Der Zuspruch nach Hilfe beim VdK-Ortsverband Obersinn/Mittelsinn ist groß, das wurde in der Jahresversammlung in der Mehrzweckhalle deutlich. Nach elf Neuanmeldungen sind nun 178 Personen im Verband eingeschrieben. Im Mittelpunkt des Treffens standen Wahlen, Ehrungen und die Feier zum 70-jährigen Bestehen des Ortsverbandes.
Im Rückblick auf 2016 sprach Vorsitzender Breitenbach von einem stetigen Aufwärtstrend bei der Mitgliederzahl. Erfreut berichtete Breitenbach über das sehr gute Ergebnis der Sammlung „Helft Wunden heilen“, bei der die Sammler 1554 Euro in beiden Gemeinden zusammentrugen. Dies bedeute im Landkreis-Ranking einen ausgezeichneten vierten Platz. In diesem Jahr führt der Ausflug nach Frankfurt mit Führung auf den Main-Tower, zum Römer und in der Paulskirche.
Neue örtliche Betreuerinnen
Bezirksgeschäftsführer Carsten Vetter leitete die Wahl des neuen Vorstands, die zwei Veränderungen ergab: Das Amt des Vorsitzenden bleibt bei Anton Breitenbach, der den Posten seit 40 Jahren innehat. Sein Stellvertreter ist Norbert Otte, Kassierin Gertrud Schwesinger, Schriftführerin Erika Kühn. Betreuerinnen vor Ort sind für Mittelsinn Cornelia Roth und Erika Kühn, für Obersinn Rita Rau und Erika Ullrich (beide neu).
Breitenbach und Vetter ehrten eine Reihe Mitglieder: Für zehn Jahre Treue wurden mit Ehrennadel und Urkunde Armin Biemüller, Klaus Eck, Adalbert Glassen, Manfred Hanke, Franz Katzenberger, Karl Kratz, Engelhard Kühn, Edmund Spahn, Lothar Preisendörfer und Michaelis Staub ausgezeichnet. 20 Jahre sind Melitta Alsheimer und Markus Neumann beim VdK eingeschrieben, Anna Müller ist 25 Jahre dabei und Günter Preisendörfer wurde für 30 Jahre Mitarbeit ausgezeichnet.
Auszeichnung für ehrenamtliche Mitarbeit
Gleichzeitig wurden Personen für die langjährige ehrenamtliche Mitarbeit geehrt: Die Auszeichnung für zehnjähriges Engagement und herausragende Verdienste erhielten Erika Strohm, Marliese Preisendörfer und Gertrud Schwesinger.
Die höchste Ehrung hielt sich Vetter für den Schluss auf: Er überreichte unter dem Applaus der Mitglieder die selten verliehene goldene Ehrennadel des VdK Deutschland, die höchste Auszeichnung des Verbandes, an den überraschten Anton Breitenbach. Vetter merkte dazu an: „Wenn es einer verdient hat, dann du.“
Mittelsinns Bürgermeister Peter Paul skizzierte den Wandel des VdK in den 70 Jahren seines Bestehens vom Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands zum großen, modernen Sozialverband, der für soziale Gerechtigkeit sorge. Der Ortsverband sei gut aufgestellt, sagte Paul und dankte für das ehrenamtliche Engagement des Vorsitzenden und der örtlichen Betreuer.
Beeindruckende Mitgliederentwicklung
Der Mitgliederboom beeindruckten Obersinns Bürgermeisterin Lioba Zieres. Es sei wichtig, dass es mit dem VdK einen Verband gebe, der sich für bedürftige und behinderte Menschen einsetze.
Bezirksvorsitzender Vetter zeigte den Wandel vom Kriegsbeschädigten- und Hinterbliebenenverband zum modernen Sozialverband auf. Derzeit sind in Unterfranken 85 000, bayernweit gar 660 000 Mitglieder eingeschrieben. Die Mitgliedsbeiträge sind die einzige Einnahmequelle des VdK. „Andererseits macht uns dies unabhängig“, versichert Vetter, der den VdK als Verband der Kümmerer bezeichnete. Vetter lud zur Großdiskussion am 1. Juli in die Stadthalle Lohr ein, bei der Abgeordnete aller Parteien mit Fragen zu sozialen Themen konfrontiert würden.
Der VdK-Ortsverband Obersinn/Mittelsinn Ende der 1940er Jahre wurde in Obersinn der VdK-Ortsverband zur Unterstützung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen gegründet. Der erste Vorsitzende war Emil Ender. Aus den ersten 30 Jahren sind jedoch keine Aufzeichnungen vorhanden. 1975 waren im Ortsverband 35 Mitglieder eingeschrieben und in den Folgejahren sank die Zahl auf 25. Am 25. Februar 1977 übernahm der damals 20-jährige Anton Breitenbach den Vorsitz des Ortsverbandes. Ernst Diener hatte das Amt einige Zeit kommissarisch nach dem Tod von Emil Ender bekleidet. Heute habe sich die Gemeinschaft zum sozialen Verband entwickelt. Eine kleine Ausstellung mit Dokumenten gewährten Einblick in die Zeit. Anfang der 1990er Jahre verzeichnete der Ortsverband einen starken Aufschwung, 2007 wurde das 100. Mitglied begrüßt. Seit 2001 organisieren die Obersinner abwechselnd mit dem Ortsverband Aura/Fellen die jährlichen Ausflüge, die jeweils ausgebucht sind. 2007 knüpfte Günter Preisendörfer die Verbindung zum Nachbarverband Mittelsinn, und Verbände fusionierten. Breitenbach übernahm 1984 den Beisitzerposten beim Kreisverband, 2010 wurde er zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Mehrere Perioden wurde er als ehrenamtlicher Richter an das Sozialgericht Würzburg berufen.