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RUPPERTSHÜTTEN: Aus Zuneigung wurde Liebe

RUPPERTSHÜTTEN

Aus Zuneigung wurde Liebe

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    Sie kennen sich seit ihrer Kindheit und sind genau 50 Jahre verheiratet: Adelheid und Walter Schwarz aus Ruppertshütten.
    Sie kennen sich seit ihrer Kindheit und sind genau 50 Jahre verheiratet: Adelheid und Walter Schwarz aus Ruppertshütten. Foto: FOTO GABI NÄTSCHER

    Adelheid Schwarz, eine geborene Wenzel, kann sich noch genau erinnern, als ihr späterer Mann Walter mit neun Jahren 1946 als Heimatvertriebener aus dem Ostsudetenland nach Ruppertshütten und in ihre Schulklasse kam. „Er sah so dunkel und fremd aus“, weiß sie noch.

    Besser lernten sich die beiden dennoch erst einige Jahre später kennen. Walter Schwarz hatte soeben mit seinem Burschenverein bereits erwähntes Theaterstück aufgeführt und feierte hernach mit seinen Schauspielkollegen in der örtlichen Gaststätte. Adelheid Wenzel, die dort als Bedienung half, forderte ihn bei dieser Gelegenheit auf, sich doch neben sie zu setzen – „ohne Hintergedanken“, wie sie lachend beteuert. Sie habe nur Angst gehabt, dass sich ein anderer Bursche, den sie nicht besonders mochte, neben ihr platziere. Walter kam der Aufforderung nach. Die beiden trafen sich von nun an öfter – und aus der Zuneigung wurde die große Liebe. Im März 1959 heirateten Adelheid und Walter. Der Ehe entstammen zwei Töchter und ein Sohn. Mittlerweile gibt es auch noch sieben Enkel.

    Von 1952 bis 1957 hatte Walter Schwarz eine Lehre als Schreiner bei Möbel Fischer in Lohr absolviert, um danach beim örtlichen Schreiner Lorenz Roth zu arbeiten. Nach seiner Meisterprüfung 1962 pachtete er ab 1963 gemeinsam mit Ingbert Roth, dem Neffen seines früheren Chefs, dessen Schreinerei elf Jahre lang. 1974 bauten die beiden dann ihre eigene Werkstatt in der Saumstraße. Im Jahr 1993 übergab Walter Schwarz dann die Schreinerei seinem Sohn Andreas, arbeitete aber bis zu seiner Berentung im Jahr 2000 im Betrieb mit. Heute führt der Sohn gemeinsam mit Johannes Roth, dem Sohn des früheren Geschäftsinhabers Ingbert Roth, die Schreinerei „Roth & Schwarz“.

    Besonders froh ist Walter Schwarz, dass seine Frau Adelheid einst bereit war, daheim zu bleiben und Haushalt und Kinder zu versorgen. „Heute hätte ich es nicht einfach, eine Frau zu finden, denn ich wollte eine, die nicht berufstätig ist“, verrät er augenzwinkernd.

    Vor der Eheschließung hatte Adelheid im Wald gearbeitet, später bei der Firma Knecht in Lohr und manchmal auch als Näherin. Aber ihre Berufung sah sie als Hausfrau und Mutter – und in ihrem Engagement in der Kirche. Religiös geprägt und erzogen, sieht sie eine Verantwortung, den Glauben weiterzugeben und ist daher bis heute sehr engagiert in vielen derartigen Bereichen.

    Bereits Anfang der 1960er Jahre sammelte sie für die Caritas und hat als Bedienung bei allen möglichen Veranstaltungen der Kirche mitgeholfen. Von 1991 bis 2007 war sie sehr aktiv bei der Vorbereitung des Weltgebetstags der Frauen am Ort. Seit den 1970er Jahren versieht sie den Lektorendienst und seit 1992 auch als Kommunionhelferin – bis heute. Jahrelang hat sie den Seniorenfasching der Pfarrei organisiert, Büttenreden geschrieben und Tänze vorgeführt.

    Ein weiteres großes Hobby von Adelheid Schwarz ist ihr Garten. Hiervon profitiert auch ihr Mann, der meint, man(n) freue sich schon, wenn gesunde Sachen auf dem Tisch stehen würden.

    Walter Schwarz war früher Fußballer, sehr aktiv in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), als Schriftführer und zehn Jahre als Vorsitzender. 22 Jahre hat er in Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat mitgearbeitet, davon 20 Jahre den Kindergarten in Ruppertshütten geleitet. Zwölf Jahre, von 1984 bis 1996, hat er den Ort Ruppertshütten im Lohrer Stadtrat vertreten; politisch war er in der CSU engagiert.

    Zehn Jahre lang war er in der Vorstandschaft im Sportverein und seit zehn Jahren spurt er die Loipen der Bayrischen Schanz für die Skiabteilung. Seit 25 Jahren ist er in der Vorstandschaft für die Flurbereinigung und seit 2006 dafür auch örtlicher Ansprechpartner. Zurzeit verwaltet er ehrenamtlich den Bauschuttcontainer der Stadt Lohr in Ruppertshütten. Wenn dann noch ein bisschen Zeit bleibt, geht Schwarz gerne wandern, Rad fahren oder auch einmal zum Stammtisch ins Wirtshaus.

    Das Jubiläum im Hause Schwarz wird an diesem Dienstag nur in kleinem Kreis in der Familie gefeiert. Am 25. April findet ein Dankgottesdienst statt und anschließend die große Feier im Pfarrheim.

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