Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

KARLSTADT: Beirat Forstner: Dietfurter Dolomit ist löchrig wie ein Schweizerkäse

KARLSTADT

Beirat Forstner: Dietfurter Dolomit ist löchrig wie ein Schweizerkäse

    • |
    • |
    Um den Dachüberstand der „Arche“ vor schrammenden Lkw zu schützen, wünscht sich Manfred Goldkuhle einen steinernen Poller an das Hausecke. Die beiden Sanierungsbeiräte Josef Forstner und Michael Keller-May stehen an der Stelle.
    Um den Dachüberstand der „Arche“ vor schrammenden Lkw zu schützen, wünscht sich Manfred Goldkuhle einen steinernen Poller an das Hausecke. Die beiden Sanierungsbeiräte Josef Forstner und Michael Keller-May stehen an der Stelle.

    Der Dietfurter Dolomit, ein Naturstein, wird zurzeit südlich der Stadtpfarrkirche verlegt. Die Tiefbauarbeiten konzentrieren sich nun auf den Kreuzungsbereich Langgasse und Alte Bahnhofstraße, die bis Ende September für Autofahrer gesperrt sein wird, hieß es in der Baubesprechung am Dienstag.

    Der Dietfurter-Dolomit-Stein wird auf dem Gehbereich rund um die Kirche verlegt. Er muss aber auch die Last eines Fahrzeugs aushalten. Der Stein ist durchlöchert wie ein Schweizerkäse, meinte Sanierungsbeirat Josef Forstner, und etwa zehn Kilogramm schwer, schätzt der Bauarbeiter, der Stein für Stein hebt und in gebückter Stellung verlegt. Da Natursteine entgegen der roten Betonsteine im Fahrbahnbereich natürliche Löcher innen und auf der Kante aufweisen, ist es wichtig, dass sie bei Wasser- und Forstschäden nicht aufspringen. Dies stehe so in mehreren Prüfberichten, ist die Auskunft von Helmut Schätzlein von der Firma Würzburger Pflasterbau. Steine, die zu löchrig sind, werden für Randverlegungen zugeschnitten. Der Ausschuss geht auf Risiko der Firma.

    Die Stadt zahlt nur die verlegte Fläche. Bauleiter Manfred Halbig versicherte, die Ritzen und Löscher würden mit feinem Split verfugt.

    Seit dem gestrigen Mittwoch werden die Hauptkabel in der Langgasse verlegt. Der Kreuzungsbereich Langgasse, Alte Bahnhofstraße ist bereits gesperrt. Die Tiefbauarbeiten der Firmen Ehrenfels und Energieversorgung und der Pflasterverlegung der Würzburger Pflasterbau beginnen am kommenden Dienstag. Bis Ende September, vielleicht noch bis in der ersten Oktoberwoche, bleibt die Kreuzung geschlossen, damit der Beton trocknet. Das Pflaster braucht Ruhezeit – gerade an diesem neuralgischen Verkehrspunkt. Helmut Schätzlein von der Würzburger Pflasterbau betonte, dass die Ruhezeit unbedingt eingehalten werden muss: „Sonst sind wir nächstes Jahr wieder hier. Damit ist niemandem gedient.“

    Der Bauausschuss vergibt am 22. September das Geländer an der 46 Quadratmeter großen Vertiefung gegenüber der „Arche“, um den dort tieferliegenden Chorraumsockel sichtbar zu halten. Der Sockel des Chorraums liegt an dieser Stelle tiefer als das Kirchenschiff. Wahrscheinlich wurde der Bereich irgendwann einmal um 60 Zentimeter aufgefüllt als Angleichung der Langgasse an den Kirchplatz. Wie berichtet, sollen auf Wunsch der Stadträte zwei Treppen in eine begehbare Vertiefung führen. Das verzinkte Geländer zur Sicherheit der Fußgänger ist ausgeschrieben. Bis zur Vergabe am 22. September tue sich nichts an der Stelle, erklärte Bauleiter Manfred Halbig von Hoßfeld und Fischer, weil die Kosten für die Stahlaufbauten noch nicht bekannt seien.

    Mehr Details möchte Halbig auch vom Geologen zum Lastentest bei einem Unterbau von 50 Zentimeter. Wie berichtet, wurden die Lasten auf auf 50 und 60 Zentimeter mit einem Bagger und Druck von unten in Meganewton umgerechnet für einen tragfähigen Kirchplatzaufbau.

    Kirchenverwaltung, Pfarrer Mariusz Falk und Pfarrgemeinderat wünschen, dass wieder mindestens ein Rosenstock vor der Gedenkplatte an Pfarrer Paul Steinert gepflanzt werden soll. Die habe Heinz Lermann abgelehnt, klagte Sanierungsbeirat Josef Forstner, der eigenhändig vor zwei Jahren das Eck an der Kirchenmauer neu gestaltet hatte. Bei der Baubesprechung war man sich einig, dass es nicht an einem Rosenstock scheitern sollte.

    In zwei Wochen ist der Gehweg an den Geschäften südlich der Kirche wieder frei für Fußgänger. Dann kann man von dort nach links auf die Langgasse einbiegen. Nachdem hier zum Erreichen der Hauseingänge ein Teil bereits geöffnet ist, stehlen sich Passanten an Baugrube, schwenkendem Bagger und „Arche“ von der Langgasse zum Kübelmarkt vorbei, anstatt den sicheren, allerdings einige Meter längeren Weg durch die Schulgasse zu nehmen.

    Die Fahrbahnbereite dort beträgt mitsamt der dreizeiligen Pflasterrinne drei Meter, ausreichende für Lkw, um im Einbahnverkehr sicher an dem Dachvorsprung der „Arche“ vorzufahren, sagte Bauleiter Manfred Halbig der Main-Post. Dies sei mit dem Drehleiter-Fahrzeug der Feuerwehr getestet worden.

    Um den Dachvorsprung der denkmalgeschützten Gebäudes zu sichern, hat Stadtrat Manfred Goldkuhle für den „Arche“-Eigentümer Tempelorden nach eigener Aussage die Zusage von Bauamtsleiter Herbert Werthmann, dass an das Hausecke ein steinerner Poller gesetzt wird. Wie Bauleiter Manfred Halbig vor Ort ausführte, stehen zur Sicherheit der Fußgänger sowieso auf beiden Seiten je vier Stahlpoller, ähnlich wie auf dem Marktplatz.

    Das Büro für Archäologische Dokumentation Jochen Scherbaum aus Bamberg verlässt am Freitag die Grabungsstelle Kirchplatz. Sollte sich östlich der Kirche am Öltank noch etwas finden, was nicht angenommen wird, werde Grabungsleiter Ulrich Müller noch einmal nach Karlstadt kommen, kündigte Bauleiter Manfred Halbig an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden