Spürbar, aber dennoch deutlich geringer als von der Verwaltung vorgeschlagen, werden zum Jahreswechsel die Realsteuerhebesätze in Aura steigen. Mit acht zu drei Stimmen entschied der Gemeinderat, dass zum 1. Januar die Grundsteuer A und die Grundsteuer B auf je 400 Prozent (bisher 330 Prozent) angehoben werden. Der Entscheidung vorausgegangen war eine Diskussion, in der die Mehrheit im Gremium die von der Verwaltung empfohlenen 500 Prozent für zu hoch erachtete.
Zwar hätte dies rechnerisch jährlich rund 60 000 Euro mehr in die strapazierte Gemeindekasse gespült, doch die Ratsmitglieder nahmen Rücksicht auf die entstehende zusätzliche Belastung für die Bürgerinnen und Bürger und trafen sich letztlich bei dem Kompromiss von 400 Prozent.
Entscheidung zur Gewerbesteuer in der nächsten Sitzung
Auch im Hinblick auf eine empfohlene Erhöhung der Gewerbesteuer von 330 auf 422 Prozent entschied sich der Rat für eine moderate Vorgehensweise. Da der größte Gewerbesteuerzahler im Ort die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft hat, würde ihn eine Erhöhung der Gewerbesteuer voll treffen. Bürgermeister Wolfgang Blum will deshalb vor der Entscheidung das Gespräch mit der Firmenleitung suchen und über die Gewerbesteuer in der nächsten Sitzung separat beschließen.
Dazu sollen noch die Hebesätze der umliegenden Kommunen und der Verlauf der Gewerbesteuereinnahmen der vergangenen Jahre dargelegt werden. Außerdem will Blum eine Übersicht vorlegen, welche Rechtsformen von Unternehmen in Aura in welchem Umfang vorhanden sind.
Beauftragte für Datenschutz und Informationssicherheit
Einstimmig bestellte das Ratsgremium Johannes Kampfl zum externen Informationssicherheitsbeauftragten sowie Pia Pieringer zur externen Datenschutzbeauftragten (beide von der Actago GmbH, Landau an der Isar). Die Bestellung der beiden Verantwortlichen erfolgte bereits im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit der VG Burgsinn mit dem Nägelsee-Zentrum, der Stadt Rieneck und der VG Gemünden und war für das Ratsgremium nur noch Formsache.
Aus dem letzten Treffen der Sinngrundallianz brachte Bürgermeister Blum die Themen Pumptrack, Regionalbudget und Kult(to)ur mit. Für die Errichtung eines Pumptrack, eine spezielle Form einer Mountainbikestrecke, auf der Wiese unterhalb des Sportplatzes zeigte sich der Gemeinderat grundsätzlich offen. Das Gremium beauftragte Blum, zu ermitteln, inwieweit die Gemeinde bei Unfällen auf dem Pumptrack haftbar wäre.

Für das Regionalbudget 2022 wird Aura die Umgestaltung des Schulhofes sowie des Urnenfeldes im Friedhofs einreichen. Blum forderte zur nächsten Sitzung auf, weitere Vorschläge zu machen. Ratsmitglied Marcus Remlein und Wolfgang Stock werden die Gemeinde auch im kommenden Jahr im Entscheidungsgremium vertreten.
Kulturkalender für den Sinngrund
Remlein und seine Ratskollegin Alexandra Kreuzer-Hoffmann erklärten ihre Mitarbeit in der Lenkungsgruppe für die Kult(to)ur. Die Gruppe hat zum Ziel einen Kulturkalender für den Sinngrund zu erarbeiten.
Im Zuge der Auseinandersetzung mit den geplanten Aktionen der Sinngrundallianz erhielt Bürgermeister Blum den Auftrag aus dem Ratsgremium, eine Übersicht zu liefern, aus der hervorgeht, welche Kosten der Gemeinde Aura im Jahr 2021 durch die Allianzbeteiligung entstanden sind, wie sich diese auf die geleisteten Arbeitsstunden verteilen und welche Projekte bislang umgesetzt wurden. Ohne Beschluss, aber mit übereinstimmender Überzeugung, dass etwas getan werden muss, legte das Gremium das Thema "Sanierung der Toiletten der Grundschule" auf die nächste Sitzung. Die Toiletten sind auf dem Stand der 1960er Jahre.