Zum Ausgleich des Haushalts 2020 plante die Gemeinde Mittelsinn eine Darlehensaufnahme ein. Die Verwaltung holte bei zwei Kreditinstituten Angebote für eine Kreditaufnahme in Höhe von 200 000 Euro mit einer Laufzeit bis Jahresende 2023 ein. Die DZ Hyp AG (Hamburg) legte mit einer Verzinsung von 0,00 Prozent eine unschlagbare Offerte vor. Sie erhielt in der Gemeinderatssitzung einstimmig den Zuschlag.
Im November entschied der Mittelsinner Gemeinderat, den teerhaltigen Unterbau der Brunnenstraße völlig entfernen und einen Vollausbau der Ortsstraße vornehmen zu lassen. Der Idee der Räte, dass die bauausführende Firma Engelhaupt die erforderlichen Planungsleistungen übernehmen könnte, erteilte diese jetzt eine Absage. Nachdem das Büro Auktor-Ingenieure (Würzburg) bereits den Kanalbau plante, holte man dort ein Angebot für die Planung des Straßenausbaus ein. Den vorgelegten Ingenieurvertrag in Höhe von 20 895 Euro netto zusätzlich Mehrwertsteuer billigte der Gemeinderat einstimmig.
Kein Budget für Barrierefreiheit eingeplant
Philipp Kuhn schlug vor, rechtzeitig Projekte für das Regionalbudget 2021 einzureichen. Der stellvertretende Bürgermeister Dirk Schiefer berichtete, dass die Bahn am 9. Dezember erneut eine Telefon-Konferenz wegen der Machbarkeitsstudie für einen barrierefreien Bahnhof in Mittelsinn initierte. Eine der laut Studie denkbaren Varianten wäre der barrierefreie Zugang zu den Bahnsteigen mittels einer sehr langen Rampe, die andere wäre ein Aufzug. Doch für so etwas sei kein Budget eingeplant, so die Bahn-Verantwortlichen.
Damit hätten sich die Befürchtungen bestätigt. Die Bahn habe dem Projekt barrierefreier Bahnhof eine Absage erteilt, so Schiefer. "Bei dem Riesenkostenvolumen für die Erneuerung der Bahnlinie Flieden-Gemünden im Jahr 2025 wäre das Mittelsinner Projekt unterzubringen gewesen. Aber man wollte einfach nicht und die beteiligte Politik schweigt." Hans-Georg Linke bezeichnete den Slogan der Bahn, den ÖPNV auszubauen, als Heuchelei.
Friedensschluss mit Christbaumbauern
Bürgermeister Peter Paul blickte in der Sitzung noch einmal auf das Jahr 2020 in Mittelsinn zurück. Die im März initiierte Müllaktion sei mit 33 Teilnehmern ein Erfolg gewesen. Am sozialen Treff wurde ein Defibrillator installiert. Mit der Platzierung eines stilisierten Koffers am "Denkort Aumühle" in Würzburg gedachte Mittelsinn der deportierten jüdischen Mitbürger. Mehrere Telefon-Konferenzen fanden wegen des Projekts "barrierefrei Bahnhöfe im Sinngrund" statt.
Das neue Fahrzeug der "Helfenden Hand" sei aus dem Regionalbudget mit 10 000 Euro gefördert worden. Im Juli starteten die Arbeiten für das Millionenprojekt "Kanalbau Brunnenstraße". Durch den Beschluss zur Änderung des Landschaftsplans gelang mit den Christbaumbauern ein Friedensschluss. Landrätin Sabine Sitter übergab ein neues Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz an die örtliche Feuerwehr. Ehrenbürger Hans-August Fischer feierte im Oktober seinen 100. Geburtstag.