Ein Ausflug in den Wald ist manchmal wie ein Kurzurlaub. Der Pfad der Achtsamkeit in Stadtprozelten im Landkreis Miltenberg lädt dazu ein, sich auf den Weg einzulassen und den Spessartwald neu zu erleben. Auf dem 4,5 Kilometer langen Rundweg befinden sich acht Stationen zu verschiedenen Themen wie Sehen, Hören, Riechen, Gehen, Innehalten, Fühlen und Atmen.
Für die Tour sollte man rund zweieinhalb Stunden veranschlagen, in denen Erholungsuchende ihre Wahrnehmung trainieren und so ihre Sinne aktivieren können. Auf geht's - auf dem Weg zu mehr Gelassenheit.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der 4,5 Kilometer lange Pfad der Achtsamkeit beginnt in Stadtprozelten im Landkreis Miltenberg. Die Wandertour lädt dazu ein, Körper und Geist bewusst zu entspannen, der Natur mit allen Sinnen zu begegnen und damit die eigene Gesundheit aktiv zu unterstützen. Auf dem Rundweg entlang der Gemarkungsgrenze zwischen Dorf- und Stadtprozelten befinden sich acht Stationen mit besonderen Impulsen und Übungen des Waldbadens sowie des Qi Gong für das Wohlbefinden.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich
Stadtprozelten ist mit dem Auto über die St2315 zu erreichen. Den Startpunkt der Wanderung findet man, wenn man von Stadtprozelten Richtung Dorfprozelten fährt. Nach dem Ortsende-Schild verlässt man die Hauptstraße in Richtung "Tagespflege Südspessart". Hier folgt man dem geschotterten Weg für circa 500 Meter, bis man den ausgeschilderten Wanderparkplatz erreicht. Von hier kann man bereits das Startschild des "Pfads der Achtsamkeit" sehen.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt vom Busbahnhof in Wertheim entweder mit dem Zug (RE 87) oder mit der Buslinie 83 bzw. 85 bis zur Haltestelle am Bahnhof in Stadtprozelten.

3. Warum sollte ich dorthin?
Es gibt viele Möglichkeiten, Achtsamkeit in sein Leben zu integrieren. Eine angenehme Variante ist es, achtsam zu wandern. Achtsamkeit eröffnet die Möglichkeit, innezuhalten, um bewusst zu handeln und mit dem Herzen und der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein. Dabei geht es nicht darum, Strecke zu machen oder sich besonders sportlich zu bewegen. Es geht um das Wahrnehmen der Natur, der Umgebung, des Weges und wird so zu einem bewussten Ankommen bei sich selbst.

Im Gegensatz zum klassischen Wandern, dient die Landschaft nicht nur als Kulisse, man bezieht sie mit ein und macht sich den Aufenthalt und die gesundheitsfördernden Aspekte deutlich. An den Stationen können die Ausflügler ihre Wahrnehmung trainieren und so ihre Sinne aktivieren.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Startpunkt des Weges ist der Wanderparkplatz zwischen "Dreikreuz" und "Sellgrund". Der Pfad führt auf einem Schotterweg zum Wald, wo es auf Natur- und Waldwegen weiter geht.
Auf der ersten Etappe kommt man am Sellgrund vorbei. Der gemütliche Platz bietet sich mit seinen Bänken und Tischen gut für eine Rast oder eine Brotzeit an.



