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Thüngen: Der Kreis schließt sich: Ein Leben für das Bier

Thüngen

Der Kreis schließt sich: Ein Leben für das Bier

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    Hanskarl Baron von Thüngen (links) und Susan Schubert von der Arnsteiner Brauerei Max Bender verabschieden ihren langjährigen Braumeister Dieter Beutel.
    Hanskarl Baron von Thüngen (links) und Susan Schubert von der Arnsteiner Brauerei Max Bender verabschieden ihren langjährigen Braumeister Dieter Beutel. Foto: Günter Roth

    Dieter Beutel war gerade einmal 15 Jahre alt, als er gemeinsam mit seinen Eltern im Renaissancesaal des Burgsinner Schlosses in Thüngen bei Wolf Hartmann Baron von Thüngen, dem damaligen Chef des Domänenamtes, den Ausbildungsvertrag zum Brauer und Mälzer unterschrieb. Sein Sohn Hanskarl von Thüngen, heutiger Chef des Domänenamtes, und Susan Schubert von der Arnsteiner Brauerei Bender verabschiedeten den Braumeister nun nach 46 Jahren mit viel Lob und Dank an derselben Stelle.

    "Schon als Junge habe ich immer das Thüngener Sudhaus bewundert, die goldglänzenden Kupferkessel haben mich schon damals fasziniert. Mit 15 Jahren war ich sicher: Ich wollte Bierbrauer werden." Ohne Rücksprache mit seinen Eltern wandte sich der junge Mann an Baron Wolf Hartmann und bewarb sich um eine Lehrstelle. Der Mut zeigte Erfolg und am 2. September 1974 wurde der Lehrvertrag geschlossen. Nach dreijähriger Ausbildung bestand Beutel mit der Bestnote.

    Turbulenzen der 1990er-Jahre miterlebt

    In der damaligen noch selbstständigen "Schlossbrauerei Thüngen" erkannte man bald sowohl das fachliche als auch menschliche Potenzial des jungen Brauers. Mit 22 Jahren wurde er zum Betriebsratsvorsitzenden der Brauerei mit 30 Mitarbeitern gewählt und mit Unterstützung der Brauerei bestand er 1991 die Meisterprüfung. Neben seinen eigentlichen Aufgaben als Braumeister übernahm Beutel auch immer Verantwortung für die Ausbildung des Nachwuchses; seit über 20 Jahren ist er zudem Mitglied des zuständigen Prüfungsausschusses der Industrie- und Handelskammer, ein Ehrenamt, das er auch weiterhin ausüben wird.

    In den 1990er-Jahren musste der Braumeister auch die Turbulenzen des Thüngener Betriebes miterleben und helfen, die Brauerei durch diese Krise zu steuern. 1991 wurde die Brauerei Eder in Großostheim Eigentümer, eine Verbindung die nur bis 1998 hielt. Dann wurde der Braubetrieb in Thüngen eingestellt und sollte in Großostheim unter dem bekannten Namen "Schlossbrauerei Thüngen" weitergeführt werden. Da dieser Markenname bei Eder verblieb, bedeutete das in Thüngen gewissermaßen einen Neuanfang. Gemeinsam mit der Arnsteiner Brauerei Max Bender und der von Baron Hanskarl neu geschaffenen Marke "Herzog von Franken", gelang es die Mehrzahl der früheren Kunden wieder an sich zu binden.

    Lob für Kompetenz des Braumeisters

    "Ohne Dieter Beutel hätte ich den Neuanfang nicht geschafft", sagte Hanskarl Baron von Thüngen bei der Verabschiedung seines Braumeisters. Beutel habe in dieser Zeit Verantwortung übernommen und den Kontakt mit der Brauerei in Arnstein, aber auch mit den Kunden in der Region aufrecht erhalten und zur erfolgreichen Entwicklung maßgeblich beigetragen.

    Susan Schubert, die Seniorchefin der Brauerei Max Bender, lobte insbesondere das Temperament und die Kompetenz ihres Braumeisters, zu dem sie damals sehr rasch Vertrauen gefasst habe. Sie bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit in mehr als 22 Jahren und für die vielen wertvollen Begegnungen, Gespräche und gemeinsamen Aktivitäten. Der Erhalt der Braustätte in Thüngen sei mit sein Verdienst. Mit dem ersten Sud im Juli 1998 habe er geholfen, den Grundstein für die erfolgreiche Entstehung und Entwicklung der Marke "Herzog von Franken" zu legen. Diese habe er in den folgenden Jahren bis heute mit großem Engagement und Herzblut begleitet und geprägt.

    Jugendtraum wurde Traumberuf

    Mit durchaus etwas Wehmut blickte der Braumeister aus seiner Sicht auf die vergangenen Jahre zurück. Sein Jugendtraum vom Bier brauen habe sich als Traumberuf herausgestellt, sagte er. Er berichtete von einer Vielzahl von Privatführungen mit Prominenten und anderen Gästen und von der schweren Zeit um 1990. Damals habe er am oberen Rand der Sudpfanne ein schwarzes Band als Trauerflor aufgehängt, um seiner Sorge um den Fortbestand des Betriebs Ausdruck zu geben. Als "Brauer mit Leib und Seele" werde er auch weiterhin ein wachsames Auge auf seine Wirkungsstätte haben und als Berater zur Verfügung stehen.

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