Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten

Gemünden: Betriebsarzt im Einsatz: Mehrere Kleinunternehmen aus MSP impfen

Gemünden

Betriebsarzt im Einsatz: Mehrere Kleinunternehmen aus MSP impfen

    • |
    • |
    Auch die kleineren Betriebe in der Region haben Impfaktionen gestartet. Betriebsarzt Ulrich Seltsam hatte hier bei einem Gemündener Unternehmen Unterstützung von Medizinstudent Jan Gutsmann.
    Auch die kleineren Betriebe in der Region haben Impfaktionen gestartet. Betriebsarzt Ulrich Seltsam hatte hier bei einem Gemündener Unternehmen Unterstützung von Medizinstudent Jan Gutsmann. Foto: Ines Brückner

    "Freilich" habe er auch gleich für die erste Woche Impfstoff bestellt, sagt Dr. Ulrich Seltsam. Seit 7. Juni dürfen die Betriebsärzte impfen, das gilt auch für den Gemündener Hausarzt, der einige Betriebe betreut. Mehrere größere Betriebe der Region legten gleich los, aber wie sieht es bei den kleineren und Kleinstbetrieben im Landkreis aus? Auch dort haben die Impfungen gleich begonnen, so Seltsam. Impfen kann er sie aber nur "hintereinander, nicht alle auf einmal."

    Für den Arzt ein zusätzliches Arbeitspensum, sodass er gleich mehrere Mitarbeiter neu einstellen musste. Jedoch: In den Betrieben sei das Impfen für ihn einfacher als in seiner Praxis.

    Erste Anfragen vor offiziellem Impfstart

    In der Regel hätten ihn die Betriebe darauf angesprochen, die Impfungen dort durchzuführen. „Die hatten alle großes Interesse und wollten schon im Vorfeld wissen, wann ich endlich komme." Bereits vor dem offiziellen Starttermin seien die ersten Anfragen da gewesen. 

    "Wir kriegen durch die betriebsärztliche Tätigkeit deutlich mehr Impfstoff", erklärt Seltsam. Den Impfstoff müsse er getrennt bei der Apotheke bestellen, dienstags für die Praxis und donnerstags für die Betriebe. "Es ist immer eine Überraschung, was dann kommt", so Seltsam. Grundsätzlich werde stets weniger ausgeliefert als gewünscht, sowohl bei den hausärztlichen wie den betriebsärztlichen Bestellungen. Die verschiedenen Kontingente könne er ohnehin nicht klar trennen: "Weil ja auch Leute von Betrieben in die Sprechstunde einbestellt werden. Wir haben Kleinstbetriebe, da kommen die drei Mann einfach." Manche Patienten betreue er gleichzeitig als Hausarzt und als Betriebsarzt. 

    Bis Ende Juli durchgeimpft

    Ein paar Betriebe stünden jetzt noch an. Die will Seltsam aber bis zum 31. Juli "so gut wie durch haben", mit Erst- und Zweitimpfung. "Wir wollen mal wieder was anderes machen dann", sagt er. Die Impfungen nehmen ihn derzeit sehr in Anspruch. Er hat eine zusätzliche Helferin eingestellt, nur um Impftermine zu vereinbaren und vorzubereiten. Eine Krankenschwester impfe teilweise mit, außerdem stundenweise eine Ärztin – und sogar ein Medizinstudent hat während seines Praktikums impfen dürfen.

    "Es ist eine Wahnsinnsarbeit. Das ist Zusatzarbeit - eine Arbeit, die es normal nie gibt", sagt Seltsam. "Natürlich impfe ich mal den einen oder anderen im Betrieb, wenn er eine Tetanusimpfung braucht zum Beispiel. Aber das sind ja Kleinstmengen." Trotz allen Aufwands lobt der Arzt den Einsatz der Unternehmen: „In Betrieben ist das etwas einfacher, weil die ihre Impflinge organisieren." So hätten die Unternehmen Räume zur Verfügung gestellt und den Mitarbeitern Bescheid gegeben, dass sie die Versichertenkarte und das Einwilligungsformular mitbringen müssen. Organisationsaufwand, den sonst die Praxis übernehmen muss.

    Stimmen aus den Unternehmen

    • Gemünden, Brückner Bau GmbH: "Wir hatten in unserem Bürogebäude eine improvisierte Impfstraße im Einbahnstraßensystem aufgebaut und alle Unterlagen unserer Mitarbeiter im Wartebereich auf Vollständigkeit geprüft, damit die ganze Aktion zügig vonstatten gehen konnte", sagt Ines Brückner vom Büromanagement. Für die 23 Impflinge sei eine Stunde Zeit eingeplant gewesen, aber schon nach 30 Minuten war die Aktion beendet. Nach der Impfung konnten sich die Geimpften in einem Ruhebereich im Freien ausruhen. 
    • Lohr, Autohaus Grampp: "Die Impfaktion ist nur die Folge dessen, dass wir ein Testangebot bei uns im Hause hatten", sagt ein Sprecher des Unternehmens. Das habe auch schon Dr. Seltsam organisiert. Ein Drittel der Belegschaft wurde durch die Impfaktion geimpft. Die Zahl der geimpften Mitarbeiter sei aber größer, da ein Teil schon anderswo geimpft worden sei. Mitarbeiter der vier Landkreis-Standorte und aus Aschaffenburg konnten sich in Lohr impfen lassen. 
    • Karlstadt, Münch GmbH: "Die Aktion verlief sehr erfolgreich und ohne Probleme", sagt Geschäftsführer Stephan Petershofen. "In der Vorbereitung des Termins haben wir alle Beschäftigten über unser Intranet über das Impfangebot informiert." Von den insgesamt knapp 80 Beschäftigten wurden laut Petershofen etwa 25 geimpft. Deutlich über die Hälfte der Mitarbeiter sei bereits vor dem Termin mindestens einmal geimpft gewesen. 
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden