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LOHR: Bosch Rexroth im Aufwind: Vorstand ins Werk 1 gezogen

LOHR

Bosch Rexroth im Aufwind: Vorstand ins Werk 1 gezogen

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    Thomas König, Leiter Finanzen und Controlling von Bosch Rexroth, vor der Kühlwasserversorgung in der neuen Energiezentrale in Lohr.
    Thomas König, Leiter Finanzen und Controlling von Bosch Rexroth, vor der Kühlwasserversorgung in der neuen Energiezentrale in Lohr. Foto: Foto: Björn Kohlhepp

    Bosch Rexroth sieht Thomas König, Leiter Finanzen und Controlling und zugleich Standortsprecher Lohr, nach Umstrukturierungen nun „wieder eher mittelständisch aufgestellt“. Aus zwei Geschäftsbereichen wurden 2017 neun „Business Units“. Das Resultat aus Königs Sicht: „Individuelle Lösungen kann Bosch Rexroth heute wieder in einer wettbewerbsfähigen Zeit anbieten“, sagte er bei einem Pressegespräch anlässlich der kürzlich bekannt gegeben Geschäftszahlen.

    Die sind aus seiner Sicht erfreulich: 5,5 Milliarden Euro Umsatz 2017 und damit 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr, außerdem 27 Prozent mehr Aufträge. Dass es gut läuft, schlägt sich auch in der Beschäftigtenzahl nieder: von 5300 stieg die Zahl trotz Stellenabbau in Lohr wieder auf 5600, davon 300 befristet. Die 300 Neuen seien vor allem in der Fertigung eingesetzt. Seit Anfang 2018 ist aufgrund der hohen Nachfrage zudem die Zahl der Schichten von 14 auf 17 hochgefahren worden.

    Vorstand ins Werk 1 umgezogen

    Durch die Umstrukturierung habe Rexroth nun deutlich flachere Hierarchien und eher mittelständisch-flexible Strukturen. Der Rexroth-Vorstand ist nun auch vom Technologiezentrum ins Werk 1 umgezogen – in deutlich kleinere und offene „funktionale“ Büros, sagt König. Manche Vorständen teilten sich nun sogar ein Büro.

    Die „konsequenten Restrukturierungsmaßnahmen“ trügen bereits Früchte. Jetzt sei Rexroth wieder näher an den Kunden und könne schneller auf Anfragen reagieren, so König. „Wir glauben, dass wir damit fit sind für den digitalen Wandel.“

    Sichtbares Zeichen für die Veränderung soll nach außen hin das neue Logo und der neue Markenauftritt Rexroths sein. Bis ganz Rexroth auf das neue Corporate Design umgestellt ist, dauere es drei Jahre. Die Kundenreaktionen auf den neuen Auftritt, das habe die Hannover-Messe gezeigt, seien positiv.

    Rexroth setzt auf Zukunftstechnologien

    Die rund sechs Prozent des Umsatzes, die Rexroth in Forschung und Entwicklung stecke, 2017 insgesamt 322,5 Millionen Euro, lägen deutlich über dem Branchendurchschnitt, sagt der Standortsprecher. Daran habe man in einer Zeit mit „heftigem Gegenwind“ festgehalten.

    Rexroth setze auf Zukunftstechnologien. König erläuterte das Konzept der Fabrik der Zukunft, als dessen Treiber sich Rexroth sieht: Nur Dach, Außenmauer und Boden einer Fabrik werden künftig fest sein, so die Vision. Ansonsten sei die Fabrikhalle der Zukunft variabel, vernetzt und kabellos und passe sich flexibel und automatisch an Kundenbedürfnisse an, von der Einzel- bis zur Massenfertigung. Fehler würden in Echtzeit erkannt, bei EDC, ehemals Indramat, sei dies zum Teil schon umgesetzt. In der Vision von Rexroth bewegen sich künftig Roboter frei in den Werkhallen.

    Auch künftig brauche es noch den Menschen

    Trotzdem sagt König: „Der Mensch steht im Mittelpunkt.“ Allerdings würden sich die Anforderungen ändern, Mitarbeiter müssten künftig flexibler und mobiler sein. „Wir brauchen den Menschen dafür, wir brauchen Menschen, die gut ausgebildet sind und die bereit sind, sich weiterzubilden“, sagt Pressesprecherin Judith Mühlich. Wie viele Menschen es künftig bei einer Fabrik 4.0 noch braucht, könne aber auch König nicht sagen.

    Rexroth setze auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses, verstärkt würden etwa die überall gefragten Zerspanungsmechaniker ausgebildet. Die brauche es auch in Zukunft, ist sich König sicher. Derzeit habe das Unternehmen in ganz Deutschland 480 Azubis, in Lohr seien 2017 44 Azubis und 25 Studenten dazugekommen. Seit April machten auch neun junge Flüchtlinge Praktikum.

    Beim vergangenes Jahr verkündeten jüngsten Stellenabbau sei man „im Großen und Ganzen im Plan“. Es läuft noch bis Ende 2018, Interessenausgleich und Sozialplan bis Mitte 2019.

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