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Heßlar: Dackel nach Kampf mit Huskys eingeschläfert: Welcher der Hunde hat zuerst angegriffen?

Heßlar

Dackel nach Kampf mit Huskys eingeschläfert: Welcher der Hunde hat zuerst angegriffen?

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    In Heßlar verletzten mehrere Huskys einen Dackel in einem Kampf schwer. Laut der Halterin der Huskys hatte der Dackel jedoch zuerst angegriffen. (Symbolfoto)
    In Heßlar verletzten mehrere Huskys einen Dackel in einem Kampf schwer. Laut der Halterin der Huskys hatte der Dackel jedoch zuerst angegriffen. (Symbolfoto) Foto: Josef Lamber

    Es müssen dramatische Szenen am Grillplatz in Heßlar gewesen sein. Einen schwer verletzten Dackel musste der Tierarzt letztlich einschläfern, die Besitzerin des Hundes brachten Sanitäter nach Lohr ins Krankenhaus. Wie es dazu gekommen ist? Dazu gibt es unterschiedliche Versionen.

    Die Polizei teilte Anfang Mai mit, dass eine 66-jährige Dackelbesitzerin mit ihrem Hund am Grillplatz in Heßlar (Karlstadt) Gassi gegangen sei. Mehrere Huskys hätten die Frau und den Dackel "unvermittelt" angegriffen. Beim Versuch ihren Hund zu schützen, hätten die Huskys die Dackelbesitzerin "massiv im Bereich der Arme und Hände sowie am Hals und im Gesicht" gebissen. 

    Husky-Halterin schildert Ereignisse anders als Polizei

    In einem Schreiben an die Redaktion schildert die Anwältin der Husky-Halterin nun, dass sich der Zwischenfall anders zugetragen haben soll. Ihre Mandantin sei mit den Hunden gejoggt und habe sie dabei an der Leine geführt. Anders als berichtet, sei der Dackel "ohne Halsband und Leine auf die Huskys bellend zugeschossen". Die Joggerin und ihre Hunde sind laut dem Schreiben über den Angriff des Dackels erschrocken. Die Huskys hätten dann "artgerecht" darauf reagiert. Die Halterin des Dackels habe in den Kampf der Hunde eingegriffen und sich "hiermit selbst gefährdet".

    Wie die Polizei Karlstadt auf Nachfrage bestätigt, war der Dackel tatsächlich nicht angeleint. Das hätten beide Frauen ausgesagt. Die Dackelbesitzerin hat ihren Hund auf dem Grillplatz Tannenzapfen apportieren lassen. Dann sei die Joggerin mit ihren vier Hunden, drei Huskys und einem Australian Shepherd, vorbeigekommen. Ob der Dackel möglicherweise doch zuerst das Rudel angegriffen hat, konnte die Polizei auf Rückfrage nicht sagen.

    Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung

    Gegen die Joggerin liegt unter anderem eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung vor. Hunde müssten so gehalten werden, "dass sie keine Menschen angreifen", heißt es von Seiten der Polizei Karlstadt. Hundesbesitzer müssten ihre Tiere entsprechend unter Kontrolle haben. 

    Der Grillplatz in Heßlar, wo der Kampf zwischen den Hunden stattgefunden hat. 
    Der Grillplatz in Heßlar, wo der Kampf zwischen den Hunden stattgefunden hat.  Foto: Karlheinz Haase

    Die 66-jährige Dackelbesitzerin beteuert im Telefongespräch mit dieser Redaktion, dass ihr Hund die Huskys nicht attackiert habe. Vielmehr sei er an diesem Tag beim Spielen so abgelenkt gewesen, dass er gar nicht mitbekommen habe, dass das Rudel "wie aus dem Nichts" auf ihn "zugestürmt" sei. "Wenn er etwas gerochen hätte, hätte er gebellt. Er hat nichts gemerkt." Auch sie selbst habe die Hunde der Joggerin nicht rechtzeitig gesehen, um den Kampf zu verhindern. "Wenn ich die irgendwie gesehen hätte, wäre ich über alle Äcker geflüchtet. Wir waren völlig arglos."

    Dass sie das Rudel nicht früher gesehen habe, liege daran, dass das Gelände mit "großen Sträuchern umwachsen" sei. Sie habe dann versucht, ihren Hund zu retten und habe deshalb in den Kampf eingegriffen. 

    Anschließend  sei sie "völlig in Panik losgerast" und habe ihr Haustier "blutüberströmt" zum Tierarzt gebracht. Der habe festgestellt, dass der Dackel nicht mehr zu retten sei. Unter anderem sei auch die Wirbelsäule "durchgebissen" gewesen. Er sei dann mit ihrem Einverständnis eingeschläfert worden. Sie selbst sei mittlerweile "mehr oder weniger auf dem Weg der Besserung", berichtet die Frau aus Heßlar. Ohnehin seien ihre eigenen Verletzungen nur zweitrangig. "Der Dackel ist mein Leben, mein Kind, mein alles gewesen." 

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