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Eschau: Ausflugstipp Burg Wildenstein: Mittelalter-Erlebnis im Spessart

Eschau

Ausflugstipp Burg Wildenstein: Mittelalter-Erlebnis im Spessart

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    Auf dem Sommerberg ist oberhalb des Örtchens Wildenstein mit der gleichnamigen Burg eine der größten mittelalterlichen Befestigungen im Spessart bis heute gut erhalten.
    Auf dem Sommerberg ist oberhalb des Örtchens Wildenstein mit der gleichnamigen Burg eine der größten mittelalterlichen Befestigungen im Spessart bis heute gut erhalten. Foto: Patty Varasano

    Ein quirliger Bach, herrliche Ausblicke und viel Wald erwartet die Wanderer in Deutschlands größtem zusammenhängenden Laubmischwaldgebiet. Die etwas mehr als acht Kilometer lange Route lockt vor allem mit einer zu großen Teilen erhaltenen Burgruine.

    1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

    Der Markt Eschau (Landkreis Miltenberg), wunderschön gelegen im Elsavatal, umrahmt von den herrlichen Spessartwäldern, ist Ausgangspunkt des Kulturwanderweges Burg Wildenstein. Die gut acht Kilometer lange Tour führt durch Deutschlands größtes zusammenhängendes Laubmischwaldgebiet.

    Die Wanderroute ist gut ausgeschildert.
    Die Wanderroute ist gut ausgeschildert. Foto: Patty Varasano

    Die Kulturwege sind ein Aushängeschild des Archäologischen Spessartprojekts. Seit 1999 wurde ein immer dichteres Netz von Wegen geschaffen, auf denen die Kulturlandschaft Spessart erlebbar wird. Mittlerweile sind über 100 dieser Wege entstanden und jeder behandelt ein eigenes Thema. In Eschach gibt es inzwischen zwei Kulturwege zu geschichtsträchtigen Orten.

    2. Wie komme ich da hin? Und wo kann ich parken?

    Wer von Norden aus über die A 3 kommt, nimmt die Ausfahrt 63 (Weibersbrunn) und fährt über Mespelbrunn und Hobbach oder die Ausfahrt 64 (Rohrbrunn) über Dammbach und Hobbach. Von Westen (Obernburg/B469) aus gelangen Ausflügler über Elsenfeld und Rück zum Ausgangspunkt der Wanderung, von Süden (Miltenberg) aus über Großheubach und Mönchberg, von Osten (Wertheim) über Kreuzwertheim, Faulbach und Wildensee.

    Der Parkplatz an der Sportanlage in Eschau bietet zahlreichen Fahrzeugen Platz. Von hier startet auch die Tour, auf die dort auch zwei Informationstafeln verweisen.

    Gleich zu Beginn führt die Route am historischen Rathaus von Eschau vorbei. Rechts davon befindet sich der Schwedenbrunnen.
    Gleich zu Beginn führt die Route am historischen Rathaus von Eschau vorbei. Rechts davon befindet sich der Schwedenbrunnen. Foto: Patty Varasano

    Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, startet beispielsweise am Hauptbahnhof in Würzburg. Von hier geht es mit dem ICE zunächst nach Aschaffenburg und dann weiter mit der Regionalbahn nach Obernburg-Elsenfeld. Der Bus 64 fährt im Anschluss weiter bis nach Eschau. Alternativ fährt vom Würzburger Busbahnhof auch der Bus 977 zum Bahnhof nach Wertheim und von dort der Regional-Express 87 Richtung Aschaffenburg Hbf über Faulbach (Main). Von hier aus geht es mit dem Bus 83 weiter nach Eschau.

    Die Tour lädt  zum Entschleunigen bei einem Waldbad ein.
    Die Tour lädt  zum Entschleunigen bei einem Waldbad ein. Foto: Patty Varasano

    3. Warum sollte ich dorthin?

    Die Tour erschließt die Kulturlandschaft des Spessarts zwischen dem Markt Eschau und der Burg Wildenstein. Ausflügler erwartet neben der Ruhe des Spessartwaldes eine landschaftlich abwechslungsreiche Rundwanderung sowie eine gut erhaltene Burgruine. Wer der Natur auf der Spur ist und sich auch für die Bewohner des Waldes interessiert, erfreut sich mit etwas Glück auch an dem Anblick eines zufällig vorbei springenden Hasens, so wie es der Autorin dieses Textes ergangen ist. Manchmal sind die kleinen Abenteuer des Lebens also ganz nah.

    Am Wegesrand wachsen Schneeglöckchen.
    Am Wegesrand wachsen Schneeglöckchen. Foto: Patty Varasano

    4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

    Start und Ziel der gut acht Kilometer langen Tour ist der Parkplatz an der Sportanlage in Eschau. Von hier aus führt die gut ausgeschilderte Route – das Tourenlogo ist das gelbe EU-Schiffchen auf blauem Grund – gut einen Kilometer durch den Ort. Dabei streift man auch das historische Rathaus, ein Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert und die evangelische Epiphanias-Kirche. Von hier führt der Wanderweg stets bergauf, vorbei am Waldrand liegenden Friedhof. Ein Stückchen weiter, am Wegweiser "Euling", lohnt ein Blick zurück ins Tal. Im Anschluss geht’s weiter durch den Wald bis zu einem Hohlweg, der direkt zur Burgruine Wildenstein führt. Neben einem tollen Blick auf den Ortsteil Wildenstein lädt hier ein Platz vor der Ruine an Holztischen zum Picknicken ein. Zurück zum Ausgangspunkt geht es entlang des Brunnflossgrabens und durch das Elsavatal entlang einer alten Bahntrasse.

