Kreuzwertheim (ler) Der Verein "Paul" in Kreuzwertheim hatte im Rahmen von "Kinderspaß" ins evangelische Pfarrheim eingeladen, um Jungen und Mädchen über das Leben von Kindern in Ghana zu informieren. Die Vorsitzende, Gertrud Schauber, hieß acht Kinder im Grundschulalter und Christine Haller willkommen, die sich als Trommelinstrukteurin zur Verfügung gestellt hatte.
Nachdem Schauber den kleinen Gästen auf einer Landkarte erst einmal gezeigt hatte, wo Ghana liegt, schilderte sie die Verhältnisse, unter denen die Kinder dort leben müssen. Zum Beispiel, dass sie nur eine einzige Mahlzeit am Tage bekommen, wenn ihre Eltern das Geld für den Schulbesuch aufbringen können. Dann aber hieß es, ein Gemüse-Eintopf-Essen vorzubereiten. Alles lag auf dem Tisch bereit, alle erhielten ein Messer und ein Brett und konnten Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln und Gurken in Stücke schneiden.
Allerdings machte Gertrud Schauber die Kinder darauf aufmerksam, dass es in Ghana keine Kartoffeln gebe, sondern dafür die Yam-Wurzel, die so ähnlich wie Kartoffeln schmecke. In der kleinen Küche stand ein großer Topf, in den die Kinder ihre Gemüsestücke hineinschütten durften. Schauber fügte Sonnenblumenöl und Hirse sowie Wasser hinzu, streute einige Gewürze darauf und ließ den Eintopf kochen.
Jetzt hatten die Kinder Zeit, unter Leitung von Christine Haller ein Trommelkonzert zu veranstalten, das jegliche weitere Unterhaltung verhinderte. Schauber hatte auch eine ganze Menge großer Farbaufnahmen aus Ghana mitgebracht, die nach der Trommlerei angeschaut wurden. Dabei erfuhren die Kinder, dass Fleisch dort höchstens einmal im Jahr auf den Tisch komme und die Kinder so einen Eintopf, wie er gerade koche, auch selten essen können, weil nicht immer das erforderliche Gemüse vorhanden sei. Dann wurde der dampfende Topf hereingetragen, die Gäste nahmen Platz, und nach einem Gebet wurde mit dem Essen begonnen, das den meisten mundete. Dazu gab es entweder einen Mate- oder einen Pfefferminztee zu trinken.