"Sehr unbedacht" verhalten hat sich nach Einschätzung der Polizei ein 60-jähriger Autofahrer, der am Mittwochnachmittag auf der Staatsstraße 2312 bei Marktheidenfeld kontrolliert wurde. Der Umstand, dass er angehalten wurde, habe ihn dermaßen aufgebracht, "dass er seiner Wut anfänglich durch lautstarkes Schimpfen Luft machte und in der weiteren Folge zunehmend aggressiver wurde", heißt es im Bericht der Inspektion Marktheidenfeld.
Unterdessen habe er aus dem Holster im Handschuhfach eine schwarze Schusswaffe gezogen. Den beiden Beamten fuhr damit offenbar der Schreck in die Glieder: Angesichts der Gefahrensituation zückten sie ihrerseits ihre Schusswaffen, so die Polizeimeldung. Die Ordnungshüter hätten den Mann "ohne größere Gewaltanwendung" aus dem Auto gebracht und gefesselt.
Täuschend echt wirkende Schreckschusswaffe
Bei der Waffe des 60-Jährigen handelte es sich nach Polizeiangaben um eine Schreckschusswaffe, "die dem Aussehen nach von einer echten Waffe nicht zu unterscheiden ist". Sie mitzuführen sei der Autofahrer als Inhaber eines sogenannten „kleinen Waffenscheins“ berechtigt gewesen.
Von einem Waffenscheininhaber, so die Polizei weiter, hätte sie "einen sorgsameren Umgang mit seiner Waffe" erwartet. So aber sei die Situation "brandgefährlich" gewesen.
In diesem Zusammenhang rät die Polizei Personen, die erlaubnisfreie Waffen transportieren und mit sich führen, bei einer Polizeikontrolle darauf hinzuweisen und zu sagen, wo am Körper oder im Fahrzeug sich diese Waffe befindet. "Bei Schusswaffen bitte auch auf den Ladezustand hinweisen", so der abschließende Appell, "und keinesfalls nach der Waffe greifen oder diese gar den kontrollierenden Beamten vorhalten!"