Eingebettet in die sanften Hügel der Wertheimer Ortschaften Kembach, Dietenhan und Lindelbach führt der MainWeitBlick-Wanderweg durch malerische Landschaften und bietet wunderschöne Panoramablicke auf das Maintal und die Weinberge. Die Route im Main-Tauber-Kreis verspricht nicht nur Ruhe und Naturgenuss, sondern auch faszinierende Einblicke in die Geschichte des Weinbaus.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Tour startet in den Weinbergen des Wertheimer Weinorts Kembach. Der Rundweg "MainWeitBlick" ist zehn Kilometer lang und führt sonnenreich durch viel Natur und an Weinbergslagen entlang – wunderschöne Aussichten auf das Maintal und den Spessart inklusive. Der Wanderweg zählt zu den zertifizierten Touren mit dem Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Das bedeutet, dass Ausflügler die Weinberge auf unmittelbare Weise wandernd erleben können und die Route viel Abwechslung verspricht.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Kembach ist mit dem Auto leicht über die A3, Ausfahrt Lengfurt und dann weiter über Dertingen zu erreichen. Wer von Würzburg über die A3 kommt, kann auch schon in Helmstadt runter und dann über die B8 und St2310 nach Kembach fahren.
Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es direkt vor Ort am Wanderparkplatz Sonnenberghütte. Das Parkplatzschild ist in der blühenden Jahreszeit nicht so gut zu erkennen. Rund 40 Meter oberhalb der Hütte befinden sich die Stellplätze.

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt von Wertheim mit der Buslinie 973 bis nach Kembach. Die Haltestelle ist unweit des Rathauses. Von hier sind es rund 20 steile Minuten über die Sonnenbergstraße zu Fuß bis zum Startpunkt der Wanderung.
Alternativ kann man auch schon einen Ort vorher in Dietenhan aussteigen und über den Winzerweg in neun Minuten die Wanderstrecke erreichen.

3. Warum sollte ich dorthin?
Zum einen führt die Wanderstrecke durch malerische Landschaften, die von Wald, (Streuobst)Wiesen und Weinbergen geprägt ist. Zum anderen können Ausflügler auf der Tour die tiefe Verbundenheit der Region mit ihrer Geschichte und dem Weinbau nacherleben. Der Wanderweg ist daher nicht nur ein Ausflug in eine reizvolle Landschaft, sondern auch eine Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen und in die Atmosphäre der traditionsreichen Gegend einzutauchen.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Wanderung startet in Kembach an der "Sonnenberg-Hütte". Mit herrlichen Ausblicken auf den Weinort führt die Tour durch die Weinbergslage "Sonnenberg". Am Rande des Weges bemerkt man die Ausläufer des fränkischen Muschelkalks. Diese Steinschichten begründen den typischen Geschmack der hier wachsenden Weine.

Nun folgt der Weg kurzen Waldabschnitten. Er schlängelt sich leicht bergab an den Ortsrand von Dietenhan und steigt im Anschluss durch die Weinbergslage "Ebenrain" wieder bergauf. Von hier oben – insbesondere von der 2022 geschaffenen Aussichtsplattform – haben Ausflügler einen grandiosen Panoramablick über die Weinberge und auf die Mainschleife bei Urphar sowie auf die ersten Ausläufer des Spessarts.

Nach einem kurzen Abstieg erreicht man Lindelbach und passiert die barocke Dorfkirche aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Tour führt weiter durch die Weinlage "Schöneberg" sowie über eine abwechslungsreiche Strecke durch ein schönes Waldgebiet zurück zum Ausgangspunkt.

Markiert ist die Wanderroute mit einer lächelnden gelben Sonne auf zwei Beinen im weißen Kleid. Die Tour ist weitestgehend gut ausgeschildert, jedoch fehlen an manchen Stellen die Wegweiser. Manchmal sind sie auch zugewachsen und nur schwer zu erkennen, weil sie so verblasst sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt den gpx-Track zur Hilfe.

- Hier geht's zur Tour auf Komoot
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in drei bis dreieinhalb Stunden gut machbar. An einigen Stellen laden Bänke zu Rast ein. Wer sich auf einer dieser niederlässt und seine Brotzeit oder den Ausblick in aller Ruhe genießt, braucht vielleicht etwas länger.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist ganzjährig begehbar, macht aber in der Zeit, in der die Natur wächst und gedeiht, sicherlich am meisten Spaß. Einen besonderen Reiz hat die Tour sicherlich auch dann, wenn sich das Weinlaub in ein herbstliches Farbenmeer verwandelt und in allen Nuancen von Rot und Gelb leuchtet. In der wärmeren Jahreszeit sollte man auf jeden Fall den Sonnenschutz nicht vergessen.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Für die mittelschwere Wanderung, dessen Höhenprofil sich durch einige Berg- und Talstrecken kennzeichnet, sollte man über eine gewisse Grundkondition verfügen. Auch wenn etliche Passagen asphaltiert sind, ist die Route weder für einen Rollstuhl noch einen Kinderwagen geeignet. Einige Naturwege hier sind sehr uneben und holprig.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Direkt auf der Wanderroute gibt es keine Möglichkeit einzukehren. Im Herbst laden zwar einige Obstbäume zum Probieren ein. Wem das aber nicht genügt oder sich zu einer anderen Jahreszeit auf die Tour begibt, sollte sich eine Brotzeit und Getränke einpacken. Im nah gelegenen Ortsteil Urphar gibt es eine Bäckerei, eine Pizzeria - und im Sommer einen Biergarten.


9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Rund 13 Kilometer von Kembach entfernt lockt die Stadt Wertheim mit einem Besuch. Sehenswert sind die Burg, das Schlösschen im Hofgarten, das Grafschaftsmuseum und das Glasmuseum sowie die historische Altstadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern.
- Die über 1250 Jahre alte Stadt Tauberbischofsheim verfügt über eine hübsche Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Gebäuden. Besonders sehenswert sind das Rathaus und das kurmainzische Schloss mit Türmersturm.

- Die Burg und der Burgpark in Gamburg liegen neun Kilometer entfernt. Die Burg wurde nie zerstört und wird bis heute bewohnt – angeblich sogar von 21 Geistern.



