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Karlstadt: Die Bauarbeiten an der Karlsburg beginnen: Wann der Südbereich der Burgruine wieder begehbar sein könnte

Karlstadt

Die Bauarbeiten an der Karlsburg beginnen: Wann der Südbereich der Burgruine wieder begehbar sein könnte

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    Die Arbeiten zur Sanierung der Karlsburg in Karlstadt laufen aufgrund des Artenschutzes im April 2025 an.
    Die Arbeiten zur Sanierung der Karlsburg in Karlstadt laufen aufgrund des Artenschutzes im April 2025 an. Foto: Tabea Goppelt

    Fledermäuse, Vögel und andere kleine Tiere haben ihre Verstecke im losen Mauerwerk der Karlsburg eingerichtet. Deshalb müssen jetzt im April die ersten Arbeiten zur Sanierung laufen, um die Tiere möglichst wenig zu stören. Zunächst ist als erster, kleinerer Bauabschnitt die Sanierung von Mauerwerk und das Anbringen von Absturzsicherungen an der Reihe. Die Aussicht, dass Besucherinnen und Besucher im Südbereich der Burg den Blick auf die Stadt bald wieder ohne Bauzäune genießen können, rückt damit näher. Aktuell warnt die Baufirma allerdings dringend, den Abstand zur Baustelle und die Absperrungen einzuhalten.

    Wann der Palas und die Zinnen davor wieder freigegeben werden können, ist laut Kreis-Bauabteilungsleiter Markus Krämer derzeit aber unklar. Bauabschnitt 2 sei eine größere Maßnahme, die extra vergeben werden müsse. Die Absperrungen in dem Bereich bleiben deshalb zunächst.

    Die unteren Mauern im Südbereich der Karlsburg sind Trockenmauern und bieten Löcher für die Verstecke der kleinen Tiere, weiß Marlena Schmidt, Geschäftsführerin des Unternehmens Schmidt und Sohn aus Markt Berolzheim. Der Betrieb aus Mittelfranken hat Erfahrungen im Denkmalschutzbereich: "Wir machen viele Natursteinsanierungen", sagt Schmidt. Entlang der romantischen Straße arbeiteten sie bereits an den Stadtmauern in Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl oder Nördlingen. Daher nun auch der Auftrag im doch recht weit entfernten Karlstadt, etwa 160 Kilometer liegen zwischen den Orten.

    Logistisch schwierige Arbeiten auf der Karlsburg

    Die oberen Mauern werden wieder komplett verfugt, erklärt Schmidt. Das sei früher auch so gewesen und sorge für bessere Haltbarkeit. Ab und an bleiben Löcher trotzdem offen, damit die Tiere auch im oberen Bereich weiterhin Platz finden. Einfach sind die Arbeiten über den Dächern der Stadt nicht: Den nötigen Strom liefert ein Generator, Wasser muss sich die Firma über den Bauhof besorgen und in Behältern nach oben transportieren.

    Wasser, Werkzeug, Strom – all das muss erst einmal auf die Burg gebracht werden.
    Wasser, Werkzeug, Strom – all das muss erst einmal auf die Burg gebracht werden. Foto: Tabea Goppelt

    Die Mauerarbeiten müssen in erster Linie zum Schutz der Fledermäuse im April durchgeführt werden, heißt es vonseiten des Landratsamts. In den Spalten und Ritzen der alten Mauern können Fledermäuse bis März überwintern. Auch Vögel und andere Tiere nutzen diese Rückzugsräume. Die Fledermäuse können durch den Winterschlaf bei Bauarbeiten im Winter allerdings nicht flüchten. Ab Mai wiederum nutzen die Fledermäuse die Löcher im Mauerwerk zur Fortpflanzung; die Jungen sind zu der Zeit noch nicht mobil und wären bei Arbeiten ab Mai wiederum in Gefahr.

    Hinter die Zinnen kommt ein Geländer

    Im Anschluss an die Mauerarbeiten finden die Absicherungsarbeiten statt. Das übernimmt die Firma Metall- und Zaunbau Häusler aus Thüngersheim. Konkret wird der Zaunbaubetrieb hinter den Zinnen im Südbereich der Karlsburg ein Geländer installieren. Ob die Arbeiten direkt im Anschluss an die Sanierung des Mauerwerks beginnen, ist derzeit unsicher. Das Unternehmen verweist auf Untersuchungen, die vorab erfolgen müssen. Das Landratsamt bestätigt, dass derzeit die Werkplanung für die Geländer abgestimmt wird.

    Die Abstimmung umfasst gestalterische Anforderungen in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der unteren Denkmalschutzbehörde und notwendige statische Eingriffe. Für die Pfostenfundamente müsse etwa der Untergrund an der jeweiligen Stelle geprüft werden. Auch die Holmlasten müssen beachtet werden – das sind Nutzlasten, wenn sich Menschen beispielsweise gegen das Geländer lehnen – sowie sicherheitstechnische Anforderungen; danach entscheidet sich etwa, ob ein Füllstab- oder Rohrgeländer eingesetzt wird.

    Schleichweg wird zugemacht

    Nach Abschluss von Bauabschnitt 1, mit Fertigstellung der Absturzsicherung, können im Südbereich der Karlsburg die Absperrgitter weg und der Bereich wieder für Besucher freigegeben werden, heißt es vonseiten des Landratsamts. Auch auf der Mauer mitten auf dem Burggelände, die von einer Seite ebenerdig zugänglich ist und wo derzeit ein Absperrgitter steht, ist ein Geländer vorgesehen. Was laut Kreis-Bauabteilungsleiter Krämer nicht wieder begehbar sein wird, ist die gerne genutzte kleine Abkürzung an der Seite hin zum Weg, der zur Karlsburg und nach Mühlbach führt.

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