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Der Herr über 200 alte Bierflaschen

Gemünden

Der Herr über 200 alte Bierflaschen

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    Klaus Kusterer, Vorsitzender des Gemündener
Film-Photo-Ton-Museumsvereins, mit einer 100 Jahre alten Bierflasche der Gemündener Brauerei
Georg Lurz.
    Klaus Kusterer, Vorsitzender des Gemündener Film-Photo-Ton-Museumsvereins, mit einer 100 Jahre alten Bierflasche der Gemündener Brauerei Georg Lurz. Foto: FOTO FERDINAND HEILGENTHAL

    Klaus Kusterer, Vorstand des Film-Photo-Ton-Museumsvereins, ist seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Sammler. Dabei steckt er keine Briefmarken oder Münzen in große oder kleine Alben, die Objekte seiner Begierde sind vielfältig und er geht eher spontan auf die Jagd danach. So hat Kusterer über Jahrzehnte hinweg unter anderem alte Emaille-Schilder, Krüge, Urkunden, etwa 8000 Anstecknadeln und 1000 Autogramme zusammengetragen, aber auch eine stattliche Sammlung von Krawattennadeln.

    Kein Wunder, dass der Besuch von Flohmärkten die Lieblingsbeschäftigung des 51-jährigen Gemündeners ist. Dort habe er schon manches "Schnäppchen" machen können, das in den Vitrinen des Museums im Huttenschloss landete. Lachend erzählt Kusterer, wie er als Kind mit seinem Hobby den Vater nervte: "Was mir wegschmeiß, bringst du wieder hemm", habe der gesagt und wenig Verständnis für die Leidenschaft seines Sprösslings gezeigt.

    Unter den Exponaten im Museumscafé im Huttenschloss sind einige historische Bierflaschen zu finden, auf die Kusterer besonders stolz ist. "Ich habe etwa 200 Stück, da ist alles dabei, was es in der Gegend mal gegeben hat", erklärt er, während er eine grüne Halbliterflasche mit Bügelverschluss und im Glas eingeprägten Aufschrift "Brauerei Felsenkeller, V. Kihn, Hammelburg" vorzeigt. Auf dem Flaschenboden ist die Jahreszahl 1936 zu sehen. Die nicht mehr existierenden Karlstadter Brauereien Löwenbräu und Frankenbräu sind in seiner Sammlung ebenso vertreten, wie die Marktheidenfelder Martinsbräu oder die Lohrer Brauerei.

    Die meisten älteren Flaschen sind aus grünem Glas, berichtet der Sammler, der auch fünf Flaschen aus der alten Gemündener Brauereigeschichte sein eigen nennt. Zu dieser Brauerei hat er einen besonderen Bezug. Er besitzt alte Dokumente und Urkunden über die Besitzverhältnisse, die vor 100 Jahren die Familie Lurz und nach mehreren Wechseln schließlich Rupert Kusterer als Eigentümer ausweisen, seinen Großvater, den letzten Bräu, der die Brauerei 1922 wegen mangelnder Nachfrage schließen musste.

    Gebraut habe damals allerdings Ruperts Bruder Jakob im Anwesen der Bahnhofstraße 273, das inzwischen die Hausnummer 5 trägt, und mit dem Gasthaus "Alte Brauerei" die Erinnerung an das Brauhandwerk in Gemünden wachhält. Zur Erinnerung an diese Zeit zeigt Kusterer die einen dreiviertel Liter fassende grüne Bügelverschlussflasche mit der Aufschrift "Georg Lurz, Brauerei Gemünden", zu der der vor kurzem von Naturschützer Jürgen Lang im Wald gefundene Porzellanverschluss passt (wir berichteten).

    Mit dem Museum habe er eine ideale Möglichkeit gefunden, seine Stücke auch der Allgemeinheit zugänglich zu machen. "Für mich ist das ein sinnvoller Weg, dass das alte Zeug erhalten bleibt und alle was davon haben", meint der Sammler abschließend.

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