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KARLSTADT: Die Baywa schließt die Agrarsparte in Karlstadt

KARLSTADT

Die Baywa schließt die Agrarsparte in Karlstadt

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    Die Baywa schließt in Karlstadt den Agrarhandel. Ortsbildprägend ist der Siloturm. Rechts das alte Lagerhaus, links die Palettenhalle.
    Die Baywa schließt in Karlstadt den Agrarhandel. Ortsbildprägend ist der Siloturm. Rechts das alte Lagerhaus, links die Palettenhalle. Foto: Foto: Karlheinz Haase

    Die Baywa schließt in Karlstadt die Sparte Agrar in der Gemündener Straße 12. Schluss ist am 30. Oktober. Um den Standort aufrechtzuerhalten, hätte investiert werden müssen. „Der Aufwand hätte bei schätzungsweise 500 000 bis 750 000 Euro gelegen“, sagt Antje Krieger von der Pressestelle in München auf Anfrage. Stattdessen soll das knapp 6000 Quadratmeter große Areal zwischen der Gemündener Straße und der Bahnlinie verkauft werden. Einen Käufer gibt es bisher nicht.

    Von der Schließung nicht berührt ist die Sparte Landtechnik auf der anderen Straßenseite in der Gemündener Straße 27, auch nicht der Baustoffhandel. Er war bis 2005 noch auf dem Areal des Agrarhandels untergebracht und seitdem am neuen Standort am Hammersteig. Der dortige Bau- und Gartenmarkt wurde 2012 an die Hellweg-Gruppe (Dortmund) ausgegliedert.

    Rückgang der Umsätze

    Am Agrar-Standort Karlstadt wird Getreide angenommen und Stückgut verkauft, also zum Beispiel Futtermittel, Pflanzenschutzmittel oder abgepackter Dünger. Der Umschlag war in den vergangenen Jahren rückläufig. Antje Krieger nennt dafür drei wesentliche Gründe:

    • Strukturveränderungen in der Landwirtschaft. Kleinere Betriebe geben auf.

    • Landwirte vermarkten ihre Erzeugnisse direkt am Wasser, zum Beispiel bei den Häfen in Schweinfurt oder Würzburg.

    • Wachsender Anteil an biologischer Erzeugung in Unterfranken. Die Erfassung dieser biologischen Erzeugnisse ist nur an dafür zertifizierten Erfassungsstellen möglich. Will ein Standort auf die Erfassung von Bio umstellen, fällt die konventionelle Kundengruppe komplett raus. Sowohl konventionelle als auch ökologische Agrarerzeugnisse an einem Standort zu erfassen, ist nicht möglich, um Vermischungen zu vermeiden.

    Fünf Mitarbeiter

    Von der Schließung in Karlstadt sind fünf Mitarbeiter betroffen. Einer werde in den Ruhestand gehen, so die Auskunft der Pressesprecherein. Die übrigen vier Mitarbeiter würden an den benachbarten Baywa Agrar Standorten in der Region weiterbeschäftigt.

    Beispielsweise gibt es an den Standorten Hundsbach und Altbessingen jeweils Düngerlager der Baywa. In Marktheidenfeld sind seit dem vergangenen Jahr der Vertrieb und die Lagerung der ökologischen Produkte angesiedelt. Weitere Standorte sind Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) und Schweinfurt.

    In Würzburg hat die Baywa zwei Standorte. In der Friedrich-Koenig-Straße wird konventionelle Ware, in der Südlichen Hafenstraße Bio-Ware erfasst. Beide Standorte liegen am Main, sodass die Wasserstraße – im Gegensatz zum Standort Karlstadt – gut anfahrbar ist. Viele Transporte werden über Schiffe abgewickelt.

    24 Meter hoher Turm

    Zu den Liegenschaften in Karlstadt zwischen Gemündener Straße und Bahnlinie gehören folgende Gebäude: Das längliche Lagerhaus entlang der Bahngleise mit Lagerturm, eine Palettenhalle, ein Stückgutlager und das Bürogebäude inklusive einem kleinen Verkaufsraum.

    Im Bürogebäude ist oben eine vermietete Wohnung. Das Mietverhältnis werde spätestens zum 30. September nächsten Jahres beendet, so Antje Krieger.

    Der Lagerturm dient als Getreidesilo. Es hat ein Fassungsvermögen von 6000 Tonnen. Der 24 Meter hohe Turm enthält Technik zur Getreideerfassung. Dazu gehören die Tiefenannahmestelle – die sogenannte Gosse, in die das Getreide hineingekippt wird – und Förderbänder, die das Getreide in das Silo transportieren. Als Zwischenschritt zwischen Annahme und Lagerung findet noch eine Reinigung des Getreides statt. Die Technik hätte komplett erneuert werden müssen.

    Das Lagerhaus und die Stückguthalle dienen zur Lagerung, beispielsweise von Saatgut, Futtermitteln, Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Der Standort Karlstadt gilt als veraltet und beengt.

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