In Bruck in der Oberpfalz herrschte kürzlich lebhaftes Treiben. Gefeiert wurde das 100–jährige Bestehen des Trachtenvereins Enzian Bruck, das Oberpfälzer Gau-Trachtenfest und das Deutsche Trachtenfest.
Die Volkstanzgruppe Gemünden reiste zum Deutschen Trachtenfest an, das von Freitag bis Sonntag gefeiert wurde.
Am Marktplatz in Bruck fand bei strahlendem Sonnenschein die Eröffnungsfeier statt.
Dem schloss sich der bayrische Abend an, der im Festzelt stattfand. Gruppen der Gauverbände Oberpfalz, Inn/Salzach, Allgäu, Unterfranken, Oberer Lechgau und Isargau gestalteten das Abendprogramm. Am Marktplatz war ein Bürgerfest mit "Schmankerlmusik" geboten.
Am Samstag traten dann auf fünf Bühnen in der Innenstadt verteilt die Tanzgruppen auf, die aus ganz Deutschland, von Sylt bis hin zum Allgäu, angereist waren. Ebenso wie Gäste aus Österreich, Tschechien und den USA. Die Gemündener kämpften wie alle anderen auch mit der großen Hitze. Ein Auftritt bei 35 Grad und ohne Sonnenschutz auf den Bühnen war schon eine große Herausforderung. Wie wahr die Feststellung des Präsidenten des Deutschen Trachtenverbandes Knut Kreuch: "Noch nie war uns die Tracht so nah wie in diesen Tagen. Sie klebt uns förmlich am Körper."
Am Abend fand dann der Deutsche Heimatabend statt.
Seinen Höhepunkt erreichte das Fest am Sonntag mit einem Festumzug aller Trachten und Musikgruppen. Ab 8 Uhr morgens wurden alle Gruppen mit Musik von den Unterkünften abgeholt und zur Festmesse gespielt. Anschließend formierte sich der Festzug. Schirmherr Ministerpräsident Markus Söder, der Bayerische Heimat- und Finanzminister Albert Füracker, der Präsident des Deutschen Trachtenvereins Knut Kreuch, der Landesvorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Günther Frey und der Festleiter und Vorsitzende des Trachtenvereins Enzian Bruck, Jürgen Hofmann, führten neben anderen Persönlichkeiten den Festzug an. Bei tropischen Temperaturen schlängelte sich der bunte Festzug durch die Straßen von Bruck.
Zurück am Festzelt beeindruckte ein Spalier von mehr als 100 Fahnen, die trotz enormer Hitze von ihren Trägern schwingend in das Festzelt getragen wurden. Die Masse der Fahnen bot eine überwältigende Kulisse, als Ministerpräsident Söder seine Festansprache hielt und sich in das goldene Buch der Stadt Bruck eintrug. Ihm versprachen die Gemündener, dass er am 3. Juli in Gemünden nicht in der Sonne stehen muss. Hoffentlich wird das Versprechen eingehalten.
Sicherlich halten uns in dieser Postmoderne viele mit unseren Trachten für Exoten. Tracht tragen heißt, Bekenntnis zur Heimat zeigen. Wir sind Botschafter der Kultur, mit dem Ziel, Freude und Zuversicht zu vermitteln. Zufrieden mit ihrem Engagement, völlig erschöpft, aber mit einem Glücksgefühl im Herzen, traten die Gemündener die Heimreise an.
Von: Barbara Madre (Pressearbeit, Volkstanzgruppe Gemünden am Main)