(maha) Für das „Haus Lehmgruben“ sei es ein weiterer großer Schritt, meinte der Leiter der Einrichtung Diakon Ulrich Gräßel. Als erste Großküche im Landkreis Main-Spessart erhielt nun das diakonische Seniorenzentrum der Bescheid der Regierung von Unterfranken mit dem Zertifikat der EU-Zulassung. Jetzt kann dort der Bereich Catering seine Speisen ohne Auflagen an externe Kunden liefern, im Prinzip in ganz Europa.
Seit Jahren nutzen schon viele Kunden des Mobilen Mahlzeiten-Dienstes die Dienstleistung, aber auch Schulen, Kindergärten und eine Tagespflege-Einrichtung der Caritas können den Service jetzt unbegrenzt in Anspruch nehmen. Der Geschäftsführer der Rummelsberger Servicegesellschaft, Johannes Bissinger, bewertete die Zertifizierung bei einer kleinen Feier mit Kunden und regionalen Lieferanten im Haus Lehmgruben in Marktheidenfeld als einen wichtigen Baustein.
Er sparte bei einer kurzen Dankesrede nicht mit Anerkennung für Küchenleiterin Margarete Ehehalt und ihre Mitarbeitender: „Das war klasse und machen Sie weiter so!“ Jetzt gelte es, die gute Qualität der Arbeit anderen zugänglich zu machen. Dies gelte von der Gestaltung des Dienstplans im Büro bis hin zur Spüle in der Großküche. Mit der Zulassungsurkunde allein sei es nicht getan. Bis zu viermal im Jahr würden Kontrolleure unangemeldet erscheinen.
Die Europäische Union schreibt eine solche Zulassung für alle Betriebe zwingend vor, die mehr als 30 Prozent ihrer eiweißhaltigen Lebensmittel an externe Kunden liefern. Wie ernst es mit der Zulassung gemeint ist, zeigt die Zahl der Behörden, die über ihre Einhaltung wachen. Die wichtigsten sind die EU-Prüfungskommission, die Bayerische Staatsregierung, die Regierung von Unterfranken und das Landratsamt. Ihre Kontrollteams könnten mit vielen Experten erscheinen, um Haus und Hof unter die Lupe zu nehmen.
Als hilfreich habe sich ein Prozess erwiesen, den die Rummelberger Servicegesellschaft schon vor Jahren anpackt habe und sich vom Institut Fresenius bestätigen ließ. Hinter dem Kürzel und „Zauberwort“ HACCP stehe der englischen Begriff „Hazard Analysis and Critical Control Points“ steht. Gemeint sei damit ein System der Eigenkontrolle, mit dem Betriebe die Sicherheit von Lebensmitteln und damit des Verbrauchers gewährleisten wollen. Diese Herausforderung habe Gertraud Gräßel an der Spitze des unterfränkischen Dienstleistungszentrums der Rummelsberger Servicegesellschaft gerne begleitet.