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Wombach: Bald rund um die Uhr einkaufen in Lohr: Metzgerei-Besitzerinnen stellen Container-Laden auf

Wombach

Bald rund um die Uhr einkaufen in Lohr: Metzgerei-Besitzerinnen stellen Container-Laden auf

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    Freuen sich auf ihren automatisierten Rund-um-die-Uhr-Laden (von links): Melanie und Nicole Siegler aus Lohr-Wombach.
    Freuen sich auf ihren automatisierten Rund-um-die-Uhr-Laden (von links): Melanie und Nicole Siegler aus Lohr-Wombach. Foto: Monika Büdel

    Rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres einkaufen können: Das wollen Melanie (37) und Nicole (43) Siegler im Lohrer Industriegebiet Süd möglich machen. Die Inhaberinnen der Wombacher Metzgerei Siegler haben geplant, einen Laden-Container aufzustellen und ihn technisch so auszustatten, dass kein Personal für den Verkauf nötig ist. Die Kasse erfasst automatisch den Preis. Bezahlt wird digital. Der Schwerpunkt des Angebots soll bei regionalen Produkten liegen. Nicole Siegler ist unter anderem Metzgermeisterin, ihre jüngere Schwester Küchenmeisterin.

    Neben den Erzeugnissen aus dem eigenen Betrieb, ob aus Fleisch, vegetarisch oder vegan, soll es Nahrungsmittel auch von anderen Betrieben aus der Region geben. "Bei allen Produkten wird das nicht möglich sein, wenn wir eine Grundversorgung anbieten wollen. Bei Butter zum Beispiel", sagt Nicole Siegler im Gespräch. Die einzelnen Artikel werden mit einer Markierung versehen, erklärt Nicole Siegler. Die Kundinnen und Kunden holen die Waren aus dem Regal, den Kühlgeräten oder dem Gefriergerät und packen sie in den dafür vorgesehen Korb. Im Kassenschacht würden die Preise über die Markierung automatisch eingelesen.

    Kamera und Registrierung

    Für Sicherheit würden eine Überwachungskamera und die Registrierung für den Einlass sorgen. Das erfolge entweder über die EC-Karte oder ein Online-Verfahren, das einen QR-Code für den Eintritt ausgibt. Aufmerksam geworden war Nicole Siegler auf die kleinen 24-Stunden-Läden durch Projekte von Kollegen, wie sie erzählt. Außerdem haben die Schwestern schon Erfahrungen durch den Automaten vor ihrer Metzgerei in Wombach.

    Aufgestellt werde der Rund-um-die-Uhr-Laden auf dem Grundstück Bürgermeister-Dr.-Nebel-Straße 9c. Die Fläche hätten sie gepachtet. Mit dem Projekt wolle sie ihr Kerngeschäft – die Metzgerei – stärken. Außerdem sei diese Form des Verkaufens eine Reaktion auf den Personalmangel. Für die Umsetzung nennt Nicole Siegler einen Zeitrahmen von rund sieben Wochen. Derzeit warten die Schwestern noch auf die Genehmigung der Förderung der Lokalen Arbeitsgruppe Spessart (LAG).

    Die Voraussetzungen, um als sogenanntes Leader-Projekt unterstützt zu werden, hätten sie erfüllt, erläuterte Nicole Siegler auf Anfrage der Redaktion. Das habe ihr Betreuer bei der LAG auf ihren Antrag hin zurückgemeldet. 40 Prozent der Anschaffungskosten gibt es laut der Metzgermeisterin als Zuschuss über die LAG – von den Pflasterarbeiten bis zur Kasse und Maschinen für die Herstellung der Produkte.

    Flexibel handeln

    Welche Voraussetzungen müssen die Unternehmerinnen dafür erfüllen? In der Profilierung und Vermarktung von Spessart-Produkten sehen die Sieglers ihren Beitrag zur Lokalen Entwicklungsstrategie, der bei den Leader-Vorhaben gefordert wird. Mit ihrem Angebot, rund um die Uhr einkaufen zu können, könnten die Menschen flexibel handeln. Davon könnten Schichtarbeitende profitieren und alle, die zeitlich stark ausgelastet sind oder gerne spontan etwas unternehmen. Darin sehen die Initiatorinnen einen Beitrag zur Nahversorgung im ländlichen Raum. Kurze Wege und regionale Produkte trügen zum Umwelt-, Ressourcen- und Naturschutz bei, was ebenfalls zu den Kriterien für die Förderung gehört. Zu diesem Thema passe auch die Balkon-Solaranlage, die auf dem Container-Dach installiert werden soll, wie die 43-Jährige schildert. Mit dem erzeugten Strom soll der Laden gekühlt werden.

    Gestärkt und erhalten werden sollen durch die Leader-Projekte regionale Wertschöpfungsketten. Das verwirklichen die Sieglers nicht nur durch ihr Angebot regionaler Produkte im Laden. Auch bei den Pflasterarbeiten am Containerstandort und den Innenausbau seien Firmen aus der Umgebung berücksichtigt. Dadurch und durch die lokale Produktion würden Arbeitsplätze vor Ort gesichert. Nicole Siegler sieht in ihrem "Smartstore 24" einen Beitrag zur Digitalisierung und der Vernetzung der regionalen Vermarkter. Auch das sind Faktoren, die bei der LAG erwünscht sind.

    Projektunterlagen sind einsehbar

    Dazu zählen auch der Modellcharakter und der Beitrag zur Identitätsstiftung mit dem Spessart durch die regionalen Produkte, heißt es in den Projektunterlagen, die öffentlich auf der Webseite der LAG Spessart einsehbar sind. Dort werden die Kosten für den 24/7-Laden mit 341.667 Euro angegeben. Demnach betragen die Fördersumme 114.897 und die Eigenmittel 226.770 Euro. Darin ist alles enthalten an Anschaffungs- und Herstellungskosten von den Pflasterarbeiten bis zur Sicherheitstechnik, von der Solaranlage bis hin zu Geräten für die Produktion und das Abpacken.

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