Die Informationstafeln entlang des Pfades bieten Ausflüglern die Möglichkeit, den Wald und die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Im Mittelpunkt stehen acht Stationen mit verschiedenen Themen. Die erste lädt zum Schlendern ein und soll auf sanfte Weise entschleunigen. Inspiriert von dem tibetischen Spruch "Werde wie ein staunendes Kind, das die Welt entdeckt", wird man aufgefordert, Bekanntes neu zu entdecken und die Auszeit mit offenen Augen zu genießen.
An einer der nächsten Stationen wird eine Gehmeditation angeboten, während eine andere dazu einlädt, einen Baum zu umarmen und in sich hineinzuhorchen, um sich zu entspannen.
Die achte Station, die gleichzeitig die Hälfte der Tour markiert, animiert zum inneren Lächeln. Mit der dort gewonnen Leichtigkeit geht es durch den Wald über den Sellgrund zurück zum Ausgangspunkt.
Das Tourenlogo zeigt einen grünen Baum auf weißem Hintergrund.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Man benötigt für den Pfad ca. 2,5 Stunden, je nachdem wie lange man an den einzelnen Stationen verweilen möchte. Eine zertifizierte Waldbadebegleiterin und Qi Gong-Praktikerin bietet auch geführte Touren für Einzelpersonen und Kleingruppen an. Infos unter info@lebens-impuls.de oder Telefon (09392) 9847 222.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Der Pfad ist ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein. An kalten oder feuchten Tagen ist festes Schuhwerk von Vorteil, da sonst an einigen Stellen Rutschgefahr droht.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour als solche ist recht einfach begehbar, ist aber nicht für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte geeignet. Ausflügler, die einfach nur ein bisschen spazieren wollen und sich über den Aufenthalt im Wald und an der Natur erfreuen, haben auf dem Pfad vermutlich ebenso viel Spaß wie Menschen mit einem meditativen Faible, die beim Waldbaden entspannen und ihre Energiereserven neu auffüllen wollen.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In den nah gelegenen Gemeinden Dorfprozelten und Faulbach sowie auf der gegenüberliegenden Mainseite in Mondfeld, das man mit der Mainfähre erreichen kann, stehen mehrere gastronomische Betriebe zur Verfügung. Wer Lust auf eine Brotzeit unterwegs hat, sollte sich Proviant und Getränke selbst mitnehmen. Und für all jene, die schon immer mal die fränkische Küche in einem der ältesten Gasthäuser in Deutschlands genießen wollten, sei das Gasthaus zum Riesen im Miltenberg erwähnt.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Henneburg in Stadtprozelten: Die ausgedehnte Ruine ist eine der größten Burgruinen Bayerns. Die staufische Höhenburg wurde um 1200 von den Schenken von Klingenberg als Grenzbefestigung errichtet. Zu den ältesten Teilen der Burg zählen der große Bergfried und der östliche Palas.
- Burg Kollenberg: Vom Maintal aus gut sichtbar erhebt sich auf einem Bergsporn zwischen den Ortschaften Collenberg und Dorfprozelten die imposante Ruine der Kollenburg. Erbaut und immer wieder erweitert wurde die Burg vom 12. bis 17. Jahrhundert. Entfernung: 5 Kilometer.
- Freudenberg: Kleiner, verträumter Weinort mit einer schönen Uferpromenade und einer Ruine, von der man einen tollen Ausblick genießt. Oberhalb des Firmengeländes der Rauch Möbelwerke gibt’s außerdem einen frei zugänglichen Zoo, der kostenlos besucht werden kann. Hier befinden sich Pampahasen, Kamele, Lamas, Berberaffen, Strauße, Emus, Hühner, Kängurus, Alpakas, Rehe und Damwild. Entfernung: 14 Kilometer.
- Kloster Engelberg: Von dem Franziskanerkloster hat man einen herrlichen Blick über das Maintal. In der Klosterschänke wird Bier vom weithin bekannten Kloster Kreuzberg in der Rhön ausgeschenkt. Entfernung: 24 Kilometer.
- Miltenberg: Die rund 9000 Einwohner zählende Stadt Miltenberg ist ein wahres Kleinod mit einer malerischen Altstadt. Als Wahrzeichen der Stadt thront die Mildenburg auf einem Fels über der Stadt. Entfernung: 20 Kilometer.
- Ringwall Bürgstadter Berg: Die abgegangene vorgeschichtliche Ringwallanlage nordöstlich von Bürgstadt (Lkr. Miltenberg) ist eine der größten dieser Art in Mainfranken. Auf einer Länge von 3,1 Kilometer sind die Reste dieser mächtigen Wallanlage zu erkennen. Der Kern stammt aus der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur. Entfernung: 22 Kilometer.
- Schloss Mespelbrunn: Das Wasserschloss Mespelbrunn ist etwas Besonderes. 600 Jahre alt, nie zerstört und bis heute Wohnsitz der gräflichen Familie Echter von Mespelbrunn. Und es war Drehort für "Das Wirtshaus im Spessart". Entfernung: 30 Kilometer.