    Die Burg Wildenstein wurde 1266 erstmals erwähnt. Sie befindet sich heute im Besitz der Grafen von Erbach.
    Die Burg Wildenstein wurde 1266 erstmals erwähnt. Sie befindet sich heute im Besitz der Grafen von Erbach. Foto: Patty Varasano

    5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

    Die Wandertour ist in 2,5 Stunden gut machbar. Wer sich unterwegs aber für den ein oder anderen sehenswerten Abstecher Zeit nimmt – das Wasserschloss Oberaulenbach ist von dem Wegweiser "Hesselsmühle" beispielsweise mit einem zwei Kilometer (einfache Strecke) Schlenker zu erreichen – entsprechend länger.

    Die "Burgfreunde Wildenstein" setzen sich für den Erhalt der Burg im inneren Spessart ein. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel.
    Die "Burgfreunde Wildenstein" setzen sich für den Erhalt der Burg im inneren Spessart ein. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Patty Varasano

    6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

    Die Rundwanderung ist vermutlich ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein. Bei feuchter Witterung, insbesondere auch jetzt im Übergang von Winter in den Frühling, ist festes Schuhwerk dringend anzuraten, da einige Passagen doch recht matschig sein können. Bedingt durch die letzten Stürme kann es derzeit auch zu vermehrten Gehölz auf dem Wanderweg kommen.

    Blick auf den Sommerberg
    Blick auf den Sommerberg Foto: Patty Varasano

    7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

    Menschen, die gerne in der Natur unterwegs sind, werden sich an dieser Tour genauso erfreuen wie all jene, die sich für historische Herrschaftsgebäude interessieren. Auch für Familien ist die Tour möglich, wenn die Kinder einigermaßen gut zu Fuß sind. Mit einem Kinderwagen ist die Route jedoch nicht machbar.

    Das Wasserschloss Oberaulenbach liegt nicht direkt auf der Wandertour, kann aber mit einem Zwei-Kilometer-Abstecher (einfache Strecke)  in die Tour mit eingebaut werden.
    Das Wasserschloss Oberaulenbach liegt nicht direkt auf der Wandertour, kann aber mit einem Zwei-Kilometer-Abstecher (einfache Strecke)  in die Tour mit eingebaut werden. Foto: Patty Varasano

    8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

    Die Tour beginnt und endet im rund 4000 Einwohner zählenden Eschau mit seinen Gemarkungen Hobbach, Oberaulenbach, Sommerau und Wildensee. Hier gibt es neben mehreren Gaststätten und einer Bierstube auch einen Lebensmitteldiscounter sowie eine Bäckerei oder Metzgerei.

    "Am Euling" lohnt ein Blick zurück ins Tal, hier auf Eschau.
    "Am Euling" lohnt ein Blick zurück ins Tal, hier auf Eschau. Foto: Patty Varasano

    9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?

    - Seltenbachschlucht: Die Seltenbachschlucht bei Klingenberg (Lkr. Miltenberg) zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Die Gesteinsschichten dort erzählen von der Erdgeschichte. Die dichtbewachsene Schlucht ist Lebensraum für Amphibien aller Art.

    - Das Wasserschloss Sommerau ist ein erstmals um 1271 erbautes Burghaus in Sommerau, einem Ortsteil von Eschau. Vom Parkplatz an der Sportanlage, an dem die Wanderung startet, sind es nur wenige Gehminuten dorthin. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann nicht öffentlich besichtigt werden. Ein Blick durch den Zaun mag für den ein oder anderen aber dennoch interessant sein.

    - Schloss Mespelbrunn: Das Wasserschloss Mespelbrunn ist etwas Besonderes. 600 Jahre alt, nie zerstört und bis heute Wohnsitz der gräflichen Familie Echter von Mespelbrunn. Und es war Drehort für "Das Wirtshaus im Spessart".

    - Kloster Engelberg: Von dem Franziskanerkloster hat man einen herrlichen Blick über das Maintal. In der Klosterschänke wird Bier vom weithin bekannten Kloster Kreuzberg in der Rhön ausgeschenkt.

    - Freudenberg: Kleiner, verträumter Weinort mit einer schönen Uferpromenade und einer Ruine, von der aus man einen tollen Ausblick genießt.

    - Centgrafenkapelle: Oberhalb von Bürgstadt befindet sich diese Kirchenruine aus Buntsandstein. Die Bauarbeiten mussten im Jahre 1630 aufgrund des Dreißigjährigen Kriegs unterbrochen werden. Seitdem steht die Kapelle unvollendet an ihrem Platz. Von dort aus hat man eine phänomenale Aussicht auf den Main, Miltenberg und Bürgstadt.

    - Ringwallanlage: Der Ringwall Bürgstadter Berg ist eine abgegangene vorgeschichtliche Ringwallanlage auf dem namengebenden Bürgstadter Berg nordöstlich von Bürgstadt (Lkr. Miltenberg). Die Wallanlage ist eine der größten dieser Art in Mainfranken. Auf einer Länge von 3,1 Kilometer sind die Reste dieser mächtigen Wallanlage zu erkennen. Der Kern der Anlage stammt aus der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur.

    Bänke laden auf der Route immer wieder mal zum Rasten ein.
    Bänke laden auf der Route immer wieder mal zum Rasten ein. Foto: Patty Varasano
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