Ein Gebäude mit drei barrierefreien Wohnungen wird in der Rosenstraße 39 in Retzbach entstehen. Bauherr ist das Retzbacher Ehepaar Bullmann, vermarktet wird das Objekt namens Mainblick von der Firma "Immo Heller" aus Würzburg. Beim ersten Spatenstich griff auch Zellingens Bürgermeister Stefan Wohlfart zur Holsteiner Schaufel.
Das Grundstück im vor über 20 Jahre erschlossenen Wohnbaugebiet Rosenstraße ist wegen seiner extremen Handlage nicht leicht zu bebauen. Für die Barrierefreiheit wird ein Aufzug sorgen, der ebenso wie Balkone und Duschen in den Wohnungen ebenerdig begehbar ist. Generell wird es keine Türschwellen geben. Zwei Wohnungen haben vier Zimmer und sind knapp 130 Quadratmeter groß, die Dachgeschosswohnung hat fünf Zimmer und 150 Quadratmeter. Johannes Heller sprach beim Spatenstich von Luxuswohnungen, auch wegen der großen Südbalkone. Zu jeder Wohnung gehören zwei Autoparkplätze vor dem Gebäude, das Gebäude wird unterkellert mit Lagerräumen, einem Fahrradraum und einer Waschküche. Eine Wohnung ist bereits verkauft.
Energetisch wird das Gebäude nach KfW 55 Standard errichtet, die Fußbodenheizungen bedient eine Nahwärmezentrale auf dem Grundstück mit Wärmepume mit zusätzlicher Kühlfunktion. Die Bauzeit ist auf ein Jahr angesetzt, so dass die Wohnungen im ersten Quartal 2025 bezugsfertig wären.
Der Weg zur Baugenehmigung war nicht einfach, dem Zellinger Bauausschuss waren die ersten Planungen mit mehr Wohnungen zu groß. Allerdings sahen die Räte auch, dass nicht nur (junge) Familien in Einfamilienhäusern den Ort attraktiv finden. Es gebe offenbar auch einen Bedarf, erklärte Bürgermeister Stefan Wohlfart auf Nachfrage: "Schon oft haben mir ältere Einwohner gesagt, wenn ich eine geeignete Eigentumswohnung finde, würde ich mein Haus verkaufen und für eine Familie frei machen." Auch in Zellingen stehe ein ähnliches Projekt in den Startlöchern. Viele kleine Gemeinden versuchten zudem, den Bau von barrierefreien Wohnungen zu initiieren.