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Steinbach: Buchenmühle bis auf Weiteres geschlossen: Von ehedem drei Gasthäusern in Mariabuchen derzeit nur eines geöffnet

Steinbach

Buchenmühle bis auf Weiteres geschlossen: Von ehedem drei Gasthäusern in Mariabuchen derzeit nur eines geöffnet

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    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Foto: Roland Pleier

    Eine viermonatige Winterpause hatte Elfriede Endres im Oktober angekündigt. Anfang März solle der Betrieb in der Buchenmühle wieder aufgenommen werden, so die Eigentümerin. Doch Hotel und Restaurant sind immer noch geschlossen, ja mehr noch: Am Telefon hebt niemand ab, die Homepage ist vom Netz genommen, Wir-haben-geschlossen-Zettel kleben an Wegweisern und Infotafeln im und zum Buchental. Die Zeichen sind untrügerisch: Der Hotelgasthof bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

    Dies bestätigt auch Matthias Endres, eines der drei Kinder des Ehepaars Heribert und Elfriede Endres, die die Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen 1997 gekauft und ab 2009 geführt hatten. Doch Heribert Endres, der Orthopädieschuhmachermeister und spätberufene Gastronom, starb im November 2023 im Alter von 85 Jahren und dessen inzwischen 80-jährige Witwe werde "aus gesundheitlichen Gründen nicht" mehr weitermachen, signalisierte Matthias Endres auf Anfrage dieser Zeitung.

    Endres-Kinder führen Sanitäts- und Schuhhäuser

    Es sei davon auszugehen, dass es "keinen weiteren Geschäftsbetrieb durch die Familie" mehr geben werde, sagte er. Alle drei Geschwister sind in den usprünglichen Branchen ihrer Eltern tätig: Matthias führt mit Frau und Cousin das Sanitätshaus Schön & Endres in Lohr, sein Bruder Thomas das Sanitätshaus Schühle & Endres GmbH in Bad Mergentheim und beider Schwester Manuela Endres-Kaus das Schuhhaus Dorsch in Würzburg.

    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf weiteres geschlossen.
    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf weiteres geschlossen. Foto: Roland Pleier

    Was die Zukunft des Anwesens angeht, hält sich Matthias Endres bedeckt. Vater Heribert Endres hatte das Objekt schon einmal auf dem öffentlichen Immobilienmarkt angeboten, damals für 1,75 Millionen Euro. Doch dies war bereits 2017 – was den damaligen Vorstoß rückblickend als Versuchsballon erscheinen lässt.

    Zimmer bieten Platz für bis zu 40 Übernachtungsgäste

    Bisher bekannten Daten zufolge bringt es der Hotelgasthof mit Saalscheune und einem Umgriff von gut einem Hektar auf stattliche 750 Quadratmeter Gastraumfläche. Die 18 Zimmer bieten bis zu 40 Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit. Neben dem Restaurant mit 100 Plätzen, dem Kaminzimmer (23 Plätze) und dem Gewölbekeller (50 Plätze) wurden die Gäste während der Sommersaison auch in der Scheune (90 Plätze) und auf der Terrasse (150 Plätze) bewirtet.

    Die Buchenmühle, als Hutten'sche Mühle erbaut, war einst eine von sieben Mühlen im Buchental. Sie hatte von Anfang an eine Wirtsstube. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie bisher veröffentlichten Informationen zufolge 1726. Somit böte das kommenden Jahr die Gelegenheit zu einer Jubiläumsfeier: 300 Jahre Buchenmühle.

    Spurensuche nach der Historie der Buchenmühle

    Doch gibt es zumindest eine Spur, die weiter zurückweist: 1893 nämlich begann ein Rechtsstreit um den Grenzverlauf, der erst 70 Jahre später mit einem Vergleich beendet wurde. Diesen erwähnt auch der Heimatforscher Georg-Wilhelm Hanna in seiner 2006 veröffentlichten Dissertation. Den Vergleich schlossen demnach der Eigentümer der Buchenkapelle und der Buchenschlag, der "neben der Buchenmühle gleichfalls zum huttischen Gutsbesitz gehören sollte".

    Diese beiläufige Erwähnung der Buchenmühle erscheint jedoch im zeitlichen Ablauf fragwürdig. Denn in der Handskizze über den Grenzverlauf, erstellt für den Prozess im Jahr 1663, ist die Buchenmühle noch nicht eingezeichnet. Die erwähnte Buchenkapelle war die Vorgängerin der 1701 erbauten Wallfahrtskirche, deren Innenrenovierung erst im Dezember vergangenen Jahres abgeschlossen wurde.

    Von ehemals drei Gasthäusern bleibt einstweilen nur die Waldrast

    Die Buchenmühle war bislang der größte der drei gastronomischen Betriebe in deren Umfeld. Das Buchenstüble, das bis 2020 bewirtschaftet wurde, wird nicht mehr als Gaststätte weiterbetrieben. Wie Eigentümer Katrine Leibold auf Nachfrage erläuterte, wird es zu drei Ferienwohnungen umgebaut.

    Somit werden Wanderer, Wallfahrer und Ausflügler im Buchental nur noch in der Waldrast verköstigt, die seit fünf Jahren von den Schwestern Anna und Sandra Jodlowski mit ihrer Mutter Maria de Fatima Fresco betrieben wird – als Pilgerstätte mit portugiesischer Note.

    Waldrast mit portugiesischer Gastronomie

    Die Waldrast ist das jüngste Gebäude in diesem Ensemble im Buchental zwischen Steinbach und Steinfeld. Der Vorgängerbau war 2010 abgerissen und durch den jetzigen, modern gestalteten Neubau ersetzt worden. Die Jodlowskis sind die dritten Pächter seit der Neueröffnung 2012 – nach Sebastian Merz und Carmen Schulz, die die Waldraast fünf Jahre bewirtschaftet hatten, sowie Joachim und Sandra Wilts, die zwei Jahre dort tätig gewesen waren.

    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf weiteres geschlossen.
    Der Hotelgasthof Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen bleibt bis auf weiteres geschlossen. Foto: Roland Pleier
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