Bosch Rexroth in Lohr hat endlich einen Käufer für seinen Standort in Ketsch am Rhein bei Heidelberg mit rund 190 Mitarbeitern gefunden. Das Hydraulik-Filtrationsgeschäft von Rexroth geht an die Firma Hengst Filtration SE aus Münster. Schon vor über zwei Jahren hieß es, Rexroth suche einen Käufer für das Werk.
Im Hydraulikfiltergeschäft entwickelte und produzierte Bosch Rexroth im Werk Ketsch Komplettfilter und Filterelemente für Industrie- und Mobilhydraulikanwendungen. "Das gehört nicht mehr zum Kerngeschäft von Bosch Rexroth", sagte Rexroth-Pressesprecherin Judith Mühlich vor zwei Jahren, als die Pläne zum Verkauf bekannt wurden.
Verkauf unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen
Wie Hengst mitteilt, hat das Werk weltweit Vertriebsaktivitäten in mehr als 30 Ländern. Neben dem technischen Hydraulikfilter-Know-how würden auch mehr als 40 Schutzrechte übertragen. Die Unterzeichnung des Kaufvertrags ist laut Hengst am 16. Juli erfolgt. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen. Der Vollzug der Transaktion wird zum Anfang des Jahres 2021 erwartet. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Den Standort in Ketsch, das Hydraulikzubehör-Unternehmen "K. & H. Eppensteiner GmbH & Co. KG", hatte Bosch Rexroth erst 2008 übernommen. Über den Kaufpreis wurde auch damals Stillschweigen vereinbart.
"Mit dem Erwerb von Eppensteiner unternehmen wir einen wichtigen Schritt zur Erweiterung unseres Produktportfolios um Zubehörkomponenten", kommentierte seinerzeit Albert Hieronimus, damals seit wenigen Wochen der neue Vorstandsvorsitzende der Bosch Rexroth AG, die Übernahme. Die bei Eppensteiner produzierten Fluidfilter seien "ein wesentlicher Baustein unserer Strategie für weiteres Wachstum im Service und Nachrüstgeschäft".
Das Familienunternehmen Eppensteiner erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von rund 28 Millionen Euro, den Großteil davon im europäischen Raum.