Wie vor einigen Jahren wird heuer in den Monaten Mai bis Juni bei Weyersfeld die Bundesstraße 27 komplett neu ausgebaut. Das Teilstück beginnt an der Tankstelle Weyersfeld und endet an der Landkreisgrenze auf der "Hainbuche" genannten Höhe. Dabei sind während der geplanten Bauzeit von acht Wochen zwei Vollsperrungen für jeweils zwei Wochen vorgesehen. Einmal oben an der Kreuzung Hainbuche inklusive Abzweigung nach Aschenroth und einmal in den Pfingstferien an der Tankstelle und Einfahrt nach Weyersfeld.
Von diesen Planungen des Straßenbauamtes Würzburg berichtete Bürgermeister Martin Göbel auf den beiden Bürgerversammlungen in Weyersfeld und Höllrich. Zu diesem Vorhaben habe es vergangene Woche mit verschiedenen Behörden, Institutionen und Gemeinden eine Vorbesprechung gegeben, da sich die Verkehrseinschränkungen während der Bauzeit auf die Region auswirken.
Einige der Bürger wunderten sich über den erneuten Ausbau diese Teilstückes, das noch gut befahrbar sei. Da gebe es doch wesentlich schlechtere Stellen, die einen dringenderen Reparaturbedarf hätten. Als besonders sanierungsbedürftig wurde auch das direkt angrenzende Teilstück von der Hainbuche bis Obereschenbach (Landkreis Bad Kissingen) genannt.
Dafür sei das Straßenbauamt Schweinfurt zuständig, erläuterte Göbel. Es existierten aber Pläne, auch dieses Teilstück anzugehen. Doch dort gebe es Verzögerungen, weil das wasserrechtliche Verfahren für den Trinkwasserbrunnen unterhalb der Hainbuche sehr langwierig ist. Gleichzeitig plane das zuständige Straßenbauamt auch einen Radweg von Obereschenbach bis zur Hainbuche. "Da würden wir uns gerne mit anbinden", sagte Göbel bei den beiden Bürgertreffs. Er habe dazu bereits einen Gesprächstermin mit der Stadt Hammelburg vereinbart.
Im März Kamerabefahrung
In der Höllricher Bürgerversammlung erinnerte Martin Göbel an die Baumaßnahme in der Seifriedsburger Straße, die im Herbst startete. Hier wurden weitere Dränagen und Dachanschlüsse an einen bereits im Zuge der Neugestaltung des Dorfplatzes verlegten Oberflächenwasserkanal angeschlossen. Die problematischsten Anwesen seien nun hier angebunden. Auch dieses Projekt diene der Reduzierung des Fremdwasserzuflusses zur Karsbacher Kläranlage, sagte Göbel. Um das erfolgreiche Beseitigen der Fremdwasserzuläufe zu überprüfen, soll im März nochmals eine Kamerabefahrung des Schmutzwasserkanales folgen. Im April will man dann die Straße mit Feindecke fertigstellen.
Auch die Bauplatzsituation in der Gemeinde Karsbach griff Göbel erneut bei den Treffen in jedem Ortsteil auf. 55 Bauplätze insgesamt, die überwiegende Anzahl davon in privater Hand, stehen in der Kommune mit 1730 Einwohner noch zur Verfügung. Deshalb werde es schwierig, den Behörden gegenüber für wegen des Bedarfs für Neuausweisung von Baugebieten zu argumentieren. Er appellierte an die Bürger, nochmals über den Verkauf ihrer Parzellen nachzudenken. "Auch junge Leute wollen einmal bauen", sagte er. Es gebe einige Nachfragen, auch nach Mietwohnungen.
"Wir werden uns auch in der nächsten Gemeinderatsitzung mit dem Thema kleinere Baugebietsausweisungen beschäftigen", sagte Göbel. Es gebe in den Ortsteilen einige Stellen, an denen man ohne größeren Erschließungsaufwand einzelne Parzellen ausweisen könnte. Insgesamt könnten so bis zu acht neue Bauplätze entstehen. Das Gremium werde sich das vor Ort anschauen und über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Eine Baustelle in einem kleinen Abschnitt der Heßdorfer Straße in Höllrich soll heuer angegangen werden. Hier werden verschiedene Versorger federführend sein. So will das Bayernwerk die Stomleitungen von den Dächern weg in die Erde und die Energieversorgung Karlstadt möchte Gasanschlüsse legen. HAB-Net könnte das Glasfasernetz erweitern. Die Kommune wird im Straßenbau mit dabei sein.
Höherer Nitratwert
In Weyersfeld wurde erneut der gegenüber Karsbach höhere Nitratwert im Trinkwasser angesprochen. Der Nitratwert liege auch in Weyersfeld unter den Grenzwerten, und man könne im Weyersfelder Hochbehälter nur eine gewisse Menge zur Senkung des Nitratwertes dazu mischen, erklärte Göbel wie in den Jahren zuvor. Den Brunnen bei Höllrich wolle man nicht aufgeben.
In Höllrich monierten einige Bürger die fehlende Mittellinie in der Ortsdurchfahrt auf der B27. Dadurch würden besonders Lkw die leichten Kurven schneiden und es käme zu gefährlichen Situationen. Wegen des zunehmenden Verkehrs sollte man, ähnlich wie in Rechtenbach, nachts die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometern reduzieren, so ein weiterer Wunsch.