Mitten im Spessart, fernab von Trubel und Hektik, lädt der Räuberwanderweg in Mespelbrunn zu einem Wandererlebnis für die ganze Familie ein. Die 8,3 Kilometer lange Rundtour führt nicht nur durch den staatlich anerkannten Erholungsort, sondern belohnt Ausflügler auch mit unberührter Waldlandschaft und viel Natur. Und: An Hörstationen wird die berühmte Film-Version der Geschichte "Das Wirtshaus im Spessart" erzählt. Mitmachstationen und drei Spielplätze gestalten die Wanderung auch für junge Wanderinnen und Wanderer ziemlich kurzweilig.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der Spessart ist bekannt für seine Räuber. Die 8,3 Kilometer lange Familientour auf dem Räuberwanderweg beginnt in Mespelbrunn (Lkr. Aschaffenburg). An sieben Stationen kann man die berühmte Geschichte vom Räuberhauptmann Günther Köstler nachhören. Entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken: Mitmachstationen, Rätsel, ein Räubermemory, Spielplätze oder das munter vor sich hin plätschernde Bächlein Elsava. Natürlich unter der steten Beobachtung der Räuber.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Mespelbrunn ist mit dem Auto bequem über die Autobahn A3, Abfahrt Weibersbrunn, zu erreichen. Startpunkt der Tour ist das Wanderheim am Ortsende. Dort stehen zahlreiche kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt über den Bahnhof in Aschaffenburg. Von hier geht's mit der Buslinie 40 weiter bis nach Mespelbrunn, Ausstieg ist an der Haltestelle "Einkaufcenter". Von hier sind es 200 Meter bis zum Start.
3. Warum sollte ich dorthin?
Der Erholungsort Mespelbrunn liegt im oberen Elsavatal, umgeben von unberührten Spessartwäldern. Bekannt ist der Ort vor allem für sein romantisch gelegenes Wasserschloss, das durch den Film "Das Wirtshaus im Spessart" mit Liselotte Pulver berühmt wurde. Besucherinnen und Besuchern bietet sich hier eine reiche Waldlandschaft und eine natürliche Umgebung zum Entspannen. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die durch malerische Täler und über die Spessarthöhen führen. Mit dem Zertifikat "Qualitätsregion Wanderbares Deutschland" gehört Mespelbrunn zur Königsklasse der Wanderregionen in Deutschland.

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4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Vom Wanderheim Mespelbrunn führt der Weg zum höchsten Punkt an der Königshöhe. Von dort geht es über die Wassertretanlage zum Wasserspielplatz am Köhlereiweg. Der Rückweg führt entlang der Elsava zurück zum Wanderheim.
Entlang der Strecke gibt es Mitmach-Stationen, die speziell für junge Menschen konzipiert sind. Insgesamt sind drei Spielplätze in die mittelschwere Tour eingebunden. An Rätselstationen gilt es, versteckte Räuber oder Diebesgut zu suchen.

An den sieben Hörstationen wird die Film-Version der Geschichte "Das Wirtshaus im Spessart" vom Räuberhauptmann Günther Köstler erzählt. Über QR-Codes, die sich unter anderem auf Bäumen und Sitzbänken befinden, können die Geschichten auf das Handy geladen werden. Auf dem höchsten Punkt der Wanderung, der Königshöhe, gibt es eine Rastmöglichkeit. Dort kann man sich auch mit einem Räubermemory die Zeit vertreiben.

Der Weg hat auf der ersten Hälfte einige steile Anstiege, die möglicherweise zu manchem Murren bei Kindern führen könnten. Aber die verschiedenen Stationen motivieren, den gesamten Weg zu erkunden. Auf der Website www.spessartraeuberland.de lässt sich eine Übersichtskarte herunterladen. Diese erklärt nicht nur, wie Räuber im Dialekt sprechen, sondern zeigt auch detailliert und kindgerecht die Stationen auf der Tour. Wer die Wanderung ohne diese Karte antritt, tut sich vermutlich schwer, die Aufgaben an den Mitmachstationen zu lösen. Vor Ort werden sie nicht erläutert.

