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Zellingen: Bürgermeister: für Stefan Wohlfart in Zellingen ein Job mit Spaßfaktor

Zellingen

Bürgermeister: für Stefan Wohlfart in Zellingen ein Job mit Spaßfaktor

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    Der Start ins Amt hat Stefan Wohlfart den Spaß als Bürgermeister des Marktes Zellingen nicht genommen. Im Freibad soll es 2021 eine neue Attraktion geben.
    Der Start ins Amt hat Stefan Wohlfart den Spaß als Bürgermeister des Marktes Zellingen nicht genommen. Im Freibad soll es 2021 eine neue Attraktion geben. Foto: Jürgen Kamm

    "Ich wusste, was mich erwartet, aber die Bandbreite hat mich dann doch überrascht", sagt Zellingens neuer Bürgermeister Stefan Wohlfart nach seinen ersten mehr als 100 Tagen im Amt. Der 45-jährige Maurer- und Betonbaumeister war 2014 erstmals in den Gemeinderat gewählt worden. Besonders gefällt ihm an der Arbeit als Gemeindeoberhaupt, dass es kein reiner Bürojob ist.

    Spätestens ab 9 Uhr klingelt das Telefon und der Bürgermeister ist gefragt – von Mitarbeitern, vom Bauhof oder von Bürgern. "Dann muss man raus", so Wohlfart. Bis 17 Uhr hat er oft keine ruhige Minute. Der Zeitaufwand habe ihn schon überrascht, doch das sei in Ordnung, weil die Arbeit interessant und spannend sei, mit hohem Spaßfaktor: "Wenn ich gewusst hätte, wie lustig das ist, hätte ich es schon vor zwölf Jahren gemacht", sagt er augenzwinkernd.

    Er ist nicht nur Bürgermeister sondern auch Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft und des Schulverbandes Zellingen. Um sein Wahlversprechen "Planen-Entscheiden-Machen" auch umsetzen zu können, hat er einige Bereiche an seine Stellvertreter delegiert. Die zweite Bürgermeisterin Andrea Hessdörfer betreut federführend die Tourismusprojekte, interkommunale Zusammenarbeit und die kommunale Verkehrsüberwachung. Der dritte Bürgermeister Michael Zull kümmert sich um die Verhandlungen und Planungen zum Retzbacher Baugebiet "Klinge", seit Jahren ist er tief im Thema drin.

    Bauprojekte machen gute Fortschritte

    Ganz Bauhandwerker freut es Stefan Wohlfart, dass die bekannten Bauprojekte der Gemeinde Fortschritte machen. Die Rohbauarbeiten für den Kindergarten in Retzbach kommen gut voran, er ist zuversichtlich dass der Neubau im Sommer 2021 fertig ist. In seinen ersten 100 Tagen fertig wurden die zweite Trinkwassereinspeiseleitung und die Parkplätze in der Würzburger Straße.

    Für die Sanierung der Friedrich-Günther-Halle wurde ein Planer beauftragt, für das Baugebiet Klinge sind die Verhandlung mit den Eigentümern abgeschlossen; "an der Kapelle" in Zellingen wird schon gebaut und der Lärmschutzwall wurde ergänzt. Für Duttenbrunn wird das Baugebiet noch dieses Jahr ausgeschrieben und mit dem Wasserwirtschaftsamt wird über die Kläranlage verhandelt.

    Im Rathaus selbst läuft die Umstrukturierung. Sichtbarstes Zeichen wird ein Info-Point im Eingangsbereich sein. Froh ist Wohlfart, dass das Hygienekonzept für das Freibad gut funktioniert hat, hier soll es 2021 eine neue Attraktion geben. Auch kleine Ziele wurden erreicht wie etwa neue Bänke in der Allee in Zellingen oder ein neuer Waschplatz mit Ölbabscheider im Bauhof, auch zur Nutzung durch die Feuerwehr.

    Grundlagen schon vom Vorgänger gelegt

    Für die ersten vier Monate ist die Bilanz erfreulich. Natürlich wurden die Grundlagen dafür auch unter Wohlfarts Vorgänger gelegt. Wieland Gsell, der nach zwölf Jahren als Bürgermeister nicht mehr kandidierte, ist der Kommunalpolitik als Gemeinderat treu geblieben - eine höchst seltene Entscheidung, die auch seinem Nachfolger Respekt abringt. "Auf der Sachebene kommen wir sehr gut zurecht", sagt er, und dass sich Gsell mit seinem großen Wissen ihm gegenüber sehr fair verhält. Natürlich habe jeder Bürgermeister einen eigenen Stil, er habe einen ganz anderen Zugang zu Bauthemen und suche als Handwerker pragmatische Lösungen.

    Insgesamt sei er vom Gemeinderat positiv überrascht, die Zusammenarbeit funktioniere gut, was nach dem Wahlkampf nicht unbedingt zu erwarten war. Es werde nicht "absichtlich gestritten" und nach den Sitzungen kämen bis zu 14 Personen noch zum gemütlichen Teil mit. Das Verhältnis zu seinem Mitbewerber Jürgen Keller sei entspannt, der Wahlkampf habe keine Wunden hinterlassen. Selbstverständlich unterstütze er dessen Projekt Ankerbiergarten und Wirtschaft, weil es gut für Zellingen ist.

    Wichtig ist ihm, die Gemeinderäte nicht mit Informationen zu erschlagen. Bei Wieland Gsell habe ihn manchmal gestört, dass komplizierte Sachverhalte geschildert wurden und direkt danach eine Entscheidung fallen sollte. Manches brauche aber mehr Zeit, sagt er. Generell habe er den Eindruck, das seine Präsentation vom Gemeinderat akzeptiert wird.

    Bürger noch stärker einbinden

    Wichtig ist Stefan Wohlfart die Einbindung der Bürger. Ein Beispiel dafür ist die künftige Friedhofsgestaltung, wofür es öffentliche Auftaktveranstaltungen gab. Für Retzbach konnten bereits Pläne vorgestellt werden.

    Die ersten 100 Tage des neuen Bürgermeisters waren natürlich auch von der Corona-Pandemie geprägt. Dazu hat er nicht nur ein persönliches Verhältnis – vor seinem Amtsantritt machte er selbst die Infektion mit dem Virus. Der Markt Zellingen werde wie alle Gemeinden auch finanziell darunter leiden. Denn die Bezugsgröße für die 2021 anfallenden werde das gute Jahr 2019 sein, während die Gemeinde ab 2020 deutlich weniger Einnahmen aus der Gewerbesteuer hat. Zudem seien manche Förderungen komplett gestrichen worden, womit zum Beispiel ein Mehrgenerationenhaus in Retzbach erst einmal in der Schublade verschwinde. Forderungen an die Gemeinden wie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen ab 2025 aber blieben.

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