Weil die Eltern Edgar und Hildegard Ebert und die Großeltern in Wernfeld einen Frisiersalon betrieben, war es nahe liegend, dass Mathias in deren Fußstapfen trat und das Friseurhandwerk erlernte. Nach der Lehre sattelte er jedoch auf Schlosser um, war mit diesem Beruf immer noch nicht zufrieden und schlug sich mit verschiedenen Jobs durch, bis er eines Tages eine Annonce in der Zeitung las, in der Detektive und Sicherheitspersonal gesucht wurden.
Da machte es klick, berichtet der 44-Jährige, und er wusste: "Das ist was für Dich". Ebert absolvierte Kurse, Kungfu-Lehrgänge, Schießübungen und Schulungen in Personenschutz. Durch Zufall fand er dann einen Arbeitsplatz bei einer Firma für Sicherheitsschutz in München, wo seine Ausbildung den letzten Schliff erhielt. Heute arbeitet er bei der renommierten Modefirma Strenesse in Nördlingen und hat ein eigenes Unternehmen gegründet.
Schutz bei Veranstaltungen, Schutz von Personen und Fahrdienste gehören zu den Arbeitsbereichen von Ebert. Er chauffierte Claudia Schiffer - "ein ganz nettes Wesen" - nach Auftritten bei der Mailänder Messe zum Flughafen oder ins Hotel, lernte Boris Becker als aufgeschlossenen Mann kennen und betreute mehrere Male Steffi Graf. Mit Fernsehmoderator Thomas Gottschalk führte Ebert nette Gespräche und Günther Jauch zeigte ebenfalls keine Starallüren.
Nina, Anke, Steffi
Stolz zeigt Mathias Ebert seine Autogrammsammlung mit Widmungen von all den "Größen" aus Film, Funk, Fernsehen und Sport. "Für Mathias - Danke Ihre Nina Ruge" steht auf einer Karte. Anke Engelke schrieb: "Für Mathias! Herzlichen Dank für die schöne Reise ins Fashion-Paradies". Auf Steffi Grafs Foto ist zu lesen "Für Mathias. Lieben Dank für die schnelle Fahrt. Alles Gute."
"Eine sehr reizende und überaus freundliche Person war auch Alexandra Maria Lara", erzählt der Wernfelder. Keiner der von Ebert begleiteten Stars gab sich als "etwas Besseres". Er erzählt von einem Erlebnis mit einem Fan, der bis vor die Suite von Steven Spielberg im Hotel Adlon in Berlin vorgedrungen war und den er von der Tür entfernte hatte, ohne dass Spielberg etwas davon mitbekam.
Ein türkischer Milliardär in Frankfurt, Boxer Henry Maske, Fußballer Michael Ballack, den israelitischen Botschafter in Berlin . . . Ebert kann die Persönlichkeiten gar nicht mehr alle aufzählen, mit denen er als Personenschützer oder Fahrer unterwegs war. Michael Schuhmacher zählte zu seinen Kunden und der Wernfelder "Bodyguard" wäre gerne engerer Mitarbeiter bei dem Rennfahrer geworden, doch der beendet nun seine Karriere.
Mittlerweile erteilt Ebert selbst Unterricht, hält Wochenendseminare, erteilt Fahrtraining, Schieß- und Kampfausbildung. Da bleibt wenig Zeit für die Lebensgefährtin und das Töchterchen. "Weiterbildung ist alles", betont Ebert.
Stets im Training
Auch an der Fitness muss er stets arbeiten. Deshalb nahm er an der Weltmeisterschaft im Kampfsport in Orlando (USA) teil und belegte einen fünften Platz.
Beim Papstbesuch im September in Bayern war der Wernfelder ebenfalls eingesetzt. Als Personenschützer stand er an der Seite von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Landtagsabgeordneter Graf von und zu Lerchenfeld dankte Ebert in einem Brief für den "hervorragenden persönlichen Einsatz anlässlich des Pastoralbesuches Seiner Heiligkeit, Papst Benedikt XVI." und lud ihn zu einem Treffen nach Regensburg ein.
Besonders freute sich Ebert aber darüber, dass er mit einem Firmen-Team, das als einziges privates Unternehmen beim Besuch von Papst Benedikt XVI. mit Personenschutz betraut worden war, zur päpstlichen Geburtstagsfeier 2007 in den Vatikan eingeladen wurde.