Zum Biosphärenreservat, das eventuell im Spessart entstehen soll, nimmt die Grünen-Landtagskandidatin Anja Baier Stellung. "Noch ehe das Ergebnis der beauftragten Machbarkeitsstudie bekannt ist, gibt es bedauerlicherweise schon wieder pauschale Ablehnung gegenüber einem Biosphärenreservat im Spessart" schreibt Baier in einer Pressemitteilung. "Diese Studie soll doch erst die Machbarkeit feststellen oder eben auch nicht. Sie berücksichtigt alle relevanten Faktoren wie zum Beispiel auch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, einschließlich der Jagd und der Holzrechte. Ein Interessenausgleich für alle wird gegeben sein. Alle wären also gut beraten, zunächst das Ergebnis in Ruhe abzuwarten und dann in einer fach- und sachlichen Diskussion die Chancen und Risiken abzuwägen, um die weiteren Entscheidungen zu treffen", heißt es in der Mitteilung weiter. Baier wird zitiert mit: "Ich rufe da erstmal zu mehr Gelassenheit auf. Im Prozess werden alle Interessen berücksichtigt."
Und weiter: "Das Prädikat Biosphärenreservat für eine Region bedeutet grundsätzlich eine große Chance für eine nachhaltige Entwicklung zum Vorteil aller dort lebenden Menschen und für die Natur." Die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit werde gestärkt. Zum Schutz von Pflanzen und Tieren und deren Lebensräumen wurden im Spessart in den vergangenen Jahrzehnten verschieden große Schutzgebiete ausgewiesen. Diese umfassen bisher rund 2100 Hektar. Die schon vorhandenen Flächen werden in die Kernzone, die etwa drei Prozent des Biosphärenreservats ausmachen soll, eingebracht. Baier hält die Einbringung von weiteren Flächen, zum Teil von Kommunen und aus dem Staatsforst, zur Arrondierung für erforderlich, um ausreichend große Schutzflächen und ein „Trittsteinkonzept“ zu erreichen, um Biotope besser zu vernetzen und so die Biodiversität zu fördern.
Baier: "Biosphärenreservate sind Modellregionen auch für nachhaltige Entwicklung, sowie für Bildung und Forschung. Wie es in der Rhön sehr schön anzuschauen ist." Sie seien eben keine reinen Schutzgebiete, sondern gegliedert in eine Kern-, eine Pflege- und eine Entwicklungszone. Die besonders geschützte Kernzone wird nicht von außen zugewiesen, sondern von den Gemeinden, dem Staatsforst oder anderen Waldbesitzern zur Verfügung gestellt. Diese drei Zonen entsprechen den von der UNESCO vorgegebenen Funktionen: Schutz (in Kernzone), Forschung und Bildung (Bildung für nachhaltige Entwicklung, Monitoring; in Kern- und Pflegezone) und Entwicklung (in Entwicklungszone).