Auch wenn das im Wiesengrund vor Hausen ursprünglich geplante Erholungsgebiet aus Kostengründen nicht verwirklicht wurde (die Ausschreibungssumme belief sich auf rund 300 000 Euro), so ist dort dennoch etwas Schönes entstanden.
Bereits im vergangenen Jahr wurde für rund 35 000 Euro die Buchenbachquelle neu gefasst und außerdem für rund 15 000 Euro das nur wenige Schritte entfernt liegende alte Pumphaus hergerichtet. Im Inneren des kleinen, aber dennoch ortsbildprägenden Häuschens, ist noch die alte Pumpe aus den 1950er Jahren zu sehen.
Nun schlängelt sich seit rund drei Wochen von oben her auch der Riedgraben durch die Landschaft. "Nach zirka 70 Jahren durfte er wieder aus der Röhre raus", freute sich Bürgermeister Günter Koser bei einem Pressegespräch vor Ort am Mittwoch.

Mit Firma Grümbel einen Partner gefunden
Eigentlich hatte die Gemeinde auch die Renaturierung des Riedgrabens aus Kostengründen gestrichen. Dass dieses Projekt jetzt trotzdem verwirklicht werden konnte, sei Laura Naudascher von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Main-Spessart zu verdanken, erläuterte Koser. Sie habe den Kontakt hergestellt zur Baufirma Grümbel, die noch eine umweltrechtliche Ausgleichsmaßnahme habe durchführen müssen; dafür habe die Firma eine Fläche zum Aufwerten gesucht.
Man wurde sich einig und die Gemeinde kaufte die benötigten Grundstücke. Danach baute die Firma Grümbel vor etwa drei Wochen auf eigene Kosten die Riedgraben-Verrohrung ab und legte einen naturnahen Bachlauf an. Auch die Bäume, die im Herbst entlang des Baches gepflanzt werden sollen, zahlt laut Koser die Firma Grümbel.
Hölzerne Brücke in Eigenregie errichtet
Landschaftsarchitekt Günther Hurrlein (Zellingen) freute sich, dass aus dem bisherigen 120 Meter langen verrohrten Abfluss "ein naturnaher, leicht mäandernder Bachlauf mit vielfältiger Ufer- und Bachbettgestaltung" geworden sei. Nun könnten dort bald wieder kleine Fische ein Zuhause finden. Im näheren Umfeld des Baches soll seinen Worten eine Feuchtwiese entstehen. Die hölzerne Brücke, die in Höhe der Buchenbachbachquelle über den Riedgraben führt, habe Edmund Knöferl zusammen mit einigen Helfern in Eigenregie errichtet, berichtete Koser.
Die ehemals selbstständige Gemeinde Hausen wurde laut Koser und Hurrlein bis Ende der 1970er Jahre mit Wasser aus dem Forstbrunnen versorgt. Das Pumphäuschen neben der Quelle mit darunterliegendem Waserreservoir und einem Hochbehälter Richtung Wiesenfeld seien in den 1950er Jahren gebaut worden. Nach seiner Eingemeindung nach Steinfeld sei dann auch Hausen aus der Quelle "Dicker Busch" mitversorgt worden.
Dass man den Riedgraben vor rund 70 Jahren verrohrt habe, habe daran gelegen, dass der Graben der Abwasserableitung diente und in der Nähe der Forstquelle vorbeiführte; durch die Verrohrung habe man eine Verschmutzung der Quelle verhindern wollen.