Wer über die Birkenhainer Landstraße zwischen Lohrhaupten und der Bayerischen Schanz wandert, kommt unweigerlich an Kloster Einsiedel vorbei. Das ehemalige Prämonstratenserkloster liegt auf einem Höhenkamm der 71 Kilometer langen Höhenstraße mitten im Spessart.
Vieles ist aus dem Dunkel des Waldes herausgetreten
Bis vor sechs Jahren wies auf den sagenumwobenen Ort nur eine kleine Tafel hin, die informierte, das sich in der Nähe einst das Kloster Elisabethenzell befand. Seitdem der Geschichtsverein Ruppertshütten 2011 aber den Stein der archäologischen Grabungen ins Rollen brachte, ist vieles aus dem Dunkel des Waldes herausgetreten.
Zunächst wurde eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Kloster Einsiedel gegründet, bei der sich die umliegenden Orte Ruppertshütten, Lohrhaupten, Langenprozelten und Rieneck gleichermaßen beteiligten. Schließlich konnte man das archäologische Spessartprojekt für die Grabungen auf dem Areal gewinnen. Seither wurden Dutzende Skelette, Metall-, Glas- und Holzreste aus der Zeit , in welcher die Grafen von Rieneck das Kloster mitten im Spessart errichtet hatten, .zu Tage gefördert
Mittlerweile wurden die frei gelegten Gemäuer der Kapelle sowie zweier Nebengebäude, Brunnenschächte und ein Teich professionell aufgemauert und wieder hergerichtet. Somit nimmt das, was Ingbert Roth, welcher die Grabungen initiierte, einen archäologischen Park nennt, langsam Formen an.
14 Infotafeln wurden inzwischen aufgestellt
Roth, der derzeit fast täglich auf dem ehemaligen Klosterareal tätig ist, freut sich, dass die ARGE „den archäologischen Park“ bald an die bayerischen Staatsforsten übergeben könne. „In der vergangenen Woche haben wir 14 Infotafeln auf dem Klosterareal angebracht.“, so Roth. Bis zum 30. August, dem Tag der Übergabe an die bayerischen Staatsforsten, wolle man noch den Rasen anlegen und einige Schönheitsreparaturen durchführen.
Auch darüber, dass der Altar im Inneren der Kapelle bereits eingesetzt werden konnte, freuen sich Roth und seine Mitstreiter. „Dieser Altar hat sich damals genau dort befunden, wo er jetzt steht“, erklärt Roth. Bei den Grabungen habe man nur noch von den Jahrhunderten gezeichnete Überreste des Altars ausgraben können. „Diese gaben uns jedoch eine Vorstellung davon, wie er zu Zeiten des Klosters ausgesehen haben muss“ sagt der 79-Jährige.
Sitzgelegenheiten für Wanderer und Radfahrer
Der Öffentlichkeit steht das Gelände um Einsiedel bereits zur Verfügung. Neben den Infotafeln wurde kürzlich auch eine Sitzgelegenheit für Wanderer und Radfahrer errichtet. Nachdem die feierliche Einweihung des Klosterareals im vergangenen Jahr aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen der ARGE und dem archäologischen Spessartprojekt nicht stattfand, wolle man diese noch nachholen. Einen Termin hierfür gebe es jedoch noch nicht.