In der jüngsten Remlinger Marktgemeinderatssitzung genehmigten die Räte einstimmig den Rechenschaftsbericht 2024. Nach Ausführung von Kämmerer Manfred Winzenhöler könne die finanzielle Situation und der Abschluss 2024 als geordnet bezeichnet werden. Es mussten im Haushaltsjahr keine Kredite in Anspruch genommen werden. Trotz Investitionen stehe beim Schuldenstand immer noch eine Null.
Das Rechnungsergebnis der Haushaltsrechnung 2024 schloss im Verwaltungshaushalt ausgeglichen mit 4.313.109 Euro und im Vermögenshaushalt ausgeglichen mit 999.513 Euro. Im Verwaltungshaushalt wurde der Haushalts-Ansatz 2024 um 259.468 Euro überschritten. Dem Gegenüber wurde im Vermögenshaushalt 1.453.657 Euro weniger als im Haushaltsansatz 2024 geplant investiert. Der Rechenschaftsbericht gilt auch als Grundlage für den Haushalt 2025, der in den nächsten Wochen zusammen mit dem Kämmerer erstellt wird.
Anders sehe es bei den Wasser- und Kanalgebühren aus. Die Gebühren werden alle drei Jahre neu kalkuliert. Die nächste Festsetzung der Gebühren stehe für Juli 2025 an. Wie die Räte aus den Unterlagen ersehen konnten, ist bei den Wassergebühren ein Defizit von über 70.000 Euro aufgelaufen. Hier werde das Gremium um eine Erhöhung der Wassergebühren nicht herumkommen, meint Winzenhöler. Anders sehe es bei den Kanalgebühren aus. Hier stehe noch ein schwaches Plus auf der Kostenstelle. Im Moment bestehe kein Anlass für eine Erhöhung der Gebühren.
Glasfaserausbau könnte sich erneut verzögern
Ein Dauerthema im Gremium ist der Glasfaserausbau durch die Firma GlasfaserPlus. Erneut wurde dem Markt Remlingen mitgeteilt, dass sich der Ausbau wegen fehlender Gelder von Seiten der Bundesregierung verzögern könnte. Auch mache der Fachkräftemangel der GlasfaserPlus starke Probleme. Der Start der Tiefbau-Arbeiten in Remlingen ist nach aktueller Planung für das Jahr 2026 vorgesehen. Auch das Gebiet für die Verlegung der Glasfaserleitungen wurde noch einmal überarbeitet. Hier wurden Straßen mit schnellem Internet ausgeklammert. Der Plan mit den vorgesehenen Straßen kann im Rathaus eingesehen werden.
Wie Bürgermeister Günter Schumacher berichtete, wird der gesamte Altort an die Glasfaser angeschlossen. Bedenken aus den Reihen des Gremiums, ob der vielen negativen Meldungen aus anderen Gemeinden in Bezug auf die Ausführung der Verlegung und anschließender Herstellung der Straßen, wurden geäußert. "Wir haben, so Schumacher, keinerlei Einfluss auf die Vergabe der Arbeiten und können nur hoffen, dass wir in Remlingen eine ordentliche Baufirma bekommen."
Stille Preissteigerung durch Neuregelung des ÖPNV?
Marktgemeinderat Bernhard Schwab appellierte an den Bürgermeister, sich über die stille und enorme Preissteigerung des Personennahverkehrs beim Landratsamt zu beschweren. Nach seinen Recherchen seien die Kosten für eine Fahrt nach Würzburg und zurück um mehr als 20 Prozent gestiegen. Durch die Streichung von Sondertickets, die für zwei Personen im ÖPNV gültig waren, müssten die Fahrgäste nun mehr als das doppelte bezahlen.
Hintergrund der Preisanpassungen sei der neue Verkehrsverbund NVM. Der Nahverkehr Mainfranken (NVM) wurde in einem neuen Verkehrsverbund für alle Landkreise und kreisfreien Städte der Region gebildet. Mit dem NVM wird das Gebiet des Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) – bestehend aus Stadt und Landkreis Würzburg und den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart – um die Stadt und den Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge in der Region Mainfranken erweitert und abgelöst.

Bedeutet eine Erleichterung beim Ticketkauf aber gleichzeitig auch enorme Preissteigerungen? Ganz gleich, welches Ziel der Fahrgast in Mainfranken über den ÖPNV ansteuern möchte und egal, mit welchem Verkehrsmittel – ist er immer mit dem NVM unterwegs. "Attraktiv, so Schwab, sei was anderes." Bürgermeister Schumacher wird sich mit dem Landrat in Verbindung setzen und die Bedenken des Gremiums vorbringen.