Knapp drei Jahre ist es her, dass der Stadtrat einstimmig beschloss, ein Fachbüro mit einem Klimaschutzkonzept zu beauftragen. Seit Kurzem liegt das mehr als 300 Seiten starke Schriftwerk den Mitgliedern des Gremiums vor. Am Dienstag, 22. Oktober, um 18.30 Uhr, widmet der Rat dem Thema eine ganze Sitzung im Historischen Rathaus. Wie das Konzept zustande kam und welche Informationen die Stadt auf Anfrage der Redaktion bereits zur kommenden Sitzung herausgeben kann, lesen Sie hier.
In der Zwischenzeit ist einiges passiert: Im Jahr 2023 gab es eine Bürgerbefragung und einen Bürgerworkshop zum Klimaschutzkonzept. Eine Steuerungsgruppe aus Mitarbeitern der Stadt, dem Bürgermeister, Mitarbeitern des Fachbüros und der Projektgruppe aus Bürgern und Vertretern der Parteien traf sich insgesamt fünfmal, um den Prozess der Erstellung des Konzepts zu begleiten. In der letzten Sitzung im Juli wurde ein erster Vorentwurf des Konzepts vorgestellt und Themenpunkte sowie Änderungswünsche eingebracht und besprochen, wie die Stadt mitteilt. Anfang Juli führte eine Exkursion die Projektgruppe nach Münnerstadt, um den dortigen Klimamanager und seine Aufgaben kennenzulernen.
Stadtgebiet wurde mit Kamerawagen befahren
Ausgearbeitet hat das Konzept die EVF Energievision Franken GmbH, ein Ingenieurbüro mit der Spezialisierung auf die Themenschwerpunkte Klimaschutz und regenerative Energienutzungen. Dafür konnte das Büro auf verschiedenste Datenquellen zugreifen, erläutert Uli Heck, Geschäftsführender Beamter der Stadt Karlstadt: Firmen, Leitungsnetzinhaber, weitere Behörden, Verbände und Vereinigungen wurden beteiligt, um etwa kommunale Energieverbräuche, Kaminkehrerdaten, Daten zum ÖPNV und weitere statistische Daten zu erhalten.
Das Stadtgebiet wurde außerdem mit einem Kamerawagen befahren, um Daten zur baulichen Substanz der Gebäude zu erhalten. Die Stadtverwaltung war stets über Fortschritte und anfallende Probleme informiert und hat aktiv beispielsweise mit den Ministerien Kontakt aufgenommen, um benötigte Datenquellen zur erschließen, erklärt Heck.

An der Bürgerbefragung beteiligten sich mehr als 500 Personen, am Bürgerworkshop nur rund 35 Personen. Diese Daten und Anregungen seien ebenfalls im Konzept berücksichtigt worden, so Heck. Enorm wichtig sei auch das Engagement und der Input durch die Steuerungsgruppe gewesen.
In der Stadtratssitzung wird das beauftragte Büro das Klimaschutzkonzept inklusive des darin enthaltenen Maßnahmenkatalogs für Karlstadt vorstellen. Es werde sich zeigen, inwieweit Diskussionsbedarf besteht, so Heck. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können wie bei jeder Stadtratssitzung als Zuhörer dabei sein. Allerdings sehen die Bayerische Gemeindeordnung und die Geschäftsordnung des Stadtrates nicht vor, dass sich anwesende Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Beratungen des Stadtrats einbringen. Wortmeldungen kann der Bürgermeister im Einvernehmen mit dem Gremium zulassen.