Mit einem Gottesdienst, der Segnung durch Pfarrer Stefan Redelberger und einer gemeinsamen Feier hat die Dorfgemeinschaft Ansbach ihren neu geschaffenen Dorfplatz in Besitz genommen.
Pfarrer Stefan Redelberger zelebrierte einen Gottesdienst auf dem Platz. Als "kleines Paradies" bezeichnete er den Ort der Begegnung für alle Generationen, bevor er die Anlage segnete. Das Gelände an der Dorfstraße gegenüber von Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus war einst der Schulgarten, wie Bürgermeister Johannes Albert erklärte. Später als Privatgärten genutzt, lag die Fläche zuletzt als Wiese brach. Auch an den Verkauf als Bauplatz war gedacht. Aus der Bevölkerung kam der Gedanke, hier einen Dorfplatz zu errichten. Eine zunächst geplante Platzgestaltung im Zuge der Sanierung der Dorfstraße kam nicht zustande. Schließlich entschied man sich, das Vorhaben in Eigenregie umzusetzen.
Der Ansbacher Jürgen Schreck nutzte seine Kontakte zur Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau Veitshöchheim und fragte an, ob Studentinnen und Studenten der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau einen Gestaltungsplan erstellen könnten. Dieses Angebot griff die Schule gerne auf. Elf Gruppen der Staatlichen Meister- und Technikerschule entwarfen ihre Gestaltungskonzepte. Im Januar 2020 wurden alle Vorschläge ausgestellt. In einer Abstimmung der Ansbacher ab dem Grundschulalter fiel die Auswahl auf den Entwurf der beiden Studentinnen Nicola Eickhoff und Mona Enders.
Das Thema Gänse sollte bei der Gestaltung auftauchen
Unter dem Motto eine "Gans runde Sache" hatten die beiden viele runde statt eckige Gestaltungselemente eingebracht, und an mehreren Stellen griffen sie das Thema Gänse auf. Es war der Wunsch der Bevölkerung, dass der Dorfname "Osbier Gonser" in irgendeiner Form in der Platzgestaltung anklingen sollte. Die ursprüngliche Planung musste aus Kostengründen etwas abgespeckt werden, mit einem seitens der Gemeinde festgelegten Budget von 75.000 Euro konnte es losgehen.

Am 14. Mai 2022 war Spatenstich. Die Bauleitung übernahm Markus Endres. Geschaffen wurde ein barrierefreier Platz mit Pflaster- und Rasenflächen, der runde Zentralplatz ist mit Sand- und Muschelkalksteinen eingefasst. Der Birnbaum in der Platzmitte wurde erhalten. Er trägt derzeit viele Früchte. Den Platz prägen eine Unterstellhalle, ein Holzpavillon mit Sitzplätzen, ein kleines Wasserspiel, eine Feuerstelle, hölzerne Sitzgelegenheiten auf den Steinen, ein ökologischer Blühwiesenstreifen.
Einige Elemente sind mit Holz aus dem Gemeindewald gefertigt
Auf dem Platz kann ein Zelt gestellt werden, ein Schacht zur Stellung des Mai- und Weihnachtsbaumes ist vorhanden. Anschlussleitungen für einen Festbetrieb wurden verlegt. Ein Bienenhotel, der hölzerne Gartenzaun und die Sitzgelegenheiten auf den Steinen sind mit Holz aus dem Gemeindewald gefertigt. Eine Bodenmetallscheibe trägt die Aufschrift "Gonserplatz Osbi 2022-2023", dazwischen zwei Gänsefußabdrucke. Günter Müller stellte Teile seiner Grenzsteinsammlung zur Verfügung, die am Platzrand aufgestellt wurden.
Rund 80 Personen leisteten 2500 freiwillige Arbeitsstunden für ihren "Gonserplatz". Zur Finanzierung des Holzpavillons starteten die Verantwortlichen mit der Raiffeisenbank Main-Spessart erfolgreich eine Crowdfunding-Aktion. An Spenden kamen insgesamt 9.110 Euro zusammen.