Traute Mendelssohn, Künstlerin aus Zempin auf der vorpommerschen Insel Usedom, trägt einen berühmten Namen. Im Rahmen des vor gut eineinhalb Jahrzehnten von der Hamburger Künstlerin Carmen Oberst ins Leben gerufenen Projekts „IFUPA“ (Internationale Foto-Unikat-Postkarten-Aktion) zeichnete sie 52 Unikatpostkarten, die sie nun in der Papiermühle zeigt.
Bis 25. September ist ihre Gesamtarbeit „Cello-Suiten von Mendelssohn“ in Homburg zu sehen. Bei der Vernissage zu ihrer Ausstellung „nonverbale klänge = graphische notationen“ erläuterte die Künstlerin die Hintergründe dieser Arbeit.
Inspiriert habe sie die Beziehung des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 bis 1844) zu der Opernsängerin Jenny Lind, die zu ihren Lebzeiten (1820-1887) die „schwedischen Nachtigall“ genannt wurde. Eine Zeitungsnachricht zur Renovierung des „Mendelssohn-Hauses“ in Leipzig regte die Trägerin des berühmten Namens zu einer imaginären Geschichte an. Dabei habe ein Bauarbeiter unter Bodendielen im Haus des Komponisten der Romantik Fragmente unbekannter Cello-Suiten gefunden, die er seiner Geliebten gewidmet habe. Die Briefkarten mit Fantasie-Notationen wurden auf fünf großen Makulaturbögen angeordnet und durch ein „Unikatkuenstlerheft“ sowie ein Begleitarbeitsprotokoll ergänzt.
Traute Mendelssohn nimmt gerade am Kurs „Neue Drucktechniken“ von Linda Schwarz bei der Sommerakademie Homburg am Main 2011 teil und nutzte ihren Aufenthalt am Main zur Gestaltung einer Ausstellung, die ihre Werke mit dem Ort Papiermühle und dem Geschehen der Akademie, bei der neben Bildender Kunst auch Alte Musik im Mittelpunkt steht, in Verbindung setzt.
So sind neben einer zur Ausstellung auf Museumskarton eigens entstandenen weiteren Werkserie von Zeichnungen und Collagen zum Thema „Mendelssohnsuiten“ auch zwei Brandmalerei-Folgen mit den Themen „MozartKogeln“ vorübergehend in der Dauerausstellung des Homburger Industriedenkmals zu entdecken. Sieben Zeichnungen widmete Traute Mendelssohn der „Schönen Mecklenburgerin“ Königin Luise von Preußen, die in ihrem kurzen Leben als eine recht kokette, kunstliebende Aristokratin galt.
Der Leiter des Museums Papiermühle Homburg, Johannes Follmer, freute sich in seiner Begrüßung am Sonntagabend, eine so gezielt auf sein Haus und die Arbeit im Museum bezogene Ausstellung zu Gast zu haben. Dies gelte insbesondere auch im Hinblick auf das Museumsfest am „Tag des offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag, 11. September, von 10 bis 17 Uhr.
Die Ausstellung „nonverbale klänge = graphische notationen“ von Traute Mendelssohn ist bis 25. September im Museumsbereich der Papiermühle Homburg Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr (Sonntag 11. September 10 bis 17 Uhr) zu sehen.
Infos im Internet: www.papiermuehle-homburg.de und www.trautemendelssohn.de