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Marktheidenfeld: Altlandrat Armin Grein und sein Ärger mit Schlagerstar Roberto Blanco

Marktheidenfeld

Altlandrat Armin Grein und sein Ärger mit Schlagerstar Roberto Blanco

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    Armin Grein (Zweiter von links) stellte sein Buch über die Freien Wähler in der Stadtbibliothek Marktheidenfeld vor. Auf dem Podium zudem von links Volker Omert, Andreas Herteux, Anna Stolz, Peter Utsch und Thomas Schiebel.
    Armin Grein (Zweiter von links) stellte sein Buch über die Freien Wähler in der Stadtbibliothek Marktheidenfeld vor. Auf dem Podium zudem von links Volker Omert, Andreas Herteux, Anna Stolz, Peter Utsch und Thomas Schiebel. Foto: Klaus Gimmler

    Zu einer Lesung seines Buches mit dem Titel "Die Freien Wähler" lud Altlandrat Armin Grein für den Donnerstag in die Stadtbibliothek Marktheidenfeld ein. Viele Freunde, Wegegefährten und Neugierige waren gekommen. In seinem Buch blickt Grein auf die Geschichte der Freien Wähler und sein politisches Leben als Kommunalpolitiker zurück. Kulturstaatssekretärin Anna Stolz, der ehemalige Landrat Thomas Schiebel, Freie Wähler-Kreisvorsitzender Peter Utsch, Freie Wähler-Schatzmeister Edgar Klüpfel und Andreas Herteux lasen aus seinem Buch Passagen vor.

    Darin sind auch Anekdoten enthalten. Eine davon ist Armin Greins Begegnung mit Roberto Blanco im Jahr 2008 bei der Fränkischen Fassnacht in Veitshöchheim. Auf dem Parkplatz wurde Greins Dienstwagen vom Fahrer Roberto Blancos touchiert. Der Fernsehstar stand in der Nähe, war freundlich, entschuldigte sich für seinen Fahrer und sagte, die Versicherung werde das regeln. 

    Grein sollte 25.000 Euro bezahlen

    Ein paar Tage später sei Grein dann auf eine Faschingssitzung mit der Aufforderung auf die Bühne geholt worden, etwas Lustiges zu sagen. Grein erzählte von der Begegnung mit Roberto Blanco und schloss mit der Feststellung: "Die Schwarzen waren schon immer meine Gegner, aber mein Auto hat noch keiner angefahren."

    Das hatte aber ein Nachspiel. Grein erhielt kurze Zeit später ein Schreiben einer Rechtsanwaltskanzlei. Er habe Roberto Blanco unangemessen dargestellt, hieß es und wurde aufgefordert, 25.000 Euro plus Anwaltskosten in Höhe von 3041,64 Euro zu bezahlen. In seinem Rückschreiben wies Grein darauf hin, dass Roberto Blanco selbst gesagt habe, "wir Schwarzen müssen zusammenhalten", als er zum CSU-Ehrenmitglied ernannt wurde. So wurde ein Blechschaden fast zum Politikum, von den Rechtsanwälten hörte er nichts mehr. 

    Buch soll Geschichte der Partei dokumentieren

    Etwa ein halbes Jahr lang habe er am Buch geschrieben, sagte der 84-jährige Grein im Anschluss an die Lesung. Der Anstoß  sei von seiner Familie gekommen. Besonders Tochter Gesine hätte ihn unterstützt und er sieht das Buch als Dokument über die Geschichte der Freien Wähler in Bayern, die er als Landesvorsitzender von 1978 bis 2006 maßgeblich geprägt hat.

    In seinem Buch blickt er auch auf sein politisches Leben als Kommunalpolitiker zurück. Ein Kapitel dazu ist mit "Demokratischen Knasterfahrungen" überschrieben und es handelt von seiner Absicht im Jahre 1976 als damaliger Marktheidenfelder Bürgermeister, ein Gefängnis nach Marktheidenfeld auf den Dillberg zu holen. Seine Argumente: mehr Einnahmen, Ansiedlung von Beamten und damit verbunden eine Aufwertung von Marktheidenfeld.

    In der Bevölkerung kam das aber nicht gut an, schreibt Grein in seinem Buch. Es habe Ängste gegeben. Gegner gründeten eine Initiative gegen den Bau der Justizvollzugsanstalt. Daraufhin ließ Grein die Bürgerinnen und Bürger abstimmen und es zeigte sich, dass eine Mehrheit gegen das Vorhaben war. Die Abstimmung sei nicht bindend gewesen, aber Grein folgte dem Votum. Heute sei er froh, dass es nicht zur Ansiedlung eines Gefängnisses gekommen ist, denn das vorgesehene Areal habe sich zu einem prächtigen Gewerbegebiet entwickelt.

    Ein weiteres Kapitel handelt von einer Radtour mit Dieter Thomas Heck, der seine Wette bei "Wetten, dass..." verloren hatte und vom Saarland durch die damalige DDR nach Berlin fahren musste. Grein hatte sich vorgenommen, ihn auf dem Weg durch Main-Spessart zu begleiten und erlitt dabei einen Schwächeanfall. "Tour de Heck fordert ihr erstes Opfer", war in der Bildzeitung zu lesen.

    Wilderer in christsozialen Jagdgründen

    Sein Verhältnis zur CSU beschreibt er als "immer noch belastet". Dies liege daran, dass er als einer der "schlimmsten politischen Wilderer" in den "königlich-christsozialen Jagdgründen" gesehen worden war, so schreibt er in seinem Buch und meint, dass die Stimme des Wählers nicht das Eigentum einer politischen Organisation ist.

    Die unterhaltsame Buchvorstellung moderierte der Würzburger Freie-Wähler-Stadtrat Volker Omert. Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm hielt ein Grußwort und die bayerische Staatssekretärin Anna Stolz überbrachte die Grüße von Hubert Aiwanger. Das Buch wurde in einer Auflage von 100 Stück im Erich von Werner Verlag von Andreas Herteux herausgegeben.

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