Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

Schaippach: 95.000 Euro für neuen Damm an Schaippacher Brückenbaustelle: Warum der alte aus Schottersäcken nicht gehalten hat

Schaippach

95.000 Euro für neuen Damm an Schaippacher Brückenbaustelle: Warum der alte aus Schottersäcken nicht gehalten hat

    • |
    • |
    Weil der ursprüngliche Damm aus Schottersäcken die Brückenbaustelle an der Sinnbrücke nicht trocken hielt, musste nun eine Stahlkonstruktion her.
    Weil der ursprüngliche Damm aus Schottersäcken die Brückenbaustelle an der Sinnbrücke nicht trocken hielt, musste nun eine Stahlkonstruktion her. Foto: Simon Hörnig

    Die beiden geschotterten Arbeitsebenen, die an der Schaippacher Brückenbaustelle seit einem halben Jahr vom östlichen Sinnufer tief in den Fluss schneiden, sind wieder trockengelegt. Anfang März wurden dafür die beiden Flächen vor und hinter dem Baudenkmal mit massiven Metallwänden umschlossen. Bürgermeister Jürgen Lippert (BfB) erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass es sich dabei um eine Spundwanddielen-Variante handele, die auch bei steigenden Wasserständen die Arbeitsebenen trocken halten und vor dem Ausschwemmen bewahren soll.

    Die zuvor gewählte Dammform – große, mit Schotter gefüllte Plastiksäcke – hatten der Strömung der Sinn, entgegen der Einschätzung sämtlicher Planungsbeteiligter, nicht standhalten können. Mithilfe dieser sogenannten BigBags waren die temporären Arbeitsebenen im August 2024 zunächst trockengelegt worden – bis zum Jahreswechsel war von einem Großteil der Säcke jedoch nur noch die leere Plastikhülle am Grund der Sinn verblieben.

    Mitte Februar war von dem Damm aus mit Schotter gefüllten Plastiksäcken nicht mehr viel zu sehen.
    Mitte Februar war von dem Damm aus mit Schotter gefüllten Plastiksäcken nicht mehr viel zu sehen. Foto: Simon Hörnig

    Strömung der Sinn war stärker als von Expertenseite angenommen

    "Der tatsächlich eingetrete Wasserabfluss der Sinn hat deutlich mehr Ausspülungen zur Folge gehabt als ursprünglich angenommen", nennt Lippert als Grund dafür, warum der erste Damm nicht gehalten hat. Die im Rückblick untaugliche Variante mit den BigBags sei der Stadt von Expertenseite als eine ausreichende und gleichzeitig mit dem geringsten Investitionsaufwand verbundene Maßnahme empfohlen worden.

    Wie der Bürgermeister weiter erklärt, habe die Stadt zu tätigende Ausgaben stets sensibel zu bewerten und die voraussichtlich wirtschaftlichste – also letztlich kostengünstigste – Variante zu vergeben. Vor der Vergabe sei die Ausführung in der BigBag-Variante jedoch behördlich geprüft und als geeignet genehmigt worden.

    Die Schottersäcke wurden zum Teil zur Stabilisierung der neuen Dammkonstruktion weiterverwertet.
    Die Schottersäcke wurden zum Teil zur Stabilisierung der neuen Dammkonstruktion weiterverwertet. Foto: Simon Hörnig

    Bei der nun nötigen Ertüchtigung der Dammkonstruktion konnte laut Lippert ein Teil des vorherigen Materials wiederverwendet werden. So erkennt man, dass der massivere Damm auf der Nordseite der Brücke, der gegen die Fließrichtung der Sinn steht, zur zusätzlichen Stabilisierung und Dichtigkeit mit schottergefüllten BigBags ausgepolstert wurde. Anders als zuvor sollen zwei stabile Stahlwände jetzt verhindern, dass die Säcke ausgewaschen und die dahinterliegenden Arbeitsflächen erneut geflutet werden.

    Ursprüngliche Fehlentscheidung hat wohl keine nennenswerten Folgen

    Günstig ist diese Variante nicht: Etwa 95.000 Euro brutto hat der Stadtrat für die Ertüchtigung freigegeben, sagt Lippert. Hätte man von Beginn an auf den Spundwanddielen-Damm gesetzt, wären die Gesamtkosten jedoch voraussichtlich nur unwesentlich geringer gewesen, analysiert der Bürgermeister. Die ursprüngliche Entscheidung für die vermeintlich kostensparende Variante bleibt somit ohne große finanzielle Konsequenzen und hätte im Erfolgsfall eine gehörige Summe eingespart.

    Auch der Zeitplan, der einen Start der Sanierungsarbeiten an der Brücke ohnehin erst im März vorgesehen hatte, wurde laut Lippert durch die zusätzliche Maßnahme nicht gestört. Mit dem Abbau des Brückenheiligen Nepomuk ist dahingehend bereits ein erster Schritt erfolgt. Die Statue befindet sich nach Angaben Lipperts bereits in der Werkstatt und wird restauriert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden