Die Amtszeit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Main-Spessart nähert sich dem Ende. In gut eineinviertel Jahren ist schon wieder Kommunalwahl. Wie halten es die Bürgermeister der vier ehemaligen Kreisstädte – wollen Michael Hombach (Karlstadt), Thomas Stamm (Marktheidenfeld), Mario Paul (Lohr) und Jürgen Lippert (Gemünden) 2026 ein weiteres Mal antreten? Eine Überlegung, die dabei eine Rolle spielen mag: In Bayern haben hauptamtliche erste Bürgermeister nach zehn Jahren einen Pensionsanspruch. Diese Zeit haben Paul und Lippert bereits erreicht.
1. Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach: "Die vergangenen Jahre sind schnell vorbeigegangen"

Die Fraktion sei bereits auf ihn zugegangen, erzählt Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach (CSU). Das sei zwar noch nicht die offizielle interne Aufstellung gewesen, aber er habe zugesagt, sich wieder aufstellen zu lassen. "Die vergangenen Jahre sind schnell vorbeigegangen", sagt er. Verschiedene größere (Bau-)Projekte zählt Hombach auf, die er fortführen und entwickeln möchte. Er wolle sich "weiterhin mit meiner ganzen Kraft für Karlstadt und seine Stadtteile einsetzen". Im ersten Wahldurchgang konnte der Christsoziale vor vier Jahren keine ausreichende Mehrheit erreichen: Mit 3124 Stimmen lag er allerdings bereits bei 37,3 Prozent und weit vor seinem Stichwahl-Konkurrenten Stefan Rümmer (SPD) mit 1820 Stimmen. Den zweiten Durchgang gewann Hombach schließlich mit 58,7 Prozent der Wählerstimmen.
2. Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm: "Gibt noch vieles anzupacken"

Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm kann sich gut vorstellen, noch einmal anzutreten. "Ich habe Freude an der Aufgabe und es gibt noch vieles anzupacken", sagt er auf Anfrage der Redaktion. Ausschlaggebend sei für ihn, dass er sich im Amt gut fühlen muss. Stamm war 2020 als parteiloser Kandidat, aber mit Unterstützung der CSU, angetreten. Gewählt wurde er mit rund 76 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Holger Seidel von den Freien Wählern durch. Bei einer Wiederwahl wäre er 64 Jahre alt.
3. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert: Noch unentschlossen

Jürgen Lippert (Bündnis für Bürgernähe) aus Seifriedsburg ist seit 2014 Bürgermeister in Gemünden. In der Dreiflüssestadt kursiert schon länger das Gerücht, er wolle kein drittes Mal mehr antreten. Lippert scheint sich aber noch nicht entschieden zu haben. "Ich muss mal gucken", sagt er auf Anfrage. Er werde sich wahrscheinlich gegen Jahresende/Anfang des neuen Jahres festlegen. Momentan habe er keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, ob er eine dritte Amtszeit anhängen möchte. Bei seiner Wiederwahl im Jahr 2020 hatte er keinen Gegenkandidaten, erhielt 94,72 Prozent der Stimmen. 2014 hatte sich Lippert in der Stichwahl mit 49 Stimmen Vorsprung gegen Inge Albert (Freie Wähler-Freie Bürger, SPD, Öko-Kreis) durchgesetzt, der damals amtierende Bürgermeister Georg Ondrasch (Freie Wähler Gemeinschaft) war bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden.
4. Lohrs Bürgermeister Mario Paul hat sich auch noch nicht entschieden

Lohrs Bürgermeister Mario Paul befindet sich wie sein Amtskollege in Gemünden in seiner zweiten Amtszeit. Ob er sich nach zwei deutlichen Siegen im Jahr 2014 (68,07 Prozent) und 2020 (56,8 Prozent, jeweils im ersten Wahlgang) eine dritte Kandidatur anstrebt, habe er noch nicht entschieden, erklärt Paul auf Anfrage dieser Redaktion. Spätestens bis März 2025, rund ein Jahr vor der Kommunalwahl 2026, möchte sich der 49-Jährige jedoch zu seinen Ambitionen äußern.

Doch auch ohne die Entscheidung des Amtsinhabers steht bereits fest, dass die Bürgermeisterwahl 2026 in Lohr unter veränderten Vorzeichen ablaufen wird. So haben sowohl SPD als auch die Grünen entschieden, Paul, den sie 2014 und 2020 als gemeinsamen Kandidaten unterstützt hatten, nicht erneut aufzustellen. Für die SPD tritt stattdessen der 28-jährige Marc Nötscher an und auch die Grünen werden wohl einen eigenen Kandidaten nominieren. Tritt Mario Paul also als unabhängiger Kandidat an, sieht es nach aktuellem Stand so aus, dass er es mit gleich vier Gegenkandidaten zu tun bekommt.