Kommunalpolitik war sein Leben, bis zum vergangenen Jahr gehörte Armin Grein als Vizepräsident noch dem unterfränkischen Bezirkstag an: Am Ostersonntag feiert der Altlandrat des Kreises Main-Spessart seinen 80. Geburtstag.
1972, mit 33 Jahren, wurde der gelernte Lehrer Armin Grein zum Bürgermeister von Marktheidenfeld gewählt, 1984 dann erstmals zum Landrat. Ein Amt, das er 24 Jahre lang innehatte. Die Wunden der Gebietsreform zwischen Main und Spessart zu heilen, war sein großes Anliegen. Ganz gelungen ist ihm das nicht. Das "Regionaldenken" im Kreis sei zwar weniger geworden, aber immer noch spürbar, räumte er dieser Tage in einem Interview ein.
Freie-Wähler-Urgestein
Zeigen, dass gute und erfolgreiche Kommunalpolitik möglich ist, ohne Mitglied einer Partei zu sein, war ein Credo von Armin Grein. Der 80-Jährige ist Freie-Wähler-Urgestein. 1978 wurde er Vorsitzender des neugegründeten Landesverbands, 1998 dann Bundesvorsitzender der Freien-Wähler-Gemeinschaften. Lange war Grein gegen die Kandidatur der Freien Wähler bei Landtagswahlen. Hubert Aiwanger, sein Nachfolger auf Landes- und Bundesebene, sah das anders. Mittlerweile sind die Freien Wähler eine Partei wie andere auch. Der Erfolg habe Aiwanger letztlich recht gegeben, so Grein im Rückblick. Nach anfänglicher Skepsis lobt er heute auch die Regierungskoalition seiner Parteifreunde mit der CSU. Die Freie-Wähler-Minister machten ihren Job "sehr gut".
Dieser Tage legt sich Grein noch einmal mächtig ins Zeug, um einen guten Freie-Wähler-Kandidaten für die Landratswahl 2020 im Main-Spessart-Kreis zu finden, nachdem sein Nachfolger Thomas Schiebel kürzlich erst den Rückzug angekündigt hatte. "Landrat in Bayern", sagt der Jubilar, "ist der schönste Beruf, den man haben kann".
Ehrenamtlich engagiert sich der dreifache Vater und fünffache Großvater Grein unter anderem seit 1975 als Vorsitzender der Lebenshilfe Marktheidenfeld.