Die Bayerischen Staatsforsten bauen aktiv bachbegleitende Waldbereiche im Kesslergrund im Staatswald südöstlich von Heigenbrücken um. Bereits im Winter wurden auf rund 12 000 Quadratmetern standortsfremde Fichten entnommen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dieser Tagen nun pflanzen die Auszubildenden zum Beruf Forstwirt des Forstbetriebes Heigenbrücken über 3500 junge Schwarzerlen entlang des Bachgrunds. Die zweijährigen Pflänzchen mit geprüfter und angepasster Genetik haben nun Zeit, im Frühjahr anzuwachsen.
Künftig sollen die heranwachsenden Schwarzerlen einen naturnahen so genannten Erlenbruchwald, eine seltene und naturschutzfachlich hochwertige Sonderform unserer heimischen Wälder, auf nassen, bachbegleitenden Böden, bilden. Die Bayerischen Staatsforsten lassen sich diese Maßnahme rund 10 000 Euro kosten.
Forstbetriebsleiter Joachim Keßler freut sich: „Fichte weg, Erle hin! Mit der Umbauaktion entlang des Baches zeigen wir erneut eindrucksvoll, dass aktive Pflege zu hochwertigen Waldökosystemen führt. Wieder ein Zeichen, dass wir die naturnahe Forstwirtschaft auf ganzer Fläche ernst meinen.“
Von unseren heimischen Baumarten kommt die Schwarzerle am besten mit längerer Staunässe entlang von Bächen zurecht. Erlenbruchwälder, beziehungsweise Erlen-Bachauenwälder sind typisch für die Waldtäler im Spessart. Sie beheimaten seltene Pflanzen und Tiere wie verschiedene Seggen, die Sumpfdotterblume, den Hahnenfuß sowie viele Amphibien und Insektenarten. Die direkten Bachbereiche sind beliebt bei Wasseramsel, Eisvogel und einigen Fledermausarten. Übrigens ist die Erle die einzige Laubbaumart die Zapfen trägt.