochen Wander mit seiner Tochter Emma beim Hausaufgaben machen. Trotz Ehrenamt, läuft der Alltag mit Beruf, Haushalt und Kindererziehung weiter.
    Jochen Wander mit seiner Tochter Emma beim Hausaufgaben machen. Trotz Ehrenamt, läuft der Alltag mit Beruf, Haushalt und Kindererziehung weiter. Foto: Elfriede Streitenberger

    Obwohl Jochen aus einer faschingsbegeisterten Familie stammt, hielt er sich bisher lieber in den Reihen der Zuschauer auf. Sein Vater ist seit über 50 Jahren Mitglied des Faschingsclubs und stand selbst viele Jahre auf der Bühne. Jochen war stets begeistert von der Vielfalt und dem Ideenreichtum der Aktiven – doch selbst im Rampenlicht zu stehen, war nie seine Ambition.

    Ganz anders Kathrin. Die gebürtige Greußenheimerin hatte das Faschingsfieber schon als Jugendliche gepackt. Von ihrer Mutter, die ebenfalls im Fasching aktiv war, hatte sie diese Begeisterung wohl geerbt. Schon lange bevor sie mit Jochen nach Helmstadt zog, war sie mit Freundinnen auf Faschingszügen unterwegs und bastelte an kreativen Kostümideen.

    Ein Sprung ins kalte Wasser – mit viel Herzblut

    Bevor Jochen II. endgültig zusagte, wollte er genau wissen, was auf ihn zukommt. Also erkundigte er sich bei Thomas Bauer nach den Pflichten und Herausforderungen eines Prinzenpaares. Nach reiflicher Überlegung, wie sie Fasching, Beruf, Haushalt und ihre drei Kinder unter einen Hut bringen könnten, fiel die Entscheidung: Sie wagen das Abenteuer!

    Dann ging alles Schlag auf Schlag. Das Kleid war schnell gefunden, die passenden Schuhe ebenso. Kathrins Frisur wurde mit Unterstützung einer Freundin testgestylt, Friseurtermine wurden gebucht, und der Terminkalender füllte sich. Jochen feilte an seiner Rede für die Inthronisierung, während sie gemeinsam ihren Alltag organisierten. Schlafmangel? Volles Programm? Gehört eben dazu!

    Nach reiflicher Überlegung, wie sie ihre neue Rolle als Prinzenpaar mit Beruf, Haushalt und den drei Kindern vereinbaren könnten, stürzte sich das Paar in die Vorbereitungen. Kleid und Schuhe waren schnell gefunden, die Frisur mit Unterstützung einer Freundin probe-gestylt.
    Nach reiflicher Überlegung, wie sie ihre neue Rolle als Prinzenpaar mit Beruf, Haushalt und den drei Kindern vereinbaren könnten, stürzte sich das Paar in die Vorbereitungen. Kleid und Schuhe waren schnell gefunden, die Frisur mit Unterstützung einer Freundin probe-gestylt. Foto: Elfriede Streitenberger

    Sie wissen, dass jederzeit eines der Kinder krank werden könnte und dann ein Elternteil zu Hause gebraucht wird. Hier bestätigte Bauer, dass in diesem Fall die Familie immer vorgehe – auch wenn dann nur 50 Prozent des Prinzenpaares auf der Bühne steht. Bisher lief jedoch alles reibungslos. "Die Kinder lieben es, bei den Großeltern oder Freunden zu übernachten, das funktioniert problemlos", erzählt Kathrin.

    Mittlerweile spielen die Kinder selbst Prinz und Prinzessin und das Haus Wander ist erfüllt von Lachen und Faschingsfreude.

    Das Prinzenpaar genießt seine Regentschaft. "Es macht wirklich Spaß, den Faschingsclub als Prinzenpaar zu vertreten", sagt Kathrin Wander. Und ihr Mann fügt hinzu: "Der Fasching bringt die Menschen zusammen und schafft besondere Erinnerungen."

    Repräsentieren und mit anpacken

    Das Prinzenpaar ist sich einig: Sie wollen nicht nur repräsentieren, sondern auch aktiv unterstützen. In den letzten Wochen haben sie verschiedene Tanzgruppen und das Männerballett besucht, um die Akteure mit kleinen Aufmerksamkeiten zu motivieren. Besonders freuen sie sich auf die großen Events: die Prunksitzungen am 21. und 22. Februar sowie den Faschingsumzug am 2. März, einem der absoluten Höhepunkte der Session.

    Der Faschingssonntag beginnt traditionell mit einem feierlichen Gottesdienst bei Pfarrer Berthold Grönert. Danach treffen sich die Elferräte zum geselligen Weißwurstfrühstück beim Prinzenpaar, bevor um 13.30 Uhr der große Faschingsumzug startet. Mit mehr als 30 Gruppen ist er seit Jahren der größte Umzug im westlichen Landkreis – ein Fest für Jung und Alt.

    Damit die Hoheiten in Spee es sich nicht noch einmal anders überlegen konnten, hielt Bauer die Bereitschaft von Kathrin Wander schriftlich fest und ließ sie von Zeugen unterzeichnen.
    Damit die Hoheiten in Spee es sich nicht noch einmal anders überlegen konnten, hielt Bauer die Bereitschaft von Kathrin Wander schriftlich fest und ließ sie von Zeugen unterzeichnen. Foto: Elfriede Streitenberger

    Der Fasching in Helmstadt hat eine lange Tradition. Sitzungspräsident Thomas Bauer bestätigt: "Der Zusammenhalt der Vereine ist enorm!" Auch das Prinzenpaar spürt diesen Rückhalt: "Wir dürfen das Gesicht des Faschingsclubs sein, ohne die organisatorische Last tragen zu müssen – genau diese Leichtigkeit macht den Fasching so besonders!" Sie hoffen, dass sich auch in Zukunft viele Prinzenpaare finden werden, um diese schöne Tradition weiterzutragen.

    Auch ehemalige Prinzenpaare erinnern sich gerne an ihre Zeit

    Auch das Prinzenpaar der Session 2021/22 und 2022/23, Sandra I. und Manuela III., erinnert sich gerne an die Zeit zurück. "Bedingt durch den Lockdown und Corona repräsentierten wir zwei Jahre lang. Es war eine wunderbare Erfahrung, den Faschingsclub und damit auch Helmstadt im Landkreis und darüber hinaus zu repräsentieren", berichtet Manuela. Die absoluten Highlights waren für beide die Prunksitzungen und der Faschingsumzug. "Es war einfach cool, auf dem schönen Wagen zu stehen und den Menschen zuzuwinken."

    Isabell I. und Marco I. – Prinzenpaar der Session 2015/16 – erinnern sich ebenfalls gerne an ihre Prinzenpaar-Session. Damals, so Marco, waren wir noch nicht verheiratet und meine jetzige Frau war neu in Helmstadt. "Fasching hat uns als Paar und als Teil der Dorfgemeinschaft zusammengeschweißt." Und so lebt der Fasching in Helmstadt weiter – voller Leidenschaft, Zusammenhalt und unvergesslicher Momente.

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