Die Beschilderung ist am Anfang etwas verwirrend. Laut offiziellen Angaben soll die Tour nur in eine Richtung beschildert sein, damit man die Geschichte vom "Wirtshaus im Spessart" in der richtigen Reihenfolge hört. Los geht's in Richtung Schloss Mespelbrunn. Tourenlogo ist der bärtige Räuber Hannes.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die acht Kilometer lange Wandertour ist in drei bis dreieinhalb Stunden gut machbar. Je nachdem, wie lange man sich an den Stationen aufhält, verlängert sich die Zeit entsprechend. Alleine die Zeit an den sieben Hör-Stationen in Summe beträgt circa 45 Minuten.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Der Räuberwanderweg ist ganzjährig begehbar. Am meisten Spaß macht die Tour sicherlich in der warmen Jahreszeit. Was könnte nach ein paar gelaufenen Kilometern mit erhitzten Füßen erfrischender sein als ein kühlendes Fußbad in der Wassertretanlage? Wer sich an heißen Tagen auf den Weg macht, sollte auf jeden Fall auch an Sonnenschutz denken. Grundsätzlich lässt sich die Tour zwischen Frühling und Herbst gut absolvieren.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour eignet sich sowohl für kleine als auch große Wanderinnen und Wanderer, die gerne spielerisch das Thema "Räuber" erkunden möchten und Freude daran haben, in der Natur unterwegs zu sein. Bis auf Station 2 mit Treppen ist der Weg auch für geländegängige Kinderwägen geeignet. Für eine stufenfreie Alternative zwischen Station 1 und 3 läuft man den Kapellenweg hoch und biegt dann links in die Jägerstraße ein. Auf Höhe der Hausnummer 41a folgt man dann wieder dem Tourenlogo. Achtung, dieser Streckenabschnitt hat eine starke Steigung.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Gleich zu Beginn der Tour kommt man an einem fränkischen Landgasthof sowie an einer Eisdiele vorbei. Mit einer schmackhaften Kugel in der Waffel oder im Becher verschmerzt man auch locker den Anstieg am Anfang. Am Ende der Wanderung, wenn man wieder zurück in Mespelbrunn ist, läuft man außerdem an einem Gasthof vorbei, der Schmankerl aus dem Spessart anbietet. Wer Lust hat, setzt sich auf die angrenzende Terrasse. Wer nur eine Kleinigkeit braucht, kann sich diese gleich um die Ecke am Startpunkt der Wanderung in einem Supermarkt holen.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Schloss Mespelbrunn: Wie ein Märchenschloss liegt das Wahrzeichen des Spessarts in einem stillen Seitental. Dank seiner versteckten Lage überstand es unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten. Vom Parkplatz am Wanderheim liegt das Schloss fußläufig zehn Minuten entfernt.

- Gruftkapelle St. Maria (Ingelheimer Grabstätte) Mespelbrunn: Erbaut wurde die Gruftkapelle als Grablege der gräflichen Familie in den Jahren 1874/1875 von Graf Friedrich von Ingelheim. Vom Parkplatz am Wanderheim ist die Grabstätte zu Fuß in drei Minuten erreichbar.

- Burg Wildenstein: Auf einem Berggrat des Sommerbergs hat sich oberhalb des zu Eschau gehörigen Örtchens Wildenstein mit der gleichnamigen Burg eine der größten mittelalterlichen Befestigungen im Spessart erhalten. Eschau: Entfernung: 14 Kilometer

- Obernburg am Main: Eingebettet zwischen Spessart und Odenwald liegt die Römerstadt Obernburg direkt am UNESCO-Welterbe Mainlimes. Die historische Altstadt lockt mit mittelalterlichen Türmen und Stadttoren, prachtvollen Fachwerkhäusern und kleinen Kapellen, dazwischen plätschernde Brunnen und ein romantischer Rosengarten. Entfernung: 22 Kilometer.
- Aschaffenburg: Neben einer grandiosen Stiftskirche mit romanischem Kreuzgang besitzt die historische Stadt am Main einmalige Schloss- und Parkanlagen der einstigen Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz. Das Schloss Johannisburg ragt besonders heraus. Entfernung: 24 Kilometer









