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Würzburg/Aschaffenburg: Bericht: Angreifer von Aschaffenburg soll im Sommer Bewohnerin in Flüchtlingsunterkunft mit Messer verletzt haben

Würzburg/Aschaffenburg

Bericht: Angreifer von Aschaffenburg soll im Sommer Bewohnerin in Flüchtlingsunterkunft mit Messer verletzt haben

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    In diesem ehemaligen Gasthaus in Alzenau, das nun als Gemeinschaftsunterkunft dient, war der Messerangreifer von Aschaffenburg untergebracht.
    In diesem ehemaligen Gasthaus in Alzenau, das nun als Gemeinschaftsunterkunft dient, war der Messerangreifer von Aschaffenburg untergebracht. Foto: Michael Czygan

    Im Fall des Messerangreifers von Aschaffenburg mit zwei Toten geraten die Behörden erneut unter Druck. Zwei Tage nach der Bluttat vom 22. Januar hatte sich eine Zeugin gemeldet und geschildert, dass der 28-jährige Afghane Ende August 2024 in einer Flüchtlingsunterkunft in Alzenau (Lkr. Aschaffenburg) eine Bewohnerin mit einem Messer verletzt habe. Jetzt lautet die Frage, ob die Polizei den Vorfall damals falsch eingeschätzt hat.

    Wie die Bild am Mittwoch berichtete, soll der 28-Jährige am 29. August eine Ukrainerin mit einem "Küchenbeil" angegriffen haben. Das Boulevardblatt bezieht sich dabei auf eine andere Bewohnerin und zitiert sie mit den Worten: "Es gab Schnittwunden am Körper des Opfers, Blut­spuren an dem Messer." Mangels Sprachkenntnissen hätte die Geflüchtete keine Anzeige erstattet.

    Ein Video, das zum Bericht der Bild in Auszügen veröffentlicht wurde, soll den Afghanen zeigen, wie er von Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft zu Boden gerun­gen wird und danach fixiert neben einem Polizeibeamten sitzt.

    Polizei: 28-jähriger Afghane war an Auseinandersetzung beteiligt

    Das Polizeipräsidium Unterfranken bestätigt auf Nachfrage, dass es am 29. August "zu einer Auseinandersetzung in der genannten Unterkunft gekommen" ist. An dieser sei "der 28-jährige Tatverdächtige der Gewalttat vom 22. Januar" beteiligt gewesen. Ansonsten hält sich ein Sprecher zu dem Vorfall in Alzenau bedeckt.

    So bleibt zunächst unter anderem unklar, ob sich für die Einsatzkräfte Anhaltspunkte für eine gewalttätige Auseinandersetzung ergeben hatten. Nur so viel sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums: "Im Zuge der intensiven Nachbetrachtung wurden ergänzende Informationen bekannt, die nunmehr Gegenstand weiterer Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind."

    Staatsanwaltschaft: Erst nach Messerangriff von Vorfall in Alzenau erfahren

    Ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Aschaffenburg betonte auf Nachfrage der Redaktion am Mittwoch erneut, dass sie erst nach dem Messerangriff von dem Vorfall erfahren habe. Man habe daraufhin "ein gesondertes Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Beschuldigten eingeleitet". Inzwischen seien "mehrere Zeugen vernommen" worden. Auch die Frage, um was für eine Tatwaffe es sich gehandelt habe, sei Gegenstand der Ermittlungen.

    Es ist nicht das erste Mal, dass nach dem Messerangriff Behörden in der Kritik stehen. So stellte sich schon kurz nach der Tat unter anderem die Frage, warum der ausreisepflichtige und polizeibekannte Afghane überhaupt noch in Deutschland war. Dazu lautet eine Frage, warum das Asylverfahren des Mannes so lange dauerte, dass er nicht mehr nach Bulgarien, wo man eigentlich für ihn laut EU-Recht zuständig war, abgeschoben werden konnte. Bayern und der Bund werfen sich hier gegenseitig Versäumnisse vor.

    Aschaffenburgs Oberbürgermeister fordert Reformen

    Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing fordert nun Reformen bei Bundes- und Landesbehörden. "Schuld hat dieses System, das es zulässt, dass wir so jemanden aus den Augen verlieren und keiner mehr hinreichend nach ihm schaut", sagte der SPD-Politiker der
    Süddeutschen Zeitung. "Da sehe ich dringenden Handlungsbedarf."

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