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Lohr: Bosch Rexroth kauft sich Know-how der Firmen EH-D und Onovum

Lohr

Bosch Rexroth kauft sich Know-how der Firmen EH-D und Onovum

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    Die Lohrer Bosch Rexroth AG hat sich am Montag das technische Know-how eines kleinen Gründer-Unternehmens gekauft, um sein Portfolio im Bereich der Kompaktachsen zu erweitern. Die Fertigung der neuen Produkte wird allerdings nicht am Stammsitz in Lohr aufgebaut, sondern im Rexroth-Werk in Chemnitz.

    Wie Rexroth per Pressemitteilung bekannt machte, hat das Unternehmen Schutzrechte, Patente und das Know-how der beiden unter der gleichen Geschäftsführung agierenden Unternehmen EH-D GmbH und Onovum GmbH mit Sitz in Burghaslach zwischen Würzburg und Erlangen übernommen. Über die finanziellen Details habe man Stillschweigen vereinbart.

    Stärkung des Angebots

    Mit der Übernahme stärke Rexroth sein Angebot im Bereich der elektrisch gesteuerten, servohydraulischen Kompaktachsen. Diese kommen beispielsweise in Kunststoffmaschinen oder Pressen, in der Kraftwerkstechnik, der Stahlindustrie, der Metallverarbeitung, der Kältetechnik oder der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Rexroth selbst ist in diesem Technikgebiet mit eigenen Entwicklungen am Markt, allerdings vor allem in der Leistungsklasse über 10 Kilowatt. Die übernommene Technologie von EH-D und Onovum weite das Rexroth-Portfolio in den Bereich unter 10 Kilowatt aus, so die Mitteilung.

    Doch warum hat Rexroth dieses Leistungssegment nicht mit Kompaktachsen aus eigener Entwicklung bedient, sondern sich stattdessen das Technikwissen eines anderen Unternehmens zugekauft? Auf diese Frage sagte Rexroth-Pressesprecher Jan Saeger, dass die zugekaufte Entwicklung "sehr spezifisch" sei und sich durch eine besonders gute Effizienz auszeichne. Man könne Derartiges zwar auch selbst entwickeln, doch wenn es eine solche Technologie bereits am Markt gebe, könne man sie sich auch kaufen, so Saeger.

    Aufbau von Vertrieb

    EH-D und Onovum haben laut Saeger keine eigene mechanische Fertigung. Sie montieren und prüfen die von ihnen entwickelten Systeme am Standort Burghaslach. Die dort bestehenden Räumlichkeiten von EH-D und Onovum werden auf absehbare Zeit durch Rexroth gemietet. Die beiden Unternehmen selbst werden laut Saeger nach Ablauf von gewissen gesetzlichen Fristen und Auflösung aller Verbindlichkeiten nicht weitergeführt.

    Als nächster Schritt ist nun von Rexroth geplant, für die zugekaufte Entwicklung einen weltweiten Vertrieb sowie die Produktion aufzubauen. Die Fertigung soll in Chemnitz erfolgen. Dass die Entscheidung gegen das Stammwerk in Lohr fiel, erklärte Saeger damit, dass der Zukauf gut zu den in Chemnitz produzierten Hydrauliksystemen passe. Auch werde dort "hochgradig kundenorientiert und flexibel" produziert.

    Forschner wechselt zum Mutterkonzern

    Neben dem Technologie-Zukauf gibt es noch eine weitere Neuigkeit bei Rexroth: Markus Forschner (54), Mitglied des fünfköpfigen Vorstands des Unternehmens, wird zum 1. Januar 2022 zum Mutterkonzern Bosch wechseln. Dort wird er nach Unternehmensangaben Finanzchef und "Chief Performance Officer". Bis dahin bleibt Forschner im Rexroth-Vorstand verantwortlich für den kaufmännischen Bereich, ebenso für Einkauf, Logistik und Personal. Sein Nachfolger in dieser Funktion wird später kommuniziert, so die Rexroth-Pressestelle auf Anfrage der Redaktion. Forschner, studierter Informatiker und Betriebswirtschaftler, gehört dem Rexroth-Vorstand seit 2015 an.

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