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Gemünden: Corona: Vor Schließung ein Riesenansturm auf Gemündens Baumärkte

Gemünden

Corona: Vor Schließung ein Riesenansturm auf Gemündens Baumärkte

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    Voller Parkplatz am Freitagnachmittag beim Baumarkt in Gemünden. Viele Kunden wollten sich noch schnell mit Ware versorgen.
    Voller Parkplatz am Freitagnachmittag beim Baumarkt in Gemünden. Viele Kunden wollten sich noch schnell mit Ware versorgen. Foto: Jennifer Weidle

    „Es war extrem schlimm“, schildert Hagebau-Chef Moritz Adam den Ansturm auf den Baumarkt am Freitagnachmittag. Nachdem Ministerpräsident Söder um die Mittagszeit die Ausgangsbeschränkungen für Bayern ab Mitternacht verkündet hatte, wollten viele Gemündener nur noch eins: Schnell nochmal in den Baumarkt. Denn die waren dann ab Samstag, wie bereits viele andere Geschäfte des Einzelhandels, geschlossen. Im Agrarhandel Weimann ging es etwas ruhiger zu. „Es ist viel los, aber das ist schon die ganze Woche so gewesen“, meinte Geschäftsführer Udo Grund. Dass er entspannt bleibt, kommt nicht von ungefähr. Weimann macht über 90 Prozent seines Umsatzes im Agrarbereich. Da dieser systemrelevant sei, wird er wie gewohnt weiterhin geöffnet sein.

    Geschäftsführer Udo Grund vom Agrarhandel Weimann bleibt gelassen. 
    Geschäftsführer Udo Grund vom Agrarhandel Weimann bleibt gelassen.  Foto: Jennifer Weidle

    Noch keine Engpässe bei den Lieferanten

    Kunde könnten ab Montag auch wie gewohnt ihre Postgeschäfte dort erledigen. Getränke, Kartoffeln, Tierfutter, alles sei ganz normal zu bekommen. Auch Pflanzerde, Saatgut und junge Gemüsepflanzen. Die Zulieferung werde freilich schwieriger. „Bei Spritzmitteln könnte es bald eng werden.“ Engpässe gäbe es aber noch nicht, meint Pauline Kess, die an der Kasse sitzt.

    Die Menschen, die am Freitag bei Weimann einkaufen, verhalten sich unbesorgt. Einen empfohlenen Sicherheitsabstand hält niemand ein. Weder an der Kasse, noch voneinander. Dabei sind viele ältere Menschen unterwegs, die sich eigentlich zur Risikogruppe zählen sollten. Getränkekästen auf Sackkarren gestapelt, unterhalten sie sich ungezwungen miteinander.

    Hagebau-Chef Adam hat in der vergangenen Woche für Sicherheit in seinem Markt gesorgt. Seine Mitarbeiterinnen und er haben selbst Hand angelegt. Aus Plexiglasscheiben an den Kassen wurden transparente Wände als Schutz vor Tröpfcheninfektionen aufgebaut. Auf dem Boden wurden mit Klebeband Sicherheitsabstände gekennzeichnet. Man habe viele Schilder gedruckt und aufgestellt.

    Trotz voller Besetzung lange Schlangen an den Kassen 

    „Da war noch nicht klar, was Freitag Nachmittag auf uns zukommt.“ Dennoch sei es manierlich zugegangen. Die meisten hätten sich an die Sicherheitsabstände gehalten. Manche habe das Personal freundlich darauf hinweisen müssen. Die langen Schlangen an den Kassen – trotz voller Besetzung mit 15 bis 20 Leuten – hätte die Kundschaft geduldig ertragen. „Ich hatte alle Mitarbeiter hier, die mir zur Verfügung standen.“ Für alle waren ausreichend Handschuhe da. Desinfektionsmittel seien zwar knapp gewesen, hätten aber gereicht.

    Ob der Run am Freitag überhaupt notwendig war? „Wir wissen noch nicht ob und wie, aber wir wollen in irgendeiner Form für unsere Kunden weiter da sein“, sagt Adam. Derzeit würden die Möglichkeiten dafür besprochen. Denkbar sei beispielsweise ein Lieferdienst. Oder Bestellungen mit Vorab-Bezahlung. Adam: „Man kann den Leuten dann ihre Einkäufe im Markt zurechtmachen und auf einem Wagen auf den Parkplatz stellen.“ Eine Möglichkeit sei weiterhin die Bestellung über den Baustoffhandel.

    Moritz Adam hat einen WhatsApp Kanal für die Kunden eingerichtet, um sie unter (0160) 628 6648 über den Stand der Dinge zu informieren. Auch Mails an team@hagebaumarkt-gemuenden.de würden bearbeitet. Adam, der auch am Sonntag trotz der stressigen Woche noch Büroarbeit erledigt, fügt hinzu: „Ansonsten möchte ich noch herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die uns hier so tatkräftig unterstützt haben und trotz der schwierigen Situation alles gegeben haben. Wir wünschen ihnen jetzt auch etwas Zeit, um zur Ruhe zu kommen und vor allem viel Gesundheit. Wir hoffen bald wieder für unsere Kunden da sein zu können.“

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