Der Umbau des früheren Karlstadter Krankenhauses zum Gesundheitszentrum hat begonnen. Bürgermeister Michael Hombach war bereits vor Ort, um sich über die Arbeiten zu informieren. Ursprünglich war der Baustart schon fürs Frühjahr vorgesehen, doch die nötige Genehmigung ging erst mit coronabedingter Verzögerung bei der Gesundheitszentrum Karlstadt GmbH, hinter der die Würzburger Beethovengruppe steht, ein.
Bürgermeister Hombach wurde kürzlich von seinem Stadtratskollegen, dem Architekten Thorsten Heßdörfer, und Projektbetreuer Martin Kütt über die Baustelle geführt. Der Bürgermeister freut sich darüber, dass bereits rund 70 Prozent verfügbaren Flächen vergeben sind. "Damit werden auch neue Facharztrichtungen nach Karlstadt kommen, unter anderem eine moderne radiologische Praxis", erläutert Kütt.
Ärzte, die innerhalb Karlstadts ins Gesundheitszentrum umziehen, täten dies nicht nur wegen des Raumangebots, sondern auch, "um die interdisziplinäre Kooperation zu verbessern". Zusammen mit den im früheren Distriktkrankenhaus niedergelassenen Ärzten würden laut Kütt ab Mitte 2021 Allgemeinmedizin, Radiologie, Chirurgie, Dermatologie, Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Psychotherapie, Physiotherapie, Urologie, Gastroenterologie, Zahnmedizin und Kieferorthopädie an diesem Standort angeboten. "Das Spektrum wird sich noch erweitern; vertrauliche Gespräche laufen bereits", so Kütt.
Abrissarbeiten nur mit Baugenehmigung
Beim Rückbau wurde das Gebäude bis auf die tragenden Strukturen fast vollständig entkernt. Dazu wurden ferngesteuerte, elektrisch betriebene Bagger innerhalb des früheren Krankenhauses eingesetzt. Um Stockwerke zu überwinden, fuhren diese mit dem früheren Krankenaufzug. Das von früher bekannte Raumgefüge aus Krankenzimmern und Behandlungseinheiten existiert nun nicht mehr. Die Praxen erhalten individuell und auf die Arbeitsweise abgestimmte Flächen. "Im Inneren wird das quasi ein Neubau", sagt Architekt Thorsten Heßdörfer.

In Kürze beginnt einer der laut Heßdörfer "gravierendsten Eingriffe, wenn die Zwischendecke über den ehemaligen OP-Räumen herausgesägt wird, um Licht und Raum für ein künftiges Atrium im Kern des Objektes zu schaffen". Dieses Atrium soll das "Herzstück des Gesundheitszentrums" werden, so Kütt. "Auf einem Rundgang geht es von der Mitte des Gebäudes aus in die Praxen und die anderen Stockwerke", sagt Heßdörfer.
Kran und Bauschild gaben das Startsignal
Inzwischen arbeiten Handwerker verschiedener Fachrichtungen gleichzeitig im Objekt. Während an manchen Stellen noch Wände durchgebrochen werden, werden an anderer Stelle bereits Installationen und neue Wände vorbereitet. "Selbst die bisherigen Fenster werden herausgenommen, um neue, energetisch optimierte einzubauen", erklärt Martin Kütt. Alexander Weigand von der Beethovengruppe betont, dass sämtliche Maßnahmen mit der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen abgestimmt seien. So wird beispielsweise statt italienischer Fliesen fränkischer Muschelkalk verwendet.
Kürzlich hat der Karlstadter Stadtrat beschlossen, statt des geplanten zweigeschossigen, ebenerdigen Parkdecks auf dem jetzigen Parkplatz ein offenes Parkhaus mit drei Ebenen zu errichten. Die Projektentwickler wünschen sich laut einer Pressemitteilung, dass die Bushaltestelle in der Gemündener Straße nach Süden verlegt wird. Dies würde die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verbessern. Der Stadtrat wird sich damit beschäftigen; die Projektentwickler wollen ihre Pläne dort ohnehin in Kürze vorstellen.
Dieser Artikel enthält Material aus einer Pressemitteilung der Gesundheitszentrum Karlstadt GmbH